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Liebe Forum-Mitglieder, leider habe ich nicht rausgekriegt, wie man es allgemein anstellt, hier ein neues Thema anzumelden. Deshalb habe ich nun mal diese Seite genommen und bitte, den Artikel an eine andere Stelle zu tun, wenn er an dieser Stelle nicht passen sollte. Vielleicht kann einer von euch hier mal schreiben, wie man das macht. Diese Spielzeit steht bei vielen Bühnen Weinbergs grandiose Oper „Die Passagierin“ auf dem Spielplan, so in Weimar, Lübeck. Krefeld und München. Bei jeder dieser Bühnen stellt dieses Werk einen ganz wichtigen Bestandteil des Spielplans dar. Den einzelnen Opernhäusern ist damit ein ganz großer Wurf gelungen. Hier haben wir es mit der wohl besten und bedeutendsten Oper der Jetztzeit zu tun. Es ist unmöglich, von der „Passagierin“ nicht in hohem Maße, extrem und zutiefst ergriffen zu werden und diesen Edelstein ihrer Gattung nicht mit enormer Begeisterung in sich aufzusaugen. Der Eindruck, den diese fulminante Oper an allen Theatern, an denen sie gegeben wurde, machte, war gewaltig! Zugrunde liegt Weinbergs Werk der gleichnamige Roman – im Original: „Pasazerka“ der polnischen Auschwitzüberlebenden Zofia Posmysz (1923-2022), in dem diese ihre Erlebnisse in der Hölle von Auschwitz mit ungemeiner Radikalität schildert und dabei neben der Hauptproblematik von Schuld und Sühne auch auf die Verdrängungsmentalität der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ein eindringliches Licht wirft. Der jüdisch-polnische Komponist Weinberg, der bereits als junger Mann vor der in sein Heimatland einmarschierenden Armee der Nazis sein Heil in der Flucht in die UdSSR suchen musste, wo er den Rest seines Lebens im Exil verbrachte, greift in seiner „Passagierin“, deren Aufführung in der UdSSR aus ideologischen Gründen lange Zeit verboten war – das hat sich erst kürzlich geändert – das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte auf: den Holocaust und die Gräuel in den Konzentrationslagern. Das Libretto stammt von Alexander Medwedjew. Weinberg, der seine ganze Familie in der Shoa verlor, und sein Textdichter haben die Grundstruktur von Frau Posmysz‘ Buch beibehalten und nur wenige Änderungen vorgenommen, um einige Handlungsstränge dem Opernsujet anzupassen. Geschildert wird die Geschichte der ehemaligen KZ-Aufseherin Lisa, die Ende der 1950er Jahre auf einer Schiffsreise nach Brasilien, wo ihr Ehemann Walter seinen neuen Posten als Botschafter der Bundesrepublik Deutschland antreten soll, in einer mitreisenden Passagierin einen einstigen Auschwitz-Häftling, Marta, zu erkennen glaubt, die sie längst für tot hält. Diese Begegnung ruft in ihr Erinnerungen an die Zeit im Konzentrationslager wach. Ihre verdrängte Vergangenheit steigt zunehmend wieder an die Oberfläche. Sie sieht sich in Auschwitz in ihrer alten Rolle als junge KZ-Wärterin. Ihr gegenüber steht Marta, zu der sie eine ganz persönliche Beziehung aufbaut und der sie sogar ein Treffen mit ihrem ebenfalls gefangenen Verlobten Tadeusz – er ist in Weinbergs Oper im Gegensatz zu Frau Posmysz‘ Roman nicht bildender Künstler, sondern Geiger – ermöglicht, die sie aber am Ende doch in den Todesblock schickt. Wie Marta dem Tod letzten Endes entrinnen konnte, ist ein großes Geheimnis, das unaufgeklärt bleibt. Unter der übermächtigen Last ihres schlechten Gewissens gesteht Lisa ihrem darob entsetzen Mann schließlich alles, wobei auch die Stimmen der Vergangenheit eine ausführliche Rückschau einfordern: „Jetzt mögen andere sprechen!“ Die Hölle von Auschwitz wird für Lisa zum Inferno ihrer Erinnerungen. Im Folgenden spielen sich die einzelnen Szenen abwechselnd auf dem Ozeandampfer und in Auschwitz ab. Es ist eine geradezu erschütternde Geschichte, zu deren Zeuge das Publikum hier wird. Weinbergs „Passagierin“ stellt einen stark unter die Haut gehenden, beklemmenden Kontrapunkt gegen das Vergessen dar, ein flammendes Plädoyer gegen jede Art des Verdrängens mit den Mitteln des Musiktheaters. Von diesem Stück kann man einfach nur begeistert sein. Das war schon Dmitry Schostakowitsch klar. Seinem Postulat „Ich werde nicht müde, mich für die Oper ‚Die Passagierin‘ von Mieczyslaw Weinberg zu begeistern, Dreimal habe ich sie schon gehört, die Partitur studiert, und jedes Mal verstand ich die Schönheit und Größe dieser Musik besser. Eine in Form und Stil meisterhaft vollendetes Werk und dazu vom Thema her ein höchst aktuelles…Die Musik der Oper erschüttert in ihrer Dramatik. Sie ist prägnant und bildhaft, in ihr gibt es eine einzige ‚leere‘, gleichgültige Note.“ kann man sich nur von ganzem Herzen anschließen. Diese begeisterten Worte des Freundes und großen Mentors Weinbergs befinden sich im Vorwort des bei Peermusic erschienenen Klavierauszuges der „Passagierin“. Bei dieser Oper handelt es sich um etwas ganz und gar Einzigartiges, um ein Werk von erlesenster Güte, ungemein hoher Kraft und Intensität sowie immenser Eindringlichkeit. In gleichem Maße extrem außergewöhnlich ist die Wirkung, die die „Passagierin“ auf die Zuschauer hat. Diese Oper verlässt man anders als andere Stücke des Musiktheaters. Man fühlt sich in hohem Maße ergriffen, berührt und sogar beklommen. Die „Passagierin“ erschließt sich dem Auditorium auf einer unterschwelligen, gefühlsmäßigen Basis, die es zunächst kaum spürt, die es dann aber umso stärker packt und in ihren Bann zieht. Weinbergs Musik ist geradezu atemberaubend. Die Klangsprache des genialen Komponisten erinnert stark an diejenige von Schostakowitsch. Als Beispiel sei hier nur der Walzer des Kommandanten genannt. Anklänge an Prokoviev und Britten vernimmt man ebenfalls. Die Partitur der „Passagierin“ beruht auf einer erweiterten Tonalität und zeichnet sich obendrein durch Elemente der Zwölftontechnik aus. Gleichzeitig ist der Klangteppich aber ausgesprochen schön und oft auch sehr melodiös. In diesem Zusammenhang seien nur die Lieder der weiblichen Häftlinge, der Choral sowie das herrliche Liebesduett zwischen Marta und Tadeusz im zweiten Akt erwähnt. Und für die von Weinberg angewandte Leitmotivtechnik hat augenscheinlich Richard Wagner Pate gestanden. Die Leitmotive wirken bei der „Passagierin“ im Gegensatz zu Wagner indes nicht direkt, sondern wirken mehr unterschwellig auf den Zuhörer ein. Nichtsdestotrotz bleiben zahlreiche Themen nachhaltig in Erinnerung. Erwähnenswert sind hier insbesondere die musikalischen Zitate aus der Musikgeschichte. Beispiele hier für sind Bachs „Chaconne aus der Partita Nr. 2 d-Moll, das Schicksals-Motiv aus Beethovens „5.Symphonie in c-Moll“, Schuberts „Militärmarsch in D-Dur“ sowie das Prügel-Motiv aus Wagners „Meistersingern“. Diese phänomenale Musik geht tüchtig unter die Haut. Also, liebe Forum-Leser, wenn einer von euch in der Nähe von Weimar, Lübeck, Krefeld oder München wohnt, und das Stück noch auf dem Spielplan steht: REINGEHEN, REINGEHEN und nochmal REINGEHEN!! ES lohnt sich!!! Ihr werdet von dem Werk nicht enttäuscht werden, das glaube ich euch versprechen zu können. Und wer nicht in die Oper gehen kann, kann sich auch die DVDs anschaffen, auf die Aufführungen von Bregenz, Graz und Ekaterinburg gebannt sind. Das sind tolle Inszenierungen. Vor allem die Grazer Produktion, bei der Nadja Loschky Regie führt, sei euch dringendst zum Kauf empfohlen. Und von den Bühnenaufführungen zur Zeit ist garantiert die Weimarer Inszenierung die absolut beste! Die ist vor kurzem sogar mit dem OPERNFREUND-STERN ausgezeichnet worden!! Eine Auszeichnung, die sie sich sehr verdient hat. Ich war drin und war in hohem Maße begeistert. Diese Produktion ist die beste „Passagierin“, die ich bisher gesehen habe. Und ich habe schon einige tolle „Passagierin“-Aufführungen gesehen. Also nochmal, auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: GEHT IN DIE „PASSAGIERN“! IHR WERDET BEGEISTERT SEIN!“ Herzlichst, Lustein Liebe Forum-Mitglieder, leider habe ich nicht rausgekriegt, wie man es allgemein anstellt, hier ein neues Thema anzumelden. Deshalb habe ich nun mal diese Seite genommen und bitte, den Artikel an eine andere Stelle zu tun, wenn er an dieser Stelle nicht passen sollte. Vielleicht kann einer von euch hier mal schreiben, wie man das macht. Diese Spielzeit steht bei vielen Bühnen Weinbergs grandiose Oper „Die Passagierin“ auf dem Spielplan, so in Weimar, Lübeck. Krefeld und München. Bei jeder dieser Bühnen stellt dieses Werk einen ganz wichtigen Bestandteil des Spielplans dar. Den einzelnen Opernhäusern ist damit ein ganz großer Wurf gelungen. Hier haben wir es mit der wohl besten und bedeutendsten Oper der Jetztzeit zu tun. Es ist unmöglich, von der „Passagierin“ nicht in hohem Maße, extrem und zutiefst ergriffen zu werden und diesen Edelstein ihrer Gattung nicht mit enormer Begeisterung in sich aufzusaugen. Der Eindruck, den diese fulminante Oper an allen Theatern, an denen sie gegeben wurde, machte, war gewaltig! Zugrunde liegt Weinbergs Werk der gleichnamige Roman – im Original: „Pasazerka“ der polnischen Auschwitzüberlebenden Zofia Posmysz (1923-2022), in dem diese ihre Erlebnisse in der Hölle von Auschwitz mit ungemeiner Radikalität schildert und dabei neben der Hauptproblematik von Schuld und Sühne auch auf die Verdrängungsmentalität der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ein eindringliches Licht wirft. Der jüdisch-polnische Komponist Weinberg, der bereits als junger Mann vor der in sein Heimatland einmarschierenden Armee der Nazis sein Heil in der Flucht in die UdSSR suchen musste, wo er den Rest seines Lebens im Exil verbrachte, greift in seiner „Passagierin“, deren Aufführung in der UdSSR aus ideologischen Gründen lange Zeit verboten war – das hat sich erst kürzlich geändert – das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte auf: den Holocaust und die Gräuel in den Konzentrationslagern. Das Libretto stammt von Alexander Medwedjew. Weinberg, der seine ganze Familie in der Shoa verlor, und sein Textdichter haben die Grundstruktur von Frau Posmysz‘ Buch beibehalten und nur wenige Änderungen vorgenommen, um einige Handlungsstränge dem Opernsujet anzupassen. Geschildert wird die Geschichte der ehemaligen KZ-Aufseherin Lisa, die Ende der 1950er Jahre auf einer Schiffsreise nach Brasilien, wo ihr Ehemann Walter seinen neuen Posten als Botschafter der Bundesrepublik Deutschland antreten soll, in einer mitreisenden Passagierin einen einstigen Auschwitz-Häftling, Marta, zu erkennen glaubt, die sie längst für tot hält. Diese Begegnung ruft in ihr Erinnerungen an die Zeit im Konzentrationslager wach. Ihre verdrängte Vergangenheit steigt zunehmend wieder an die Oberfläche. Sie sieht sich in Auschwitz in ihrer alten Rolle als junge KZ-Wärterin. Ihr gegenüber steht Marta, zu der sie eine ganz persönliche Beziehung aufbaut und der sie sogar ein Treffen mit ihrem ebenfalls gefangenen Verlobten Tadeusz – er ist in Weinbergs Oper im Gegensatz zu Frau Posmysz‘ Roman nicht bildender Künstler, sondern Geiger – ermöglicht, die sie aber am Ende doch in den Todesblock schickt. Wie Marta dem Tod letzten Endes entrinnen konnte, ist ein großes Geheimnis, das unaufgeklärt bleibt. Unter der übermächtigen Last ihres schlechten Gewissens gesteht Lisa ihrem darob entsetzen Mann schließlich alles, wobei auch die Stimmen der Vergangenheit eine ausführliche Rückschau einfordern: „Jetzt mögen andere sprechen!“ Die Hölle von Auschwitz wird für Lisa zum Inferno ihrer Erinnerungen. Im Folgenden spielen sich die einzelnen Szenen abwechselnd auf dem Ozeandampfer und in Auschwitz ab. Es ist eine geradezu erschütternde Geschichte, zu deren Zeuge das Publikum hier wird. Weinbergs „Passagierin“ stellt einen stark unter die Haut gehenden, beklemmenden Kontrapunkt gegen das Vergessen dar, ein flammendes Plädoyer gegen jede Art des Verdrängens mit den Mitteln des Musiktheaters. Von diesem Stück kann man einfach nur begeistert sein. Das war schon Dmitry Schostakowitsch klar. Seinem Postulat „Ich werde nicht müde, mich für die Oper ‚Die Passagierin‘ von Mieczyslaw Weinberg zu begeistern, Dreimal habe ich sie schon gehört, die Partitur studiert, und jedes Mal verstand ich die Schönheit und Größe dieser Musik besser. Eine in Form und Stil meisterhaft vollendetes Werk und dazu vom Thema her ein höchst aktuelles…Die Musik der Oper erschüttert in ihrer Dramatik. Sie ist prägnant und bildhaft, in ihr gibt es eine einzige ‚leere‘, gleichgültige Note.“ kann man sich nur von ganzem Herzen anschließen. Diese begeisterten Worte des Freundes und großen Mentors Weinbergs befinden sich im Vorwort des bei Peermusic erschienenen Klavierauszuges der „Passagierin“. Bei dieser Oper handelt es sich um etwas ganz und gar Einzigartiges, um ein Werk von erlesenster Güte, ungemein hoher Kraft und Intensität sowie immenser Eindringlichkeit. In gleichem Maße extrem außergewöhnlich ist die Wirkung, die die „Passagierin“ auf die Zuschauer hat. Diese Oper verlässt man anders als andere Stücke des Musiktheaters. Man fühlt sich in hohem Maße ergriffen, berührt und sogar beklommen. Die „Passagierin“ erschließt sich dem Auditorium auf einer unterschwelligen, gefühlsmäßigen Basis, die es zunächst kaum spürt, die es dann aber umso stärker packt und in ihren Bann zieht. Weinbergs Musik ist geradezu atemberaubend. Die Klangsprache des genialen Komponisten erinnert stark an diejenige von Schostakowitsch. Als Beispiel sei hier nur der Walzer des Kommandanten genannt. Anklänge an Prokoviev und Britten vernimmt man ebenfalls. Die Partitur der „Passagierin“ beruht auf einer erweiterten Tonalität und zeichnet sich obendrein durch Elemente der Zwölftontechnik aus. Gleichzeitig ist der Klangteppich aber ausgesprochen schön und oft auch sehr melodiös. In diesem Zusammenhang seien nur die Lieder der weiblichen Häftlinge, der Choral sowie das herrliche Liebesduett zwischen Marta und Tadeusz im zweiten Akt erwähnt. Und für die von Weinberg angewandte Leitmotivtechnik hat augenscheinlich Richard Wagner Pate gestanden. Die Leitmotive wirken bei der „Passagierin“ im Gegensatz zu Wagner indes nicht direkt, sondern wirken mehr unterschwellig auf den Zuhörer ein. Nichtsdestotrotz bleiben zahlreiche Themen nachhaltig in Erinnerung. Erwähnenswert sind hier insbesondere die musikalischen Zitate aus der Musikgeschichte. Beispiele hier für sind Bachs „Chaconne aus der Partita Nr. 2 d-Moll, das Schicksals-Motiv aus Beethovens „5.Symphonie in c-Moll“, Schuberts „Militärmarsch in D-Dur“ sowie das Prügel-Motiv aus Wagners „Meistersingern“. Diese phänomenale Musik geht tüchtig unter die Haut. Also, liebe Forum-Leser, wenn einer von euch in der Nähe von Weimar, Lübeck, Krefeld oder München wohnt, und das Stück noch auf dem Spielplan steht: REINGEHEN, REINGEHEN und nochmal REINGEHEN!! ES lohnt sich!!! Ihr werdet von dem Werk nicht enttäuscht werden, das glaube ich euch versprechen zu können. Und wer nicht in die Oper gehen kann, kann sich auch die DVDs anschaffen, auf die Aufführungen von Bregenz, Graz und Ekaterinburg gebannt sind. Das sind tolle Inszenierungen. Vor allem die Grazer Produktion, bei der Nadja Loschky Regie führt, sei euch dringendst zum Kauf empfohlen. Und von den Bühnenaufführungen zur Zeit ist garantiert die Weimarer Inszenierung die absolut beste! Die ist vor kurzem sogar mit dem OPERNFREUND-STERN ausgezeichnet worden!! Eine Auszeichnung, die sie sich sehr verdient hat. Ich war drin und war in hohem Maße begeistert. Diese Produktion ist die beste „Passagierin“, die ich bisher gesehen habe. Und ich habe schon einige tolle „Passagierin“-Aufführungen gesehen. Also nochmal, auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: GEHT IN DIE „PASSAGIERN“! IHR WERDET BEGEISTERT SEIN!“ Herzlichst, Lustein Lieber Lustein, ich habe die „Passagierin“ in das Forum „Erlebnis Opernabend“ verschoben, wo sie z. Zt. direkt über deiner geliebten „Dora“ steht, was auch schon deshalb Sinn macht, weil dein Beitrag den gleichen Ansatz hat wie deine zahlreichen bisherigen Beiträge über die Oper „Dora“. Liebe Grüße Willi😀 Lieber Lustein, ich habe die „Passagierin“ in das Forum „Erlebnis Opernabend“ verschoben, wo sie z. Zt. direkt über deiner geliebten „Dora“ steht, was auch schon deshalb Sinn macht, weil dein Beitrag den gleichen Ansatz hat wie deine zahlreichen bisherigen Beiträge über die Oper „Dora“. Liebe Grüße Willi😀 Unser Mitglied und Freund Lustein hat ja ein erfolgreiches Buch über die Passagierin geschrieben, das in der zweiten Auflage erscheint. Er ist auch ein Reisender in Sachen dieser Oper. Wenn irgendwo dieses Stück auf dem Spielplan steht ist der Unermüdliche dort hin unterwegs. Im Moment ist so viel wir wissen Weimar sein Ziel. Vielleicht lieber Lustein berichtest Du über die dortige Aufführung, So viel Opern-Begeisterung ist anerkennenswert und beneidenswert. Chapeau! Liebe Grüße von den Sängerfreunden. Unser Mitglied und Freund Lustein hat ja ein erfolgreiches Buch über die Passagierin geschrieben, das in der zweiten Auflage erscheint. Er ist auch ein Reisender in Sachen dieser Oper. Wenn irgendwo dieses Stück auf dem Spielplan steht ist der Unermüdliche dort hin unterwegs. Im Moment ist so viel wir wissen Weimar sein Ziel. Vielleicht lieber Lustein berichtest Du über die dortige Aufführung, So viel Opern-Begeisterung ist anerkennenswert und beneidenswert. Chapeau! Liebe Grüße von den Sängerfreunden. Liebe Sängerfreunde, danke für eure Reaktion auf meinen Beitrag zu Weinbergs Passagierin. Gerne berichte ich hier über die Weimarer Aufführung der Passagierin. Ich war sehr zufrieden. Das Inszenierungsteam um Jossi Wieler und Sergio Morabito (Regie) sowie Anna Viehbrock (Bühnenbild und Kostüme) hat auch dieses Mal wieder hervorragende Arbeit geleistet. Was sie auf die Bühne gebracht haben, gehört mit zum Besten, was man von ihnen bisher erleben konnte. Angesichts einiger merkwürdiger und unlogischer Widersprüchlichkeiten in den von den Opernhäusern, die die Passagierin bisher spielten, verwendeten sprachlichen Mischfassungen (Fassung der Bregenzer Uraufführung, Karlsruher Fassung) hat das schon häufig bewährte Regie-Duo gänzlich auf sie verzichtet. Sergio Morabito, der ebenfalls für die Dramaturgie verantwortlich zeichnete, und Susanne Felicitas Wolf haben eine neue deutsche Übersetzung der Passagierin angefertigt, die an diesem Ausnahmeabend erstmals zu hören war und sich trefflich bewährt hat. Herkömmlichen Sehgewohnheiten erteilen Wieler, Morabito und Viehbrock eine klare Absage und bringen eine ganz eigene Theaterrealität auf die Bühne des Weimarer Theaters. Das Grauen im Konzentrationslager bleibt gänzlich ausgespart. Weder von dem Ozeandampfer noch von Auschwitz ist in ihrer Produktion etwas zu sehen. Die verschiedenen Handlungsträger werden auch von ihren Kostümen her nicht in Schiffsreisende, SS-Leute und KZ-Häftlinge aufgeteilt. Sie tragen alle dieselbe gutbürgerliche Alltagskleidung der Zeit um 1960. Ähnlich wie in einem Prozessverfahren nähert sich Weinbergs Oper dem, was in Auschwitz geschah, über die Erinnerungen der Täter und Opfer (vgl. Programmheft S.19). Basierend auf dieser Überlegung deutet das Regieteam das dramatische Geschehen in sehr eindringlicher Weise als Totengericht. Es siedelt das Ganze in einem dem Bürgerhaus Gallus, in dem zu Beginn der 1960er Jahre der Frankfurter Auschwitz-Prozess stattfand, nachempfundenen Einheitsraum an. Im Hintergrund erblickt man in der Höhe eine an den Dampfer gemahnende Reling – ein untrügliches Zeichen dafür, dass es sich bei einem der beiden Handlungsorte um ein Schiff handelt. Im Vordergrund läuft ein Steg quer über die Bühne. Eine Reihe von Stufen führen ins Off. Über den gesamten Bühnenraum verteilt liegen scheinbar leblose, weibliche und männliche Körper regungslos herum. Im Lauf der Vorstellung erheben sie sich immer wieder und nehmen eine Funktion in dem gegen Lisa gerichteten Gerichtsverfahren ein. Die in Auschwitz inhaftierten Frauen treten gleichsam in den Zeugenstand, um beredtes Zeugnis über die Gräueltaten in Auschwitz und Lisas Beteiligung daran abzulegen. Auffällig ist, dass der Zeugenstuhl stark demjenigen gleicht, auf dem Ilse Koch, die Bestie von Buchenwald, in dem 1947 stattgefundenen Buchenwald-Prozess vernommen wurde. Diese Identifikation Lisas mit Ilse Koch macht durchaus Sinn, da auch sie sich im Verlauf der Inszenierung als eine regelreche Bestie entpuppt. Dabei stellen die in moderne Anzüge gekleidete und mit Aktentaschen versehenen SS-Leute die Verteidiger Lisas dar. Das Gericht hingegen ist den ganzen Abend über nicht zu sehen. Der Platz des Vorsitzenden Richters bleibt fast die gesamte Zeit über leer. Lediglich im zweiten Akt nimmt Walter einmal auf ihm Platz und geriert sich derart zum Richter über seine Frau, die ängstlich vor ihm sitzt. Was für ein Urteil er fällen wird, bleibt offen. Ein hartes wird es jedenfalls nicht sein. Lisa stellt sich die ganze Zeit über als unschuldig dar, obwohl sie in hohem Maße schuldig ist. Einer der besten Regieeinfälle von Wieler und Morabito besteht in der Aufzeigung einer heftigen lesbischen Liebe, die Lisa zu Marta hegt. Einmal küsst die Aufseherin ihr Opfer heftig auf den Mund und führt ihr mit den Händen über Brüste und Geschlechtsteil. Hier offenbart sich äußerst krass Lisa wahre Mentalität. Ihr ist in keinster Weise daran gelegen, Marta und Tadeusz zusammenzubringen. Sie weiß genau, dass Tadeusz dem Tode geweiht ist. Sie kann abwarten, bis ihre Zeit gekommen ist und legt es im Folgenden darauf an, das Objekt ihrer Begierde, Marta, durch geheuchelte Freundlichkeit nach Tadeusz‘ Tod nur um so sicherer ins Bett zu bekommen. Wenn Tadeusz im Konzert-Bild des zweiten Aktes statt des ihm aufgetragenen Lieblingswalzers des Kommandanten Bachs Chaconne spielt, tut er das auf einem Theater auf dem Theater. Hier lässt Bertolt Brecht schön grüßen. Ungemein erzürnt über diesen an den Tag gelegten Ungehorsam des Geigers stürmt die nun umgezogene und als junges Mädchen aufgemachte Lisa Tadeusz‘ kleine Bühne, entreißt ihm die Violine und zertrümmert diese. Nun endlich zeigt sie ihr wahres Gesicht. Der Vorhang des Theaters auf dem Theater schließt sich. Aus dem Berg von bewegungslosen Körpern auf dem Boden erhebt sich die nun sichtbar gealterte Marta und gedenkt mit Schmerz und Wehmut an Tadeusz und ihre anderen in Auschwitz von der SS ermordeten Leidensgenossinnen. Das war alles ungemein überzeugend und von Wieler und Morabito mit einer ausgefeilten und sehr stringenten Personenregie auch ausgesprochen spannend und abwechslungsreich auf die Bühne gebracht. Bravo! So, das war’s. Ich hoffe, liebe Forum-Mitglieder, dass ich mit dieser Inszenierungs-Analyse in euch das Interesse geweckt habe, diese grandiose Aufführung zu besuchen. Vielleicht habt ihr ja Lust bekommen, zu einer der weiteren Vorstellungen nach Weimar zu fahren. Die Produktion lohnt sich! Es ist wahrlich die beste Passagierin, die ich bis jetzt gesehen habe. Und ich habe schon einige gute Passagierin-Aufführungen gesehen. Herzlichst, Lustein Liebe Sängerfreunde, danke für eure Reaktion auf meinen Beitrag zu Weinbergs Passagierin. Gerne berichte ich hier über die Weimarer Aufführung der Passagierin. Ich war sehr zufrieden. Das Inszenierungsteam um Jossi Wieler und Sergio Morabito (Regie) sowie Anna Viehbrock (Bühnenbild und Kostüme) hat auch dieses Mal wieder hervorragende Arbeit geleistet. Was sie auf die Bühne gebracht haben, gehört mit zum Besten, was man von ihnen bisher erleben konnte. Angesichts einiger merkwürdiger und unlogischer Widersprüchlichkeiten in den von den Opernhäusern, die die Passagierin bisher spielten, verwendeten sprachlichen Mischfassungen (Fassung der Bregenzer Uraufführung, Karlsruher Fassung) hat das schon häufig bewährte Regie-Duo gänzlich auf sie verzichtet. Sergio Morabito, der ebenfalls für die Dramaturgie verantwortlich zeichnete, und Susanne Felicitas Wolf haben eine neue deutsche Übersetzung der Passagierin angefertigt, die an diesem Ausnahmeabend erstmals zu hören war und sich trefflich bewährt hat. Herkömmlichen Sehgewohnheiten erteilen Wieler, Morabito und Viehbrock eine klare Absage und bringen eine ganz eigene Theaterrealität auf die Bühne des Weimarer Theaters. Das Grauen im Konzentrationslager bleibt gänzlich ausgespart. Weder von dem Ozeandampfer noch von Auschwitz ist in ihrer Produktion etwas zu sehen. Die verschiedenen Handlungsträger werden auch von ihren Kostümen her nicht in Schiffsreisende, SS-Leute und KZ-Häftlinge aufgeteilt. Sie tragen alle dieselbe gutbürgerliche Alltagskleidung der Zeit um 1960. Ähnlich wie in einem Prozessverfahren nähert sich Weinbergs Oper dem, was in Auschwitz geschah, über die Erinnerungen der Täter und Opfer (vgl. Programmheft S.19). Basierend auf dieser Überlegung deutet das Regieteam das dramatische Geschehen in sehr eindringlicher Weise als Totengericht. Es siedelt das Ganze in einem dem Bürgerhaus Gallus, in dem zu Beginn der 1960er Jahre der Frankfurter Auschwitz-Prozess stattfand, nachempfundenen Einheitsraum an. Im Hintergrund erblickt man in der Höhe eine an den Dampfer gemahnende Reling – ein untrügliches Zeichen dafür, dass es sich bei einem der beiden Handlungsorte um ein Schiff handelt. Im Vordergrund läuft ein Steg quer über die Bühne. Eine Reihe von Stufen führen ins Off. Über den gesamten Bühnenraum verteilt liegen scheinbar leblose, weibliche und männliche Körper regungslos herum. Im Lauf der Vorstellung erheben sie sich immer wieder und nehmen eine Funktion in dem gegen Lisa gerichteten Gerichtsverfahren ein. Die in Auschwitz inhaftierten Frauen treten gleichsam in den Zeugenstand, um beredtes Zeugnis über die Gräueltaten in Auschwitz und Lisas Beteiligung daran abzulegen. Auffällig ist, dass der Zeugenstuhl stark demjenigen gleicht, auf dem Ilse Koch, die Bestie von Buchenwald, in dem 1947 stattgefundenen Buchenwald-Prozess vernommen wurde. Diese Identifikation Lisas mit Ilse Koch macht durchaus Sinn, da auch sie sich im Verlauf der Inszenierung als eine regelreche Bestie entpuppt. Dabei stellen die in moderne Anzüge gekleidete und mit Aktentaschen versehenen SS-Leute die Verteidiger Lisas dar. Das Gericht hingegen ist den ganzen Abend über nicht zu sehen. Der Platz des Vorsitzenden Richters bleibt fast die gesamte Zeit über leer. Lediglich im zweiten Akt nimmt Walter einmal auf ihm Platz und geriert sich derart zum Richter über seine Frau, die ängstlich vor ihm sitzt. Was für ein Urteil er fällen wird, bleibt offen. Ein hartes wird es jedenfalls nicht sein. Lisa stellt sich die ganze Zeit über als unschuldig dar, obwohl sie in hohem Maße schuldig ist. Einer der besten Regieeinfälle von Wieler und Morabito besteht in der Aufzeigung einer heftigen lesbischen Liebe, die Lisa zu Marta hegt. Einmal küsst die Aufseherin ihr Opfer heftig auf den Mund und führt ihr mit den Händen über Brüste und Geschlechtsteil. Hier offenbart sich äußerst krass Lisa wahre Mentalität. Ihr ist in keinster Weise daran gelegen, Marta und Tadeusz zusammenzubringen. Sie weiß genau, dass Tadeusz dem Tode geweiht ist. Sie kann abwarten, bis ihre Zeit gekommen ist und legt es im Folgenden darauf an, das Objekt ihrer Begierde, Marta, durch geheuchelte Freundlichkeit nach Tadeusz‘ Tod nur um so sicherer ins Bett zu bekommen. Wenn Tadeusz im Konzert-Bild des zweiten Aktes statt des ihm aufgetragenen Lieblingswalzers des Kommandanten Bachs Chaconne spielt, tut er das auf einem Theater auf dem Theater. Hier lässt Bertolt Brecht schön grüßen. Ungemein erzürnt über diesen an den Tag gelegten Ungehorsam des Geigers stürmt die nun umgezogene und als junges Mädchen aufgemachte Lisa Tadeusz‘ kleine Bühne, entreißt ihm die Violine und zertrümmert diese. Nun endlich zeigt sie ihr wahres Gesicht. Der Vorhang des Theaters auf dem Theater schließt sich. Aus dem Berg von bewegungslosen Körpern auf dem Boden erhebt sich die nun sichtbar gealterte Marta und gedenkt mit Schmerz und Wehmut an Tadeusz und ihre anderen in Auschwitz von der SS ermordeten Leidensgenossinnen. Das war alles ungemein überzeugend und von Wieler und Morabito mit einer ausgefeilten und sehr stringenten Personenregie auch ausgesprochen spannend und abwechslungsreich auf die Bühne gebracht. Bravo! So, das war’s. Ich hoffe, liebe Forum-Mitglieder, dass ich mit dieser Inszenierungs-Analyse in euch das Interesse geweckt habe, diese grandiose Aufführung zu besuchen. Vielleicht habt ihr ja Lust bekommen, zu einer der weiteren Vorstellungen nach Weimar zu fahren. Die Produktion lohnt sich! Es ist wahrlich die beste Passagierin, die ich bis jetzt gesehen habe. Und ich habe schon einige gute Passagierin-Aufführungen gesehen. Herzlichst, Lustein Liebe Forum-Mitglieder, dieses Jahr steht Weinbergs Passagierin schon bei einigen Opernhäusern auf dem Spielplan, was schon ausgesprochen toll ist. So auch in Krefeld. Über die ansprechende Inszenierung der Passagierin dort, die ich mir letzte Woche angesehen habe, will ich nun berichten: Die Inszenierung der israelischen Regisseurin Dedi Baron in dem Bühnenbild und den Kostümen von Kirsten Dephoff war vollauf gelungen. Gleich Zofia Posmysz, der Autorin der Romanvorlage, erzählt auch Frau Baron die dramatische Handlung aus der Perspektive der Täterin Lisa. Die in Auschwitz spielenden Szenen werden seitens der Regie als innere Bilder der unter einem starken Trauma leidenden Lisa gedeutet. Im Verlauf des Geschehens läuft immer wieder eine junge Israelin über die Bühne und konfrontiert das Auditorium mit einer Reihe auf die Hinterwand projizierten Fragen. Diese sind essentiell und betreffen uns alle. Bei dieser jungen Israelin handelt es sich nach Operndirektor Andreas Wendholz um eine Referenzfigur für die Gegenwart. Welche Bedeutung haben die aufgeworfenen Fragen heute? Sehen die Menschen die Gefahr für die Zukunft? Das muss der Zuschauer für sich allein beantworten. Laut schreit die Regisseurin ihre Warnung in die Welt, dieselben schlimmen Fehler nicht ein weiteres Mal zu begehen. Staatsformen wie der Nationalsozialismus dürfen sich nie wieder etablieren. Dabei vermeidet Dedi Baron jede Art von KZ-Realismus. Die ganze Passagierin spielt sich bei ihr auf dem Schiff ab. Dabei lässt sie die unterschiedlichen Zeitebenen von Auschwitz und dem Ozeandampfer gekonnt miteinander verschmelzen. Wenn sich der Vorhang öffnet, sieht man das marode wirkende, von rostigen Wänden und KZ-Duschen eingenommene Sonnendeck des Ozeanriesen. Die Passagiere lassen es sich auf einer Anzahl von Liegen wohl ergehen. Die gestreiften Handtücher, die sie sich wie Schals um den Hals legen, gemahnen stark an Häftlingskostüme. Die Reisenden auf dem Schiff sind modern gewandet, während die Häftlingsfrauen beige Kleider samt grauem Kittel tragen. Bereits im ersten Bild nehmen Marta und ihre mitgefangenen Freundinnen auf der Liege von Lisa und Walter Platz. Derart mutieren die Sonnenliegen des Dampfers zu KZ-Pritschen. Wenn sich die in Auschwitz gefangengehaltenen Frauen später zu einem Pulk zusammenfinden und sich sanft aneinanderschmiegen, atmet das hohe Emotionalität. Zunehmend wird das männliche und weibliche Schiffspersonal zu SS-Männern und KZ-Aufseherinnen. Das erweist sich bereits in dem Moment mit aller Deutlichkeit, in dem die Stewards, nun als SS-Leute zu erkennen, durch die Reihen der Schiffspassagiere gehen und ihnen ihre Wertgegenstände abnehmen. Die Reisenden nehmen nun die Funktion der Häftlinge ein, die sich Schilder mit ihren von einer unsichtbaren Stimme aus dem Off aufgerufenen Nummern vor die Brust halten. Im weiteren Verlauf der Handlung erhält dieses Kollektiv noch weitere zentrale Relevanz. Zu Beginn des zweiten Aktes ergehen sich die Männer und Frauen zum Walzer des Kommandanten in gemächlichen Tanzschritten. Anschließend werden sie, ruhig dasitzend und mit Puppenmasken ausgestattet, zu stummen Zeugen des Wiedersehens von Marta und Tadeusz. Lisa, für die Weinberg und sein Librettist Medwedjew an dieser Stelle überhaupt keinen Auftritt vorgesehen haben, beobachtet das Paar aus der Ferne. Mit die Spannung erhöhenden Tschechow‘ schen Elementen kann die Regisseurin umgehen, das muss man sagen! Trotz des bereits oben erwähnten weitestgehenden Verzichts auf die grausame KZ-Realität spart Frau Baron Misshandlungen der KZ – Insassen nicht ganz aus. So werden einige der Häftlingsfrauen von den Steward – SS – Männern einmal in einer Zinkwanne untergetaucht. Aus einer Reihe über die gesamte Bühne verteilter herrenloser Schuhe kann man auf die Ermordung ihrer jüdischen Eigentümer schließen. ein Höchstmaß an Demütigung erreicht die Regisseurin im Konzert-Bild des zweiten Aktes, in dem sie Tadeusz die Chaconne von Bach gänzlich nackt zu Gehör bringen lässt. Dieser Regieeinfall machte hier durchaus Sinn. Im Großen und Ganzen bezweckt Dedi Baron mit ihrer Regiearbeit eine Warnung vor dem Vergessen. Die Sehnsucht der Täter nach Vergebung sowie ihr Begehren, von den Raumen der Vergangenheit erlöst zu werden, drängen radikal an die Oberfläche. In diesem Zusammenhang spielt Vergebung eine essentielle Rolle. Vergebung ist nach Ansicht der Regisseurin der einzige Weg, der Schuld zu entkommen. Als sich Lisa und Marta am Ende ein letztes Mal begegnen und sich aus der Ferne anblicken, schimmert tatsächlich kurz der Ansatz einer Versöhnung zwischen den beiden Frauen auf. Ob diese dem ihnen hier aufgezeigten Weg folgen, bleibt offen. Insgesamt haben wir es hier mit einer grandiosen, innovativen und und eindringlichen Aufführung zu tun, die von dem Online Magazin DER OPERNFREUND auch mit dem OPERNFREUND-STERN ausgezeichnet wurde. Der Besuch ist dringendst zu empfehlen. Und das sogar ein kleineres Theater wie das Theater Krefeld die Passagierin auf derart hohem Niveau auf die Bühne bringen kann, ist schlichtweg sensationell. Zwar wurde innerhalb der Partitur etwas zu oft der Rotstift angesetzt, was schon schmerzlich war. Als Grund dafür wurde seitens der Opernleitung angegeben, dass man mit diesen Kürzungen eine stärkere Konzentration auf die beiden Paare Lisa und Walter, Marta und Tadeusz erreichen wollte. An der Brillanz der Produktion vermochten diese Striche aber nichts zu ändern. Der Eindruck, den diese herausragende Oper hinterließ, war erneut ganz gewaltig. Es ist unmöglich, von der Passagierin nicht in hohem Maße, extrem und zutiefst ergriffen zu werden und dieses absolute Juwel ihrer Gattung nicht mit totaler Begeisterung in sich aufzusaugen. Das war auch bei der Krefelder Aufführung deutlich zu konstatieren. Demgemäß erscheint es nicht weiter verwunderlich, dass sich Weinbergs absolut geniale Oper in den vergangenen Jahren immer mehr auf den deutschen Bühnen durchgesetzt hat. Also liebe Forum-Mitglieder, fahrt nach Krefeld und seht euch die Aufführung an. Ihr werdet euch nicht ärgern, das verspreche ich euch. Also REINGEHEN, REINGEHEN und nochmal REINGEHEN!!! Herzlichst, Lustein Liebe Forum-Mitglieder, dieses Jahr steht Weinbergs Passagierin schon bei einigen Opernhäusern auf dem Spielplan, was schon ausgesprochen toll ist. So auch in Krefeld. Über die ansprechende Inszenierung der Passagierin dort, die ich mir letzte Woche angesehen habe, will ich nun berichten: Die Inszenierung der israelischen Regisseurin Dedi Baron in dem Bühnenbild und den Kostümen von Kirsten Dephoff war vollauf gelungen. Gleich Zofia Posmysz, der Autorin der Romanvorlage, erzählt auch Frau Baron die dramatische Handlung aus der Perspektive der Täterin Lisa. Die in Auschwitz spielenden Szenen werden seitens der Regie als innere Bilder der unter einem starken Trauma leidenden Lisa gedeutet. Im Verlauf des Geschehens läuft immer wieder eine junge Israelin über die Bühne und konfrontiert das Auditorium mit einer Reihe auf die Hinterwand projizierten Fragen. Diese sind essentiell und betreffen uns alle. Bei dieser jungen Israelin handelt es sich nach Operndirektor Andreas Wendholz um eine Referenzfigur für die Gegenwart. Welche Bedeutung haben die aufgeworfenen Fragen heute? Sehen die Menschen die Gefahr für die Zukunft? Das muss der Zuschauer für sich allein beantworten. Laut schreit die Regisseurin ihre Warnung in die Welt, dieselben schlimmen Fehler nicht ein weiteres Mal zu begehen. Staatsformen wie der Nationalsozialismus dürfen sich nie wieder etablieren. Dabei vermeidet Dedi Baron jede Art von KZ-Realismus. Die ganze Passagierin spielt sich bei ihr auf dem Schiff ab. Dabei lässt sie die unterschiedlichen Zeitebenen von Auschwitz und dem Ozeandampfer gekonnt miteinander verschmelzen. Wenn sich der Vorhang öffnet, sieht man das marode wirkende, von rostigen Wänden und KZ-Duschen eingenommene Sonnendeck des Ozeanriesen. Die Passagiere lassen es sich auf einer Anzahl von Liegen wohl ergehen. Die gestreiften Handtücher, die sie sich wie Schals um den Hals legen, gemahnen stark an Häftlingskostüme. Die Reisenden auf dem Schiff sind modern gewandet, während die Häftlingsfrauen beige Kleider samt grauem Kittel tragen. Bereits im ersten Bild nehmen Marta und ihre mitgefangenen Freundinnen auf der Liege von Lisa und Walter Platz. Derart mutieren die Sonnenliegen des Dampfers zu KZ-Pritschen. Wenn sich die in Auschwitz gefangengehaltenen Frauen später zu einem Pulk zusammenfinden und sich sanft aneinanderschmiegen, atmet das hohe Emotionalität. Zunehmend wird das männliche und weibliche Schiffspersonal zu SS-Männern und KZ-Aufseherinnen. Das erweist sich bereits in dem Moment mit aller Deutlichkeit, in dem die Stewards, nun als SS-Leute zu erkennen, durch die Reihen der Schiffspassagiere gehen und ihnen ihre Wertgegenstände abnehmen. Die Reisenden nehmen nun die Funktion der Häftlinge ein, die sich Schilder mit ihren von einer unsichtbaren Stimme aus dem Off aufgerufenen Nummern vor die Brust halten. Im weiteren Verlauf der Handlung erhält dieses Kollektiv noch weitere zentrale Relevanz. Zu Beginn des zweiten Aktes ergehen sich die Männer und Frauen zum Walzer des Kommandanten in gemächlichen Tanzschritten. Anschließend werden sie, ruhig dasitzend und mit Puppenmasken ausgestattet, zu stummen Zeugen des Wiedersehens von Marta und Tadeusz. Lisa, für die Weinberg und sein Librettist Medwedjew an dieser Stelle überhaupt keinen Auftritt vorgesehen haben, beobachtet das Paar aus der Ferne. Mit die Spannung erhöhenden Tschechow‘ schen Elementen kann die Regisseurin umgehen, das muss man sagen! Trotz des bereits oben erwähnten weitestgehenden Verzichts auf die grausame KZ-Realität spart Frau Baron Misshandlungen der KZ – Insassen nicht ganz aus. So werden einige der Häftlingsfrauen von den Steward – SS – Männern einmal in einer Zinkwanne untergetaucht. Aus einer Reihe über die gesamte Bühne verteilter herrenloser Schuhe kann man auf die Ermordung ihrer jüdischen Eigentümer schließen. ein Höchstmaß an Demütigung erreicht die Regisseurin im Konzert-Bild des zweiten Aktes, in dem sie Tadeusz die Chaconne von Bach gänzlich nackt zu Gehör bringen lässt. Dieser Regieeinfall machte hier durchaus Sinn. Im Großen und Ganzen bezweckt Dedi Baron mit ihrer Regiearbeit eine Warnung vor dem Vergessen. Die Sehnsucht der Täter nach Vergebung sowie ihr Begehren, von den Raumen der Vergangenheit erlöst zu werden, drängen radikal an die Oberfläche. In diesem Zusammenhang spielt Vergebung eine essentielle Rolle. Vergebung ist nach Ansicht der Regisseurin der einzige Weg, der Schuld zu entkommen. Als sich Lisa und Marta am Ende ein letztes Mal begegnen und sich aus der Ferne anblicken, schimmert tatsächlich kurz der Ansatz einer Versöhnung zwischen den beiden Frauen auf. Ob diese dem ihnen hier aufgezeigten Weg folgen, bleibt offen. Insgesamt haben wir es hier mit einer grandiosen, innovativen und und eindringlichen Aufführung zu tun, die von dem Online Magazin DER OPERNFREUND auch mit dem OPERNFREUND-STERN ausgezeichnet wurde. Der Besuch ist dringendst zu empfehlen. Und das sogar ein kleineres Theater wie das Theater Krefeld die Passagierin auf derart hohem Niveau auf die Bühne bringen kann, ist schlichtweg sensationell. Zwar wurde innerhalb der Partitur etwas zu oft der Rotstift angesetzt, was schon schmerzlich war. Als Grund dafür wurde seitens der Opernleitung angegeben, dass man mit diesen Kürzungen eine stärkere Konzentration auf die beiden Paare Lisa und Walter, Marta und Tadeusz erreichen wollte. An der Brillanz der Produktion vermochten diese Striche aber nichts zu ändern. Der Eindruck, den diese herausragende Oper hinterließ, war erneut ganz gewaltig. Es ist unmöglich, von der Passagierin nicht in hohem Maße, extrem und zutiefst ergriffen zu werden und dieses absolute Juwel ihrer Gattung nicht mit totaler Begeisterung in sich aufzusaugen. Das war auch bei der Krefelder Aufführung deutlich zu konstatieren. Demgemäß erscheint es nicht weiter verwunderlich, dass sich Weinbergs absolut geniale Oper in den vergangenen Jahren immer mehr auf den deutschen Bühnen durchgesetzt hat. Also liebe Forum-Mitglieder, fahrt nach Krefeld und seht euch die Aufführung an. Ihr werdet euch nicht ärgern, das verspreche ich euch. Also REINGEHEN, REINGEHEN und nochmal REINGEHEN!!! Herzlichst, Lustein Lieber Rüdiger, Deine tolle Beschreibung macht wirklich Lust auf die Oper! 👍👍👍 Alles Liebe Lieber Rüdiger, Deine tolle Beschreibung macht wirklich Lust auf die Oper! 👍👍👍 Alles Liebe Lieber André, Eine Inhaltsangabe dazu findest du in unserem Opernführer. Auch auf youtube findest du ein paar Ausschnitte von Inszenierungen in Dresden und Bregenz. Die Beschreibung Lusteins von der Krefelder Inszenierung finde ich auch recht interessant. Wie ihm die Musik, die an das Stück angemessen erscheint, zusagt, mag jeder für sich selbst entscheiden. Liebe Grüße Lieber André, Eine Inhaltsangabe dazu findest du in unserem Opernführer. Auch auf youtube findest du ein paar Ausschnitte von Inszenierungen in Dresden und Bregenz. Die Beschreibung Lusteins von der Krefelder Inszenierung finde ich auch recht interessant. Wie ihm die Musik, die an das Stück angemessen erscheint, zusagt, mag jeder für sich selbst entscheiden. Liebe Grüße Liebe Forum – Mitglieder, hier ein kleiner Tipp: Die Krefelder Neuproduktion von Weinbergs Passagierin wird ab dem 18. 10. 2025 auch am Theater Mönchengladbach zu sehen sein, mit dem das Krefelder Theater schon seit Jahrzehnten eine enge künstlerische Kooperation pflegt. Wer also die Passagierin in Krefeld aus irgendeinem Grund verpasst hat, kann sie sich immer noch im Herbst in Mönchengladbach ansehen. Es lohnt sich jedenfalls hinzufahren. Ich sehe mir die Aufführung in Mönchengladbach am 1. 11. 2025 noch einmal an. Herzlichst Lustein Liebe Forum – Mitglieder, hier ein kleiner Tipp: Die Krefelder Neuproduktion von Weinbergs Passagierin wird ab dem 18. 10. 2025 auch am Theater Mönchengladbach zu sehen sein, mit dem das Krefelder Theater schon seit Jahrzehnten eine enge künstlerische Kooperation pflegt. Wer also die Passagierin in Krefeld aus irgendeinem Grund verpasst hat, kann sie sich immer noch im Herbst in Mönchengladbach ansehen. Es lohnt sich jedenfalls hinzufahren. Ich sehe mir die Aufführung in Mönchengladbach am 1. 11. 2025 noch einmal an. Herzlichst Lustein Lieber Lustein, Du Glücklicher. Kaum ein anderer im Forum kann so viel Operngenuss genießen wie Du. Die Opern Dora und die Passagierin solltest Du bereits auswendig kennen. Über die letzte Oper hast Du ja auch ein kluges Buch geschrieben. Herzlichst die Sängerfreunde. Lieber Lustein, Du Glücklicher. Kaum ein anderer im Forum kann so viel Operngenuss genießen wie Du. Die Opern Dora und die Passagierin solltest Du bereits auswendig kennen. Über die letzte Oper hast Du ja auch ein kluges Buch geschrieben. Herzlichst die Sängerfreunde. Liebe Sängerfreunde, danke für eure freundlichen Zeilen. Ich gehe schon viel in die Oper, das stimmt. Und die Passagierin und die Dora gehören absolut zu meinen Lieblingsopern, die ich sicher sehr gut kenne. Bei der Dora kann ich sehr vieles bereits auswendig. Bei der Passagierin, die in den unterschiedlichsten Sprachen geschrieben ist, dagegen vom Text nur die deutschen Teile. Musikalisch habe ich aber die ganze Oper verinnerlicht. Und ich fahre stets an die Orte, an denen sie gegeben wird, so nächste Saison nach Mönchengladbach. Demnächst mehr von mir zu einer weiteren Passagierin-Produktion. Musikalisch kenne ich beide Opern ausgesprochen gut. Ich werde nicht müde, mich für diese sensationellen modernen Werke des Musiktheaters zu begeistern und diese euch allen immer wieder ans Herz zu legen. Geht rein!! Es lohnt sich!!! Habt ihr Sängerfreunde euch inzwischen eigentlich die Dora von dem Link, den ich bei Erlebnis Opernabend eingestellt habe, mal angesehen? Wenn ja, wäre es schön, wenn ihr hier mal von euren Eindrücken schreibt. Wenn nicht, wäre es schön, wenn ihr es zeitnah mal ansehen würdet. Ich würde mich sehr freuen, bzgl. der Dora hier wieder in eine Diskussion eintreten zu können. Und deshalb würde ich alle Forum-Mitglieder bitten, sich die Dora hier mal anzusehen. Das könnte eine sehr fruchtbare Diskussion werden. Herzlichst Lustein Liebe Sängerfreunde, danke für eure freundlichen Zeilen. Ich gehe schon viel in die Oper, das stimmt. Und die Passagierin und die Dora gehören absolut zu meinen Lieblingsopern, die ich sicher sehr gut kenne. Bei der Dora kann ich sehr vieles bereits auswendig. Bei der Passagierin, die in den unterschiedlichsten Sprachen geschrieben ist, dagegen vom Text nur die deutschen Teile. Musikalisch habe ich aber die ganze Oper verinnerlicht. Und ich fahre stets an die Orte, an denen sie gegeben wird, so nächste Saison nach Mönchengladbach. Demnächst mehr von mir zu einer weiteren Passagierin-Produktion. Musikalisch kenne ich beide Opern ausgesprochen gut. Ich werde nicht müde, mich für diese sensationellen modernen Werke des Musiktheaters zu begeistern und diese euch allen immer wieder ans Herz zu legen. Geht rein!! Es lohnt sich!!! Habt ihr Sängerfreunde euch inzwischen eigentlich die Dora von dem Link, den ich bei Erlebnis Opernabend eingestellt habe, mal angesehen? Wenn ja, wäre es schön, wenn ihr hier mal von euren Eindrücken schreibt. Wenn nicht, wäre es schön, wenn ihr es zeitnah mal ansehen würdet. Ich würde mich sehr freuen, bzgl. der Dora hier wieder in eine Diskussion eintreten zu können. Und deshalb würde ich alle Forum-Mitglieder bitten, sich die Dora hier mal anzusehen. Das könnte eine sehr fruchtbare Diskussion werden. Herzlichst Lustein Lieber Lustein, Dich hätte ich als Verkäufer eingestellt, denn Du bist in Deiner Hartnäckigkeit -Dora/Passagierin -wie ein Verkäufer, der schon drei Mal rausgeworfen wurde und immer wieder kommt und vielleicht bei manchem doch verkauft. Deshalb hätte ich Dich nicht eingestellt – halt meine zu große Gutmütigkeit hätte mir da einen Streich gespielt und ich hätte Dich doch aus Mitleid eingestellt. Mir aber dabei aber selbst dabei geschadet, weil ein Verkäufer, der nur gelegentlich verkauft, meine eigenen Erfolgsbilanz belastet hätte. Du könntest 1000 Beiträge über Deine Liebe zur zeitgenössischen Oper/Regie schreiben, einen Gerhard würdest Du niemals überzeugen. Auch Willi hat Dir schon einen Wink mit dem Zaunpfahl gegeben, indem er Dir signalisierte, dass nicht jeden Deine ewigen Appelle für Dora erfreuen. Als Höhepunkt: Du willst die noch junge Sängerin Josefine Feiler im Troubadour Forum fördern. Das hättest Du auch gemacht und wie. Genau das wusste Frau Feiler auch und deshalb ließ sie Dir durch den Operndirektor mitteilen, dass sie Deine Förderung nicht wolle, weil sie fürchtete, dass Du zu viel für sie tust und das dann ins Negative umschlägt. Wobei ich gerade einen Fehler mache, denn „Ratschläge sind auch Schläge“ und man niemals unerbetenes Feedback geben s0ll .Ich gegen besseres Wissen sogar Fehler aufgezeigt habe und das auch noch öffentlich ist also ganz schön mutig von mir. Ich glaube jedoch, dass Du selten um Feedback bitten würdest. Im Gegensatz zu mir, der wenn Form und Stil in Ordnung sind, sogar dankbar ist, wenn jemand ihn auf Fehler aufmerksam macht. Vielleicht haben wir hier im Forum so wenig Diskussion im Forum, weil wir überwiegend einer Meinung sind: Was ich Dir sagen wollte kann man in einem Satz aussagen: „Bescheidenheit ist eine Zier -doch weiter kommt man ohne ihr“ Ob es jetzt bei diesem Thema wohl Diskussion gibt? Wenn nicht, dann resigniere ich!!! Herzlichst die gespannten Sängerfreunde. Lieber Lustein, Dich hätte ich als Verkäufer eingestellt, denn Du bist in Deiner Hartnäckigkeit -Dora/Passagierin -wie ein Verkäufer, der schon drei Mal rausgeworfen wurde und immer wieder kommt und vielleicht bei manchem doch verkauft. Deshalb hätte ich Dich nicht eingestellt – halt meine zu große Gutmütigkeit hätte mir da einen Streich gespielt und ich hätte Dich doch aus Mitleid eingestellt. Mir aber dabei aber selbst dabei geschadet, weil ein Verkäufer, der nur gelegentlich verkauft, meine eigenen Erfolgsbilanz belastet hätte. Du könntest 1000 Beiträge über Deine Liebe zur zeitgenössischen Oper/Regie schreiben, einen Gerhard würdest Du niemals überzeugen. Auch Willi hat Dir schon einen Wink mit dem Zaunpfahl gegeben, indem er Dir signalisierte, dass nicht jeden Deine ewigen Appelle für Dora erfreuen. Als Höhepunkt: Du willst die noch junge Sängerin Josefine Feiler im Troubadour Forum fördern. Das hättest Du auch gemacht und wie. Genau das wusste Frau Feiler auch und deshalb ließ sie Dir durch den Operndirektor mitteilen, dass sie Deine Förderung nicht wolle, weil sie fürchtete, dass Du zu viel für sie tust und das dann ins Negative umschlägt. Wobei ich gerade einen Fehler mache, denn „Ratschläge sind auch Schläge“ und man niemals unerbetenes Feedback geben s0ll .Ich gegen besseres Wissen sogar Fehler aufgezeigt habe und das auch noch öffentlich ist also ganz schön mutig von mir. Ich glaube jedoch, dass Du selten um Feedback bitten würdest. Im Gegensatz zu mir, der wenn Form und Stil in Ordnung sind, sogar dankbar ist, wenn jemand ihn auf Fehler aufmerksam macht. Vielleicht haben wir hier im Forum so wenig Diskussion im Forum, weil wir überwiegend einer Meinung sind: Was ich Dir sagen wollte kann man in einem Satz aussagen: „Bescheidenheit ist eine Zier -doch weiter kommt man ohne ihr“ Ob es jetzt bei diesem Thema wohl Diskussion gibt? Wenn nicht, dann resigniere ich!!! Herzlichst die gespannten Sängerfreunde. Liebe Sängerfreunde, da ihr gerade mich angesprochen habt, muss ich ein wenig differenzieren: Liebe Grüße Liebe Sängerfreunde, da ihr gerade mich angesprochen habt, muss ich ein wenig differenzieren: Liebe Grüße Ihr Lieben, „Regietheater“ ist für mich ein Schlagwort, unter dem man alles und nichts verstehen kann. Demnach kann ich es weder pauschal befürworten, noch ablehnen. Das Wichtigste dabei ist aus meiner Sicht Folgendes: Alles Liebe Ihr Lieben, „Regietheater“ ist für mich ein Schlagwort, unter dem man alles und nichts verstehen kann. Demnach kann ich es weder pauschal befürworten, noch ablehnen. Das Wichtigste dabei ist aus meiner Sicht Folgendes: Alles Liebe Lieber Uhrand, ich will, wenn ich schon den Eintrittspreis für mich und meine Frau zahle, zu dem Stück etwas Passendes und nicht nur jemanden erleben, der den – oft sogar nicht zu dem, was da gezeigt wird, un passenden – Text gut absingen kann. Ich nenne es daher auch nicht „Regietheater“, sondern „Regisseurstheater“, denn Regie wird überall geführt, gute Regie aber nur noch selten. Verstehen viele Regisseure es nicht mehr, sich in die Zeit zu versetzen, in der das Stück spielt und daraus etwas Spannendes zu erzeugen? Nein, sie haben eine fixe Idee, zu denen sie ein modernes Stück schreiben und missbrauchen mangels eines Komponisten, der dazu passende Musik schreibt, Text und Musik aus einem fremden Stück. Aber das darf man meiner Ansicht nach als das Sück „X“ des Komponisten „Y“, der die Musik zu einen vorgegebene Libretto geschrieben hat, bezeichnen. Liebe Grüße Lieber Uhrand, ich will, wenn ich schon den Eintrittspreis für mich und meine Frau zahle, zu dem Stück etwas Passendes und nicht nur jemanden erleben, der den – oft sogar nicht zu dem, was da gezeigt wird, un passenden – Text gut absingen kann. Ich nenne es daher auch nicht „Regietheater“, sondern „Regisseurstheater“, denn Regie wird überall geführt, gute Regie aber nur noch selten. Verstehen viele Regisseure es nicht mehr, sich in die Zeit zu versetzen, in der das Stück spielt und daraus etwas Spannendes zu erzeugen? Nein, sie haben eine fixe Idee, zu denen sie ein modernes Stück schreiben und missbrauchen mangels eines Komponisten, der dazu passende Musik schreibt, Text und Musik aus einem fremden Stück. Aber das darf man meiner Ansicht nach als das Sück „X“ des Komponisten „Y“, der die Musik zu einen vorgegebene Libretto geschrieben hat, bezeichnen. Liebe Grüße Lieber Gerhard, Dein Standpunkt in dieser Sache ist mir hinlänglich bekannt, da du schon öfter darüber geschrieben hast. Ich wollte ja einfach nur meine Meinung dazu äußern, weil die Sängerfreunde sich zusätzliche Meinungen gewünscht haben, und respektiere es absolut, wenn jemand anderer Meinung ist. Alles Liebe Lieber Gerhard, Dein Standpunkt in dieser Sache ist mir hinlänglich bekannt, da du schon öfter darüber geschrieben hast. Ich wollte ja einfach nur meine Meinung dazu äußern, weil die Sängerfreunde sich zusätzliche Meinungen gewünscht haben, und respektiere es absolut, wenn jemand anderer Meinung ist. Alles Liebe Kennt jemand die szenische Uraufführung der „Passagierin“ von 2010, 42 Jahre nach der Fertigstellung, dirigiert von Teodor Currentzis, nach einem Libretto von Alexander Medvedev (1986?) Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Liebe Grüße Willi😀 Kennt jemand die szenische Uraufführung der „Passagierin“ von 2010, 42 Jahre nach der Fertigstellung, dirigiert von Teodor Currentzis, nach einem Libretto von Alexander Medvedev (1986?) Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Liebe Grüße Willi😀 Lieber Willi, ja, ich kenne die Bregenzer UA der Passagierin unter Currentzis. Ich habe sie auch auf DVD. Das ist eine tolle Aufführung, szenisch prägnant, von Currentzis brillant dirigiert und auch hervorragend gesungen. In dieser Aufführung singen alle Sänger/innen wirklich toll im Körper. Das geht einem durch und durch. Und über die Regie wird sich keiner ärgern müssen. Das verspreche ich. Die Anschaffung der DVD der Bregenzer UA kann ich deshalb nur wärmstens empfehlen! Frohe Pfingsten Lustein Lieber Willi, ja, ich kenne die Bregenzer UA der Passagierin unter Currentzis. Ich habe sie auch auf DVD. Das ist eine tolle Aufführung, szenisch prägnant, von Currentzis brillant dirigiert und auch hervorragend gesungen. In dieser Aufführung singen alle Sänger/innen wirklich toll im Körper. Das geht einem durch und durch. Und über die Regie wird sich keiner ärgern müssen. Das verspreche ich. Die Anschaffung der DVD der Bregenzer UA kann ich deshalb nur wärmstens empfehlen! Frohe Pfingsten Lustein Liebe Forum-Mitglieder, euch allen ein gesegnetes , frohes Pfingsten. Und Dank an die Sängerfreunde für Ihren Beitrag, der mir galt. Der war zwar etwas kritisch, aber konstruktive Kritik, die hier sicher vorlag, nehme ich immer an. Das ist ja nur gut. An dieser Stelle darf ich auch darauf hinweisen, dass ich immer gute Sänger/innen unterstützen werde. Und die Frau Feiler ist ganz ohne Zweifel eine ganz phantastische Sängerin. Leider will sie meine Unterstützung nicht, aber ich hätte mich dabei sicher sehr ins Zeug gelegt, um ihr behilflich zu sein. Mir kann man in solchen Sachen vertrauen. So was würde ich niemals ins Negative abgleiten lassen. Das steht fest. Vielleicht mal bei einem anderen Künstler/Künstlerin besser. Und ich werde niemals müde werden, mich für Passagierin oder Dora. die zu meinen absoluten Lieblingsopern zählen, stark ins Zeug zu legen. Auch das steht fest. Herzliche Pfingstgrüße Lustein Liebe Forum-Mitglieder, euch allen ein gesegnetes , frohes Pfingsten. Und Dank an die Sängerfreunde für Ihren Beitrag, der mir galt. Der war zwar etwas kritisch, aber konstruktive Kritik, die hier sicher vorlag, nehme ich immer an. Das ist ja nur gut. An dieser Stelle darf ich auch darauf hinweisen, dass ich immer gute Sänger/innen unterstützen werde. Und die Frau Feiler ist ganz ohne Zweifel eine ganz phantastische Sängerin. Leider will sie meine Unterstützung nicht, aber ich hätte mich dabei sicher sehr ins Zeug gelegt, um ihr behilflich zu sein. Mir kann man in solchen Sachen vertrauen. So was würde ich niemals ins Negative abgleiten lassen. Das steht fest. Vielleicht mal bei einem anderen Künstler/Künstlerin besser. Und ich werde niemals müde werden, mich für Passagierin oder Dora. die zu meinen absoluten Lieblingsopern zählen, stark ins Zeug zu legen. Auch das steht fest. Herzliche Pfingstgrüße Lustein Hallo, Ihr Lieben, das sind genau die Diskussionen, die ich uns im Forum wünsche. sachliche Auseinandersetzung, auf Niveau. Mehr davon!!! Es schreiben allerdings im Forum immer die gleichen Akteure. Wenn wir neue Mitglieder gewinnen sind es wieder Gleichgesinnte. Der Gordische Knoten. Meine ganze Hoffnung ist, dass der von uns initiierte Themenbereich „Junge Talente sich entwickelt. “ Ich bitte Musica und Willi mir die Einstellung der von uns geförderten jungen Geigerin freizuggeben. Sie wird übrigens bald 18 und nicht wie ich schrieb 15, Wir sehen halt in Euch allen unsere Kinder. „Seniler Wahn, weil wir keine Enkelkinder haben“ Herzlichst die Sängerfreunde mit allen guten Wünschen für den Rest von Pfingsten. Hallo, Ihr Lieben, das sind genau die Diskussionen, die ich uns im Forum wünsche. sachliche Auseinandersetzung, auf Niveau. Mehr davon!!! Es schreiben allerdings im Forum immer die gleichen Akteure. Wenn wir neue Mitglieder gewinnen sind es wieder Gleichgesinnte. Der Gordische Knoten. Meine ganze Hoffnung ist, dass der von uns initiierte Themenbereich „Junge Talente sich entwickelt. “ Ich bitte Musica und Willi mir die Einstellung der von uns geförderten jungen Geigerin freizuggeben. Sie wird übrigens bald 18 und nicht wie ich schrieb 15, Wir sehen halt in Euch allen unsere Kinder. „Seniler Wahn, weil wir keine Enkelkinder haben“ Herzlichst die Sängerfreunde mit allen guten Wünschen für den Rest von Pfingsten. Hallo Immerhin habe ich auf lusteins Promo hin Dora gesehen und war beeindruckt. Gruß Wolfgang Hallo Immerhin habe ich auf lusteins Promo hin Dora gesehen und war beeindruckt. Gruß Wolfgang Ich stimme mit Uhrand in seiner Meinung (Beitrag 15) insofern überein, dass die Oper eine Reproduktion sei. Aber diese Reproduktion unterliegt einer eindeutigen Grundlage: Das ist für mich die Handlung des Librettos, auf das die Musik geschrieben wurde. Der Regisseur ist für mich lediglich der Handwerker, der diese Grundlage zu verwirklichen hat, aber keinesfalls beauftragt ist, dafür eine neue, völlig abweichende und das Werk entstellende Handlung zu erfinden hat. Es gab bis ins späte 20 Jahrhundert gute Regisseure, die spannende und beeindruckende Reproduktionen schufen, ohne die Handlung des Werks zu beschädigen, und einige wenige verstehen dieses Handwerk auch heute noch. Alles andere sind für mich Dilettanten, die das Werk zerstören und ich wehre mich dagegen, dass sie diese Werke dann unter dem ursprünglichen Titel (als Lockvogel) verkaufen. Ich stimme mit Uhrand in seiner Meinung (Beitrag 15) insofern überein, dass die Oper eine Reproduktion sei. Aber diese Reproduktion unterliegt einer eindeutigen Grundlage: Das ist für mich die Handlung des Librettos, auf das die Musik geschrieben wurde. Der Regisseur ist für mich lediglich der Handwerker, der diese Grundlage zu verwirklichen hat, aber keinesfalls beauftragt ist, dafür eine neue, völlig abweichende und das Werk entstellende Handlung zu erfinden hat. Es gab bis ins späte 20 Jahrhundert gute Regisseure, die spannende und beeindruckende Reproduktionen schufen, ohne die Handlung des Werks zu beschädigen, und einige wenige verstehen dieses Handwerk auch heute noch. Alles andere sind für mich Dilettanten, die das Werk zerstören und ich wehre mich dagegen, dass sie diese Werke dann unter dem ursprünglichen Titel (als Lockvogel) verkaufen. Lieber Gerhard, Ich bin mit deiner Antwort ganz einverstanden, denn ich sehe darin keinen Widerspruch zum meiner Vorstellung von einer Reproduktion. Alles Liebe Lieber Gerhard, Ich bin mit deiner Antwort ganz einverstanden, denn ich sehe darin keinen Widerspruch zum meiner Vorstellung von einer Reproduktion. Alles LiebeWeinbergs Passagierin
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Ich hoffe, du fühlst dich hier mit deinem Opernthema richtig aufgehoben, und du kannst dann weitergehende Beiträge direkt hier anhängen.
Ich hoffe, du fühlst dich hier mit deinem Opernthema richtig aufgehoben, und du kannst dann weitergehende Beiträge direkt hier anhängen.![]()
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André
André
Gerhard
Gerhard![]()
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Ich habe nichts gegen moderne Stücke. Im Falle „Die Passagierin“ habe ich sogar eine Inhaltsangabe hier im Forum geschrieben, weil mir ein Libretto zur Verfügung stand und ich bin auch bereit, im Falle „Dora“ eine Inhaltsangabe zu schreiben, wenn ich über ein Libretto dazu verfügen kann und dieses verständlich genug ist, daraus den Ablauf der Handlung sinnvoll zu schildern.
Ob ich mich für die Musik dazu begeistern kann, ist eine andere Sache und da orientiere ich mich vorher, was ja heute durchaus möglich ist. Abgesehen davon, dass ich doch ein gutes Stück weg von von den Spielorten wohne, kann ich mich in beiden Fällen für die Musik nicht begeistern. Und das muss doch jeder für sich entscheiden, wie ich es hier an einer anderen Stelle schon betont habe. Da kann mich tatsächlich auch die Begeisterung Lusteins nicht überzeugen, von dem ich auch weiß, dass er sogar die Verfälschung früher entstandener Werke zu verkaufen versucht.
Und gegen diese Verfälschungen früherer Werke, die ich liebe, habe ich erhebliche Einwände. Aber darüber habe ich mich in einem früheren Forum schon ausgiebig mit einigen wenigen Leuten gestritten und mich an einer entscheidenden Mehrheit, die auf meiner Seite standen, orientiert. Darüber äußere ich mich hier nur noch seltener, weil mich der Operführer auch sehr in Anspruch nimmt. Aber da bin ich nur die „Spitze eines Eisbergs“. Ich kenne viele Opernfreunde in meiner unmittelbaren Umgebung, die das Regietheater hassen, aber nicht bereit sind, sich in einem Forum wie unseres, dazu zu äußern, sondern sich längst stillschweiend von der Oper verabschiedet haben oder sich – wie ich – ins Kino zu den Live-Übertragungen aus New York oder London begeben (Das Fernsehen bring ja in letzter Zeit in dieser Hinsicht auch nichts Gescheidtes mehr). Ich weiß auch, dass das an vielen anderen Orten auch der Fall ist, denn ich habe Briefe aus verschiedenen Teilen Deutschlands hier, die sich bei mir für meine Äußerungen bedankten. Und auch in diesem Forum gibt es manchen, der lieber das Original, wie es im Libretto steht als die vielen Verunstaltungen an deutschen Bühnen und teilweise auch in benachbarten Ländern sehen wollen.
Was die häufig wiederholten Schreiben Lusteins betrifft: Man muss sie ja nicht immer lesen. Ich sehe sie auch nicht als Aufforderung an, sondern als Empfehlungen an, obwohl er sie in seiner Begeisterung eher wie Aufforderungen formuliert. Und ich glaube kaum, dass er damit alle Mitglieder des Forums erreichen wird.
Gerhard
Ich habe nichts gegen moderne Stücke. Im Falle „Die Passagierin“ habe ich sogar eine Inhaltsangabe hier im Forum geschrieben, weil mir ein Libretto zur Verfügung stand und ich bin auch bereit, im Falle „Dora“ eine Inhaltsangabe zu schreiben, wenn ich über ein Libretto dazu verfügen kann und dieses verständlich genug ist, daraus den Ablauf der Handlung sinnvoll zu schildern.
Ob ich mich für die Musik dazu begeistern kann, ist eine andere Sache und da orientiere ich mich vorher, was ja heute durchaus möglich ist. Abgesehen davon, dass ich doch ein gutes Stück weg von von den Spielorten wohne, kann ich mich in beiden Fällen für die Musik nicht begeistern. Und das muss doch jeder für sich entscheiden, wie ich es hier an einer anderen Stelle schon betont habe. Da kann mich tatsächlich auch die Begeisterung Lusteins nicht überzeugen, von dem ich auch weiß, dass er sogar die Verfälschung früher entstandener Werke zu verkaufen versucht.
Und gegen diese Verfälschungen früherer Werke, die ich liebe, habe ich erhebliche Einwände. Aber darüber habe ich mich in einem früheren Forum schon ausgiebig mit einigen wenigen Leuten gestritten und mich an einer entscheidenden Mehrheit, die auf meiner Seite standen, orientiert. Darüber äußere ich mich hier nur noch seltener, weil mich der Operführer auch sehr in Anspruch nimmt. Aber da bin ich nur die „Spitze eines Eisbergs“. Ich kenne viele Opernfreunde in meiner unmittelbaren Umgebung, die das Regietheater hassen, aber nicht bereit sind, sich in einem Forum wie unseres, dazu zu äußern, sondern sich längst stillschweiend von der Oper verabschiedet haben oder sich – wie ich – ins Kino zu den Live-Übertragungen aus New York oder London begeben (Das Fernsehen bring ja in letzter Zeit in dieser Hinsicht auch nichts Gescheidtes mehr). Ich weiß auch, dass das an vielen anderen Orten auch der Fall ist, denn ich habe Briefe aus verschiedenen Teilen Deutschlands hier, die sich bei mir für meine Äußerungen bedankten. Und auch in diesem Forum gibt es manchen, der lieber das Original, wie es im Libretto steht als die vielen Verunstaltungen an deutschen Bühnen und teilweise auch in benachbarten Ländern sehen wollen.
Was die häufig wiederholten Schreiben Lusteins betrifft: Man muss sie ja nicht immer lesen. Ich sehe sie auch nicht als Aufforderung an, sondern als Empfehlungen an, obwohl er sie in seiner Begeisterung eher wie Aufforderungen formuliert. Und ich glaube kaum, dass er damit alle Mitglieder des Forums erreichen wird.
Gerhard![]()
Wenn die Person auf der Bühne den Text verkörpert, ist es für mich in Ordnung, auch wenn vielleicht Brünnhilde im Trenchcoat mit Aktenkoffer durch die Welt geht. Wenn diese Intimität zwischen Rolle und Text auf der Bühne nicht gegeben ist, geht die Oper meiner Meinung nach unter.
André
Wenn die Person auf der Bühne den Text verkörpert, ist es für mich in Ordnung, auch wenn vielleicht Brünnhilde im Trenchcoat mit Aktenkoffer durch die Welt geht. Wenn diese Intimität zwischen Rolle und Text auf der Bühne nicht gegeben ist, geht die Oper meiner Meinung nach unter.
André
Wenn ich in den Louvre gehen würde und der Mona Lisa nur einen Bart anmalen würde, ist es nicht mehr die Mona Lisa. Und ich würde bestraft.
Aber diese „modischen“ und ehrfuchtslosen Regisseure dürfen sich sogar erlauben, das ganze Werk eines anderen zu entstellen und werden nicht bestraft, sondern von einigen Zeitgenossen, die das Stück vielleicht noch nicht einmal genau kennen, sogar noch bejubelt. Aber es als das Werk unter seinem ursprünglichen Namen noch herauszugeben, ist Betrug an den Kunden, die in dem Glauben, das echte Werk zu erleben, durch den offensichtlich falschen Titel hineingelockt werden und danach enttäuscht nach Hause gehen müssen. Diese werden sich wie ich und viele andere, die ich kenne, künftig vom Opernhaus abwenden.
Gerhard
Wenn ich in den Louvre gehen würde und der Mona Lisa nur einen Bart anmalen würde, ist es nicht mehr die Mona Lisa. Und ich würde bestraft.
Aber diese „modischen“ und ehrfuchtslosen Regisseure dürfen sich sogar erlauben, das ganze Werk eines anderen zu entstellen und werden nicht bestraft, sondern von einigen Zeitgenossen, die das Stück vielleicht noch nicht einmal genau kennen, sogar noch bejubelt. Aber es als das Werk unter seinem ursprünglichen Namen noch herauszugeben, ist Betrug an den Kunden, die in dem Glauben, das echte Werk zu erleben, durch den offensichtlich falschen Titel hineingelockt werden und danach enttäuscht nach Hause gehen müssen. Diese werden sich wie ich und viele andere, die ich kenne, künftig vom Opernhaus abwenden.
Gerhard![]()
Im Unterschied zu deinem Beispiel von der Mona Lisa wird eine Oper allerdings nicht als Original angeboten, sondern als Reproduktion. Bezüglich der Interpretation habe ich in meinem vorigen Beitrag alles Wichtige gesagt, denke ich.
André
Im Unterschied zu deinem Beispiel von der Mona Lisa wird eine Oper allerdings nicht als Original angeboten, sondern als Reproduktion. Bezüglich der Interpretation habe ich in meinem vorigen Beitrag alles Wichtige gesagt, denke ich.
André
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Das war nur eine Antwort auf Uhrands Beitrag. Aber hier sollte ja nicht über das „Regisseurstheater“, sondern Weinbergs „Passagierin“ gesprochen werden. Da ich nicht glaubte, dass das Werk bei der Aufführung in Bregenz entstellt worden sei, habe ich – im Gegensatz zu bisherigen Beschäftigungen mit Auszügen – mir einmal auf youtube die Inszenierung von 2010 angesehen. Der Regisseur hat hier beeindruckende Bilder geschaffen, und weitgehend Übereinstimmung mit der Handlung des Librettos gefunden, nach dem ich es in unserem Opernführer beschrieben habe. So haben auch moderne Werke für mich durchaus ihre Berechtigung und ich stimme denjenigen zu, die es beeindruckend finden und diese Musik mögen. Allerdings wollte ich mir die Musik, die durchaus dem Werk angemessen ist, nicht über zwei Stunden im Opernhaus anhören. Aber das ist meine persönliche Sache.
Zu Wolfgangs Beitrag will ich hier keine Stellung nehmen, da auch dieser – wie jetzt mein letzter Beitrag hier – vom Titel des Themas abweicht.
Das war nur eine Antwort auf Uhrands Beitrag. Aber hier sollte ja nicht über das „Regisseurstheater“, sondern Weinbergs „Passagierin“ gesprochen werden. Da ich nicht glaubte, dass das Werk bei der Aufführung in Bregenz entstellt worden sei, habe ich – im Gegensatz zu bisherigen Beschäftigungen mit Auszügen – mir einmal auf youtube die Inszenierung von 2010 angesehen. Der Regisseur hat hier beeindruckende Bilder geschaffen, und weitgehend Übereinstimmung mit der Handlung des Librettos gefunden, nach dem ich es in unserem Opernführer beschrieben habe. So haben auch moderne Werke für mich durchaus ihre Berechtigung und ich stimme denjenigen zu, die es beeindruckend finden und diese Musik mögen. Allerdings wollte ich mir die Musik, die durchaus dem Werk angemessen ist, nicht über zwei Stunden im Opernhaus anhören. Aber das ist meine persönliche Sache.
Zu Wolfgangs Beitrag will ich hier keine Stellung nehmen, da auch dieser – wie jetzt mein letzter Beitrag hier – vom Titel des Themas abweicht.![]()
André
André
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