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Wolfgang Amadé Mozart hat sich über den Leitgeb Esel, Ochs, und Narr, erbarmt zu Wien den 27: May 1783.

Wenn es um Konzerte für Soloinstrument und Orchester geht, darf man Mozarts vier Hornkonzerte nicht vergessen. Diese Konzerte für Horn und Orchester (KV 412, 417, 447 und 495) bilden einen wichtigen Teil im Repertoire der meisten professionellen Hornisten.

Mozart-Bild von Barbara Kraft (1819)

Mozart schrieb die vier Konzerte während seiner Zeit als freischaffender Komponist in Wien (1781–1791). Das Konzert in Es KV 417, sowie das Konzert in Es KV 495 wurden von Mozart eigenhändig datiert, und zwar mit dem 27. Mai 1783 (KV 417) und dem 26. Juni 1786 (KV 495). Die anderen beiden Konzerte, das Konzert in D KV 412, sowie das Konzert in Es KV 447, wurden von Mozart nicht datiert. Ludwig von Köchel gab für diese beiden Konzerte die Entstehungszeit mit 1782 für KV 412, sowie 1783 für KV 447 an. Dies ergibt für die Reihenfolge der Konzerte:

  1. KV 412 („Nr. 1“)
  2. KV 417 („Nr. 2“)
  3. KV 447 („Nr. 3“)
  4. KV 495 („Nr. 4“)

Diese Nummerierung ist immer noch gebräuchlich, obwohl es sich herausgestellt hat, dass sie falsch ist. Heute wird angenommen, dass das angeblich dritte Konzert (KV 447) 1787, also nach KV 495 („Nr. 4“), entstanden sein muss.[1] Warum es Mozart jedoch nicht in sein eigenhändiges thematisches Verzeichnis eingetragen hat, bleibt ungeklärt. Beim angeblich ersten Konzert (KV 412) wird angenommen, dass es nicht als erstes, sondern als letztes der vier Konzerte komponiert wurde, und zwar im Jahr 1791. Diese späte Entstehungszeit würde auch erklären, dass diesem Konzert, das ausschließlich aus einem ersten Satz und einem Rondo, das nicht zu Ende instrumentiert wurde, besteht, ein Mittelsatz fehlt. Die korrekte Reihenfolge der vier Hornkonzerte wäre folglich:

  1. KV 417 („Nr. 2“)
  2. KV 495 („Nr. 4“)
  3. KV 447 („Nr. 3“)
  4. KV 412 („Nr. 1“)

Die – nach neuer Nummerierung – ersten drei Hornkonzerte KV 417, 495 und 447 sowie der unvollständig instrumentierte Rondosatz aus KV 412 hat Mozart für den Hornisten Joseph Leutgeb (1732–1811) geschrieben. Joseph Leutgeb wurde 1732 in Neulerchenfeld (damals Niederösterreich) geboren.[2] Unklar ist, wo und bei wem Leutgeb studierte. Von 1764 bis 1773 wurde er als „Jägerhornist“ im Salzburger Hofkalender aufgeführt, zudem sind zwei öffentliche Auftritte in Wien (1752 und 1762) belegt und 1770 wird er in Paris erwähnt, wo er zwei oder drei selber komponierte Solokonzerte aufführte und großen Erfolg erntete. Leutgebs Solokonzerte sind jedoch nicht auffindbar. Fast alle für Leutgeb komponierten Werke sind mit einem schriftlichen Hinweis auf den Hornisten versehen, meist eine ironische Bemerkung, so zum Beispiel die Widmung des Konzerts in Es KV 417: Wolfgang Amadé Mozart hat sich über den Leitgeb Esel, Ochs, und Narr, erbarmt // zu Wien den 27: May 1783. Der Rondo-Entwurf KV 412 ist sogar durchgehend mit ironischen Bemerkungen versehen. (aus Wikipedia: Hornkonzerte (Mozart) – Wikipedia)

Diese Konzerte haben etliche Hornisten aufgenommen, aber eine ganz bestimmt Einspielung ist bereits Anfang der 50er Jahre gemacht worden und bis heute in den Katalogen vertreten: Herbert von Karajan dirigiert das Philharmonia Orchestra London und sein Solist ist Dennis Brain, der leider kurz nach den Aufnahmesitzungen bei einem Autounfall ums Leben kam.

Karajans Biograph Richard Osborne teilt in seinem dicken Wälzer über den Dirigenten eine interessante und auch amüsante Anekdote mit: Während der Proben für die Hornkonzerte wurde Karajan aufmerksam, weil Brain umblätterte, ob wohl die Partitur gerade keinen Seitenwechsel notwendig gemacht hätte. Als er in der Pause ans Pult von Brain schlenderte (während der gerade zur Toilette war), sah er dort ein Automagazin liegen, aber keine Noten. Er hat nach der Rückkehr des Hornisten dem einen Vorwurf gemacht, denn die Aufnahmen waren nicht gerade billig und man wollte keine zusätzlichen Takes machen. Brain sah das ein und legte seine Hornstimme auf das Pult.

Als die Konzerte „im Kasten“ waren stellte sich jedoch heraus, dass Brain wieder ohne Noten, aber völlig fehlerfrei gespielt hatte. Karajans Reaktion war danach eher Bewunderung als Wut. Diese Produktion hat vollkommen zu Recht das Prädikat Great Recordings of the Century. Wenn man diese Interpretation hört, vergißt man alle anderen Einspielungen, so man noch andere hat; da fällt auch das MONO nicht ins Gewicht – das ist große Musik!

Hornkonzerte 1-4/Hornquintett

 

Lieber Manfred,

die Hornkonzerte Nr. 1, KV 412 und Nr. 4 KV 495, sind nun im Bläserforum zweimal vertreten und zwar mit dem gleichen Text, denn ich habe mir auch erlaubt, vor einigen Tagen über die Hornkonzerte zu schreiben. Der offizielle Link für den ganzen Text aus Wikpedia über alle vier Hornkonzerte lautet wie folgt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Hornkonzerte_(Mozart)

Wenn du ihn unter das Ende des Wikipedia-Textes schreibst, bist du auf der sicheren Seite.

Über den Text über Dennis Brain kann ich zur Zeit nichts sagen. Er scheint nicht aus Wikipedia zu sein. Aber eines kann ich doch anmerken. Bei Pianisten z. B. ist es die Regel (zumindest war es so lange Zeit), dass sie ihre Konzerte auswendig spielen, nicht nur die Solokonzerte, sondern auch die Klavierkonzrte. Jedenfalls habe ich das viele Jahre so beobachtet. Nur in letzter Zeit sehe ich ab und zu bei jüngeren Pianisten, dass sie auf dem Notenbrett ein „Notepad“ postieren, dass höchstwahrscheinlich automatisch die Seite umblättert, wenn es an der Zeit ist.
Auch bei vielen Dirigenten habe ich beobachtet, dass sie stets auswendig dirigieren. Ich meine, dass ich über Dennis Brain auch mal die Anekdote gelesen hätte.

Liebe Grüße

Willi😀

Lieber Willi,

leider habe ich Deinen Beitrag über zwei Hornkonzerte in der rechten Leiste auf dem Startbildschirm nicht gesehen und leider habe ich auch nicht weiter im Form gesucht – sonst hätte ich meinen Beitrag anders geschrieben. Ich habe Änderungen vorgenommen und hoffe, jetzt alles richtig gemacht zu haben.

Die Hornkonzerte mit Dennis Brain habe ich in der großen Karajan-Box – eine tolle Aufnahme! Die Anekdote über die Aufnahme teilt Richard Osborne in seiner dicken Biographie über Karajan mit. Ich habe sie hier aus dem Gedächtnis zitiert, denn den Wälzer besitze ich nicht; das Buch hatte ich mir mal aus der Stadtbücherei geliehen. Eine, wie ich finde, gelungene Darstellung des Dirigenten und – vor allen Dingen – nicht langweilig geschrieben. Sie hat mir Herbert von Karajan näher gebracht, der ansonsten früher für mich eher ein Technik-Freak war, nur kein ernst zu nehmender Dirigent. Mein dirgentischer Hausgott war Karl Böhm und später, durch die Bekanntschaft mit einem anderen Musikliebhaber, Celibidache. Aber Herbert von Karajan war ein großer, ein ganz großer, der nur Bach, Händel, Gluck, Mozart „nicht konnte“ – das hat er in einer Laudatio auf Karl Böhm in Salzburg sogar einmal selber zugegeben.

Gestaltung Agentur kuh vadis