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Wolfgang Amadeus Mozart, Requiem d-moll KV 626, Salzburg, Herbst 2021

Auf 3SAT gab es soeben die Aufzeichnung des Mozart-Requiems in eine Veranstaltung der Osterfestspiele Salsburg 2021, die aus Pandemigründen auf den Herbst verschoben worden war.
Es sangen uns spielten der Bachchro Salzburg, Golda Schultz, Sopran, Christa Meyer, Alt, Sebasstian Kohlhepp, Tenor und René Pape, Bass soqie die Staatskapelle Dresden unter der Gesamtleitung von Christian Thielemann.
Genau dieses Requiem schuldete die Pandemie auch mir, der ich mit meinem Stammchohr am Passionssonntag 2020 dieses Werk mit aufführen wollte, und ob es nun noch dazu kommt, steht noch in den Sternen.
Wer nun geglaubt hatte, dass Christian Thielemann nur Romantik kann, sah sich im Irrtum. Denn seit jenen Tagen, als er in seinen Anfängen bei der Dresdner Staatskapelle Bachs Weihnachtsoratorium aufführte, hat er doch bei den Werken vor der Romantik einen gründlichen Lernprozess durchlaufen, wie mir schien, zumal er das Moazrt-Requiem ja schon mal vor gut fünfzehn Jahren in München aufgeführt hat..
Da er auch die Süßmayr-Fassung dirigierte, hätte ich das ganze Stück auswendig mitsingen können, doch davor hütete ich mich. weil ich von Anfang an von dem, was ich hörte, fasziniert war und gefesselt zuhörte.
Der prachtvolle Bachchor Salzburg und die bestens aufgelegte Staatskapelle boten feinsten Mozart dar, und Christian Thielemann führte Chor und Orchester durch die zahlreichen dynamischen, rhythmischen und temporalen Windungen der Partitur und ließ auch die großartigen Solistinnen und Solisten voll zur Entfaltung kommen.
Die Sopranistin Golda Schultz, die ich zum ersten Mal erlebte, überzeugte mich mit ihrer warmen und klangvollen Stimme, die sie vollkommen unangestrengt erklingen ließ, und die Altistin Christa Meyer bildete mit ihrem sanften Alt einen gelungenen Kontrast dazu. Auch der Tenor Sebastian Kohlhepp überzeugt mit seiner zwar hellen, aber klangstarken Stimme, und René Pape ist im Bass einfach immer noch eine Bank. Besonders gefällt mir an ihm, dass er auch im Ensemble im Piano immer noch gut zu hören ist. Das war mir schon vor vielen Jahren im Verdi-Requiem aufgefallen, in dem ich ihn ja auch live im Konzert (Schleswig-Holstein-Musikfestival) erleben konnte.
Für mich ein Höhepunkt, sicherlich auch aus der eigenen sängerischen Erfahrung heraus, ist immer noch das „Lacrimosa“, das in Sachen dynamischer Entfaltung und rhythmischer Entwicklung sicherlich seinesgleichen sucht. Christian Thielemann überzeugte auch hier, ohne, wie manch anderer Dirigent, hier zu überdrehen und führte alle Beteiligten zu einer harmonischen mitreißenden Aufführung, und man darf gespannt sein, ob man vielleicht in absehbarer Zeit von ihm mal einen Don Giovanni zu hören und zu sehen bekommt.

Hier anklicken:

https://www.3sat.de/kultur/musik/mozart-requiem-salzburg-102.html

Liebe Grüße

Willi

Lieber Willi,

als Liebhaber der Musik Mozarts habe ich mir das Requiem auch nicht entgehen lassen. Und ich gebe Dir auch Recht, wenn Du schreibst, dass Thielemann in dieser Aufführung Mozarts Musik richtig erfasst hat. Zu den Solisten muss ich Dir ebenfalls beipflichten, denn sie sind mir, bis auf Pape, unbekannt gewesen. Jetzt kenne ich zumindest ihre Namen, ob ich mich aber noch an sie erinnern kann, wenn ich ihnen irgendwann mal wieder im Fernsehen, Radio oder auf einer Scheibe begegne, wage ich zu bezweifeln. Das ist aber auch unwichtig, meine Reaktion auf ihren Gesang hätte ich jedenfalls auch nicht besser beschreiben können.

Und dass die Staatskapelle Dresden – hier in kleiner Besetzung angetreten – zu den besten und auch wichtigsten Orchestern Europas, ja der Welt, gehört, muss man ja nicht besonders heverheben.

Was Deine Meinung über den Bachchor Salzburg angeht – da bin ich, offen gestanden – etwas enttäuscht gewesen. Ich habe einige, nicht viele, Aufnahmen mit diesem Chor im Regal, und da gefallen sie mir besser, als hier mit der Musik des Salzburger Meisters. Liegt es an der Musik der Vor-Mozart-Zeit, die sie meinem Empfinden nach, besser interpretieren können? War das Orchester noch zu groß für diesen Chor? Ich komme auf diese Frage, weil die Sänger und Sängerinnen sich oft anstrengen mussten, um gegen die Instrumente ankommen zu können. Jedenfalls war der visuelle Eindruck für mich oft bei den forte- und fortissimo-Stellen von Brüllen und sehr angestrengtem Singen geprägt.

Versöhnlicher Schluss: Ich will hier nicht beckmesserisch wirken, deshalb schreibe ich auch, dass es, insgesamt gesehen und gehört, eine gute Aufführung war. Und es ist im Ohr des Hörers auch stets eine subjektive Meinung und Empfindung.

Übrigens lausche ich seit über einer Stunde Händels „Israel in Egypt“ mit Hengelbrock und seinem Balthasar-Neumann-Ensemble aus der Elbphilharmonie auf Arte. Musikalisch ein wirklicher Genuss für mich und meine schon nicht mehr so gut funktionierenden Ohren.

Aber auch hier ein Negativum für mich: Die leere Elbphilharmonie hat natürlich eine andere Akustik als ein gefüllter Saal. Das hätten die Techniker beachten müssen. So aber war der Chor zu Beginn doch sehr im Hintertreffen. Ich hatte das Gefühl, dass jene Fachleute das auch bemerkt und entsprechend nachjustiert haben.

Händels Chor-Oratorium liebe ich sehr und ich bin immer wieder begeistert, wie der Komponist den „Fliegen-Chor“ instrumental untermalt hat – da hört man förmlich aus den Streichern die Myriaden on Fliegen schwirren…

Liebe Grüße zur Nacht und einen schönen Ostermontag allen Mitlesern!

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