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Zdenĕk Fibich – ein tschechischer Wagner

Zdeněk Fibich (* 21. Dezember 1850 in Všebořice (Scheborschitz), Böhmen; † 15. Oktober 1900 in Prag) war ein böhmischer Komponist,

Zdeněk Fibich wurde als Kind eines Oberförsters geboren und wuchs in Libáň auf. In der Musik unterrichtete ihn zunächst seine Mutter, die auch bald sein musikalisches Talent entdeckte und ihn zum Studium animierte. Bereits mit vierzehn Jahren dirigierte er eine eigene Sinfonie und ein Jahr später begann er, seine erste Oper zu komponieren.

Fibich studierte in Wien, in Prag bei Bedřich Smetana, am „Conservatorium Leipzig“, in Paris und am Mannheimer Konservatorium. Er lehrte in PolenWilna (Litauen) und kehrte 1874 nach Prag zurück, um sich dort seinen Kompositionen zu widmen. Zwischen 1875 und 1878 wirkte er als zweiter Kapellmeister am Prozatímní divadlo (Einstweiligen Theater) und hatte von 1878 bis 1880 die Leitung des Chores in der dortigen russischen Kirche inne. 1899 wurde Fibich zum Operndramaturgen des Prager Nationaltheaters in Prag ernannt.

Seine erste Frau starb nach zweieinhalb Jahren Ehe. Er heiratete ihre Schwester, eine Altistin am Prozatímní divadlo und am Nationaltheater (Prag). Für sie schrieb er drei seiner Opernfiguren; die bekannteste ist die Isabell in Nevěsta mesinská. Die Ehe hielt nicht lange. Anežka Schulzová, seine dritte Frau, hatte auf Fibichs Musik den größten Einfluss. Sie schrieb das Libretto seiner Oper Šárka und inspirierte ihn zu vielen seiner Stücke.

Im 50. Lebensjahr verstorben, wurde er auf dem Vyšehrader Friedhof beigesetzt. Ein Großneffe von ihm war der Ingenieur und Hochschullehrer Hans-Georg Münzberg.

Fibich gehört neben Antonín DvořákBedřich Smetana und Leoš Janáček zu den bekanntesten tschechischen Komponisten, insbesondere als Schöpfer von sieben (teilweise von Richard Wagner beeinflussten) Opern sowie von Sinfonien, Klavierstücken und szenischen und konzertanten Melodramen.

Er verfasste über 600 Werke: ca. zehn Opern und andere musikalische Bühnenwerke, drei SinfonienOuvertürenSinfonische Dichtungen (Othello, Toman a lesní panna), Kammermusik, Klavierwerke (350 Stücke), Lieder und Gesangsduette. Auch Melodramen zählen zu Fibichs Schaffen, etwa die Trilogie Hippodamia, mit Texten von Jaroslav Vrchlický oder mit Štědrý den, inspiriert durch Kytice von Karel Jaromír Erben.

Sein bekanntestes Werk ist unter dem Namen Poème bekannt. Fibich komponierte es 1893 als Lento für Klavier. Es wurde unter der Nummer op. 41, Heft 4, Nr. 14 (= Nr. 139 der Gesamtsammlung) in die Sammlung Stimmungen, Eindrücke und Erinnerungen aufgenommen. Im selben Jahr arbeitete Fibich die Komposition in seine sinfonische Dichtung Im Zwielicht op. 39 ein Der Name Poème geht auf eine Bearbeitung des Geigers Jan Kubelík für Violine aus dem Jahr 1908 zurück. Heute ist das Werk in verschieden instrumentierten Bearbeitungen verbreitet, die sich stark unterscheiden können, je nachdem, ob sie auf der originalen Klavierkomposition oder auf der sinfonischen Dichtung basieren.

Einer seiner wenigen Schüler war übrigens Franz Lehár.

Nachdem ich seine Oper Die Braut von Messina gehört habe muss ich den Komponisten Zdenko (so sein Geburts-Vorname, üblich ist heute die Schreibweise Zdenĕk) Fibich (1850-1900) in die Reihe der großen tschechischen Komponisten einreihen. Nicht sind Smetana, Dvořák, Janáček und Mahler ihres Thrones enthoben, sie müssen nur etwas näher zusammenrücken, denn Zdenĕk Fibich muss auch noch dort Platz nehmen können.

Im Vorwort der cpo-Aufnahme der Oper, die im Theater Magdeburg in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandradio Kultur entstand, schreibt Ulrike Schröder, dass Fibich „unzweifelhaft“ der am besten ausgebildete und technisch versierteste Komponist unter den zeitgenössischen Kollegen, sowohl was die Wahl der Librettisten, als auch was seinen Melodienreichtum, seine harmonische Vielfalt und seinen Sinn für Dramatik angeht.

Ich weiß nicht zu beurteilen, auch nicht, nachdem ich Fibichs Braut von Messina gehört habe, ob Ulrike Schröders Meinung musikwissenschaftlich fundiert ist, will auch persönlich nicht darum rechten, wem die Krone unter den Komponisten aus Böhmens Hain und Flur des 19. Jahrhunderts gehört, aber was Fibich in der hier zu besprechenden Braut von Messina nicht nur an Dramatik, sondern auch an Melodienreichtum gesteckt hat, ist nach

meiner Meinung allemal der Bewunderung wert. Und das wird auch nicht geschmälert, dass die Oper im Theater Magdeburg in der Original-Sprache aufgeführt wird, also in Tschechisch. So ungewohnt das für unsere deutschen Ohren auch sein mag, der Hörer wird durch die Dramatik der Musik vollkommen entschädigt. Es kann aber auch sein, dass Fibich gerade deshalb hierzulande wenig Reputation genießt. Die Kollegen Smetana und Dvořák haben ihre populärere Musik auf spezielle Eigenschaften gegründet, die auch die Volksmusik oft einbezog – was Fibich nicht tat. In gewisser Weise mag Schröder recht haben, wenn sie Fibichs internationalen Horizont für die fatale Wirkung seiner Musik auf uns verantwortlich macht. Was ihn also hier etwas ins Abseits stellt, hat in seiner Heimat einen ganz anderen Grund: ihm hat man zu viel Deutschtümelei vorgeworfen. Das Bild des Bayreuther Titanen war (und ist?) in Tschechien und der Slowakei ein Manko, das man nicht leicht los wird.

Die Braut von Messina (Nevĕsta messinská) ist, durchaus im Sinne von Richard Wagner, durchkomponiert. Dabei war es Zdenĕk Fibich – wie auch dem Librettisten – besonders wichtig, die musikalische Gestaltung der Gesangslinien ganz vom Text und nicht von vorgegebenem Text bestimmen zu lassen (Schröder).

Fibich:Nevesta Messinska [Various,Kimbo Ishii] [CPO: 777981-2] by Various  

Lieber Manfred,

ich wollte deinen Beitrag nich von innen ergänzen, weil dann die ganzen Grafiken auch gelöscht worden wären, deswegen ergänze ich hier zu deinem Text den erforderlichen Link, der schon aus rechtlichen Gründen unbedingt dazu gehört:

https://de.wikipedia.org/wiki/Zden%C4%9Bk_Fibich

 

Liebe Grüße

Willi😀

Alles ist gut, lieber Manfred.

Liebe Grüße

Willi😀

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