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Carmen

Der TV Sender ZDF zeigt am Kommenden Freitag, 19. 8., zu zuschauerfreundlicher Zeit, nämlich ab 23. 10 Uhr, die Oper „Carmen“ aus der Arena di Verona. In der Titelpartie „Elīna Garanča„.

Allen Interessenten viel Freude und Genuß wünscht

PavOro

Das kurze Video, läßt wohl auf eine vernünftige Inszenierung hoffen.

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Lieber Pavoro,

danke für den Hinweis. „Zuschauerfreundlich“ (du wolltest es wohl in Anführungsstriche setzen) ist das Fernsehen – zumindest für Opernfreunde (darunter manche älteren Leute, die als einziges noch diese Möglichkeit haben und nicht über ein Aufnahmegerät verfügen) häufig nicht, weder in der Sendezeit noch in der Auswahl der Stücke (vor allen der sogenannte „Kultursender“ arte ist da ein besonders schlechtes Beispiel). Das ZDF zeigt häufig auch nur die gekürzte Inszenierung. Diese Inszenierung sieht recht gut und werkgetreu aus. Auch wir haben 1993 dort eine werkgerechte Inszenierung der Carmen gesehen. Seitdem ist die Oper noch mehrfach in Verona gespielt worden, jedesmal neu. Hier kann man sehen, dass Neues geschaffen werden kann, ohne dass die Handlung beschädigt wird. Es ist aber zu hoffen, dass 3sat irgendwann diese Inszenierung in voller Länge zu einer wirklich zuschauerfreundlichen Zeit zeigt. 

Liebe Grüße
Gerhard

Zitat von Gerhard Wischniewski am 16. August 2022, 18:14 Uhr

Lieber Pavoro,

danke für den Hinweis. „Zuschauerfreundlich“ (du wolltest es wohl in Anführungsstriche setzen) ist das Fernsehen – zumindest für Opernfreunde (darunter manche älteren Leute, die als einziges noch diese Möglichkeit haben und nicht über ein Aufnahmegerät verfügen) häufig nicht, weder in der Sendezeit noch in der Auswahl der Stücke

Natürlich, lieber Gerhard, war das von mir kritisch ironisch gemeint. Die Anführungszeichen hatte ich schlicht vergessen.

LG PavOro

Lieber Gerhard,

ich habe noch eine Frage: hast du die Carmen aus 1978, Wiener Staatsoper, auf DVD?

Liebe Grüße

Willi?

Nach alledem, was ich im Trailer gesehen habe, war das die Zeffirelli-Inszenierung, die auch schon 1978 in Wien lief. Da kann ja nichts schief gehen. Da ich ohnehin wegen meiner kaputten Radaufhängung rechts nachts kaum vor 3 Uhr einschlafen kann, ist das ja für mich die beste Sendezeit, vorher Leichtathletik-EM in München, dann Carmen in Verona- Herz, was willst du mehr?

Liebe Grüße

Willi?

Danke, lieber PavOro für den Carmen-Hinweis. Obwohl das nicht meine Lieblingsoper ist, werde ich meine Festplatte loslassen und Carmen für schlechte, kalte und langweilige TV-Abende konservieren. Carmen habe ich zuletzt vor etwa 20 Jahren in Dessau gesehen. Ich erinnere mich daran, daß ich nach der Vorstellung mit meiner Frau zu nachtschlafender Zeit noch gut essen konnte, die Gaststätte hieß wohl Jagdhof. Erinnerung an die Oper habe ich nicht. Das läßt tief blicken, denn Dessau war eigentlich immer mit guten Inszenierungen gesegnet, solange Felsenstein jr. Intendant war. Wenn das Essen tiefer im Gedächtnis bleibt als die Oper, dann hat was nicht zu meiner Begeisterung beigetragen.

Herzlichst Sir Morosus

Ich hätte diese Carmen garnicht entdeckt, weil ich nur noch selten in das Programm des ZDF in meiner Rundfunkzeitschrift hineinschaue. Nun habe ich mich heute noch einmal aufgrund von Pavoros Hinweis in der Zeitschrift orientieren wollen, um den Videorekorder einzuschalten, werde es aber wahrscheinlich nicht tun. Abgesehen von der zuschauerunfreundlichen Zeit kann es sich wieder nur – wie leider beim ZDF üblich – vor 23.10 bis 0.40 nur um einen verstümmelten Zusammenschnitt handeln. Vielleicht bringt ja 3sat später einmal die ganze Inszenierung.

Liebe Grüße
Gerhard

 

Am Samstag den 3.9. wird diese Carmen vollständig auf 3Sat ausgestrahlt.

Nun ist die Dauerschleife bei der Leichtathletik vorbei und ich konnte mich gestern meiner Aufnahme der verkürzten Carmen-Fassung von Zeffirelli aus Verona widmen. Ich habs nicht bereut. Wo Zeffirelli und Carmen draufsteht, ist Zeffirelli und Carmen drin. 

Die normalerweise ca 3 Stunden dauernde Oper wurde als eine Art Potpourri der bekanntesten Szenen ausgestrahlt. Damit ist gleichzeitig gesagt, daß viele Zusammenhänge nicht aufgetaucht sind und einfach für das Verständnis fehlten. Besonders aufgefallen ist mir das im 3. Akt, wo die Szenen zwischen Escamillo und Jose völlig fehlen. Man erfährt nicht, daß Carmen sich dem Stierkämpfer zuwendet, Jose sausen läßt und man sich zum Stierkampf in Sevilla verabredet. So fehlen viele Details, auch im 1. und 2. Akt.

Marco Armiliato treibt das Orchester unbarmherzig an, die musikalische Interpretation ist gut gelungen und schwungvoll. Auch die Hauptrollen sind besonders mit Elina Garanca und auch Brian Jagde  gut besetzt, wobei Jagde seinen machtvollen Tenor in der Weite der Arena besonders gut einzusetzen wußte. Garanca war für mich der Höhepunkt des Abends, sie „spielte die Carmen nicht nur, sie „war“ in Stimme und Spiel eine gute Carmen. Der Escamillo hat mir nicht so zugesagt, seine Stimme hatte ein starkes Vibrato. Micaela und die beiden Zigeunerinnen waren stimmig. Der Chor wie immer in Verona gewaltig, die Tänze (arg gestrichen) mitreißend.

Zeffirelli zauberte „Zigeunermilieu“ auf die Bühne, Kostüme und Umfeld waren Spitze.

Trotzdem werde ich die komplette Aufführung nicht aufnehmen. Ich war gestern begeistert, schaue mir die Aufzeichnung auch nochmals gemeinsam mit meiner Frau an. Aber meine DVDs mit Domingo und Migenes oder Baltsa und Carreras gefallen mir einfach besser, trotz der Längen, die mich bei der Carmen manchmal etwas stören.

Im Vergleich zwischen Aufführungen in Verona und Bregenz generell kann ich nur konstatieren:

In Verona erlebt man Oper mit Drumrum. Im Mittelpunkt steht die Oper. In Bregenz erlebt man Spektakel mit Oper als Zugabe. Ich habe im TV von jeder Bühne so zwischen 5 und 8 verschiedene Inszenierungen gesehen und würde wohl Verona immer vorziehen. Trotzdem ist und bleibt eine Oper im Theater bei mir immer bevorzugt, wenn die Inszenierung mich anspricht.

Herzlichst Sir Morosus

Und was hältst du von dieser Aufnahme mit Domingo und Obraztsova sowie Carlos Kleiber am Pult, Wiener Staatsoper 1978?

Liebe Grüße

Willi?

Zitat von Sir Morosus am 23. August 2022, 09:32 Uhr

Trotzdem ist und bleibt eine Oper im Theater bei mir immer bevorzugt, wenn die Inszenierung mich anspricht.

Diese Meinug, lieber Sir, ist auch die meinige. Die Inszenierung muß stimmen und dem Werk entsprechen! Wenn dann noch ein großartiges Ensemble agiert, dann wird solch eine Oper zu Freude und Genuß. Ich bin mir absolut sicher – die damalige Carmen in Liberec, hätte Dir und allen anderen genauso gefallen wie mir /uns – s. auch meinen Bericht im Thread „Nostalgie“.

LG PavOro

Tut mir leid, lieber Willi, die kenn ich nicht. Ich bin kein Sammler. Und Carmen gehört nicht zu meinen Favoriten, obwohl die gestern angesehenen Ausschnitte mich begeistert haben. Carmen habe ich live sicher 5-6 mal gesehen, manche Eindrücke waren nicht nachhaltig  (siehe mein Beitrag #6 hier im Thread). Meine beste Carmen war mal in Gera, Anfang der 90-er, da habe ich noch die Sänger im Kopf, und war dennoch enttäuscht. Wir hatten einen tollen Mezzo in Gera (Ilona Streitberger), die hatte ich als Carmen erwartet. Stattdessen hat der GMD (Russell Harris) seine Frau protegiert (Yvonne Füssel-Harris), die eigentlich ein exzellenter Sopran war  (und die ich als Micaela erwartet hatte) und ihr die Carmen gegeben. Sie war exzellent als Carmen, aber  Frau Streitberger wäre sicher genauso geeignet gewesen. Die hatte nun gar keine Rolle, die Darstellerin der Micaela ist mir entfallen. Dafür kenne ich den Escamillo noch, es war Peter Dittmann a.G. aus Erfurt, und  der Jose war Matthias Schulz, der in Innsbruck verpflichtet war, aber in Gera als eine Art „Stargast“ in vielen Rollen (Don Carlos, Fritz in der toten Stadt, Edgardo uva.) unvergeßlich geblieben ist. Das waren noch Zeiten. 

Herzlichst Sir Morosus

 

Liebe Freunde!

Dann schaut und hört Euch mal diese „Carmen“ an. Ich habe sie auf DVD. Für mich großartig! 

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Carmen aus dem Steinbruch in St. Margarethen, eine Enttäuschung

Nach einigen schönen Inszenierungen der letzten Jahre aus dem Steinbruch in St. Margarethen, hatte ich mir am Samstag etwas Besseres erwartet. Zwar wurde der Handlungsstrang der Oper gehalten und auch die Sängerin Joyce El-Khoury, deren Namen ich bisher nicht kannte, hat mir als Carmen in ihrem Gesang und auch in ihrer Darstellungsweise gefallen.
Die Inszenierung wurde als Verfilmung der Oper gestaltet, was ja durchaus kein neuer Regieeinfall war. Aber die dauernden Kamerafahrten und Unterbrechungen zwischen den einzelnen Szenen, die Selbstdarstellung des Regisseurs mit Megaphon, dazu eingefügte, nicht zur Handlung gehörende Prügelszenen oder Szenen mit Maschinengewehren (die übliche Masche!), die Filmklappen zwischen den Szenen und manchmal Stillstand für Photoaufnahmen zerhakten  die Oper vollständig und nahmen ihr jegliche Spannung. Drei Akte habe ich trotzdem – weitgehend gelangweilt – durchgestanden, auf den vierten habe ich dann zugunsten des Bettes verzichtet

Liebe Grüße
Gerhard 

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