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Donizetti " The Tudor Queens"

…..Ich habe extra nicht Trilogie geschrieben, nämlich deshalb weil es eigentlich eine Tetralogie ist.

Denn die Oper “ Il Castello di Kenilworth “ wurde in den zurückliegenden Jahren, und eigentlich noch immer sehr Stiefmütterlich behandelt und wahrgenommen!

 

Elisbeth Gemälde um 1575 von Nicholas Hillard           Dudley Quelle picture alliance/ Heritage Imag

 

Am Ende wartet immer das Schafott *

* Nur bei Il Castello di Kenilworth geht die Sach unerwartet glimpflich aus! 

Die Donizetti Opern die sich mit der Tudor-Zeit in der englischen Geschichte befassen – sind in der Kompositionsreihenfolge, Il castello di Kenilworth (1829), Anna Bolena (1830), Maria Stuarda (benannt nach Mary, Königin der Schotten, erschien es 1834 und 1835 in verschiedenen Formen) und Roberto Devereux (1837, benannt nnach einem Liebhaber von Königin Elizabeth I. von England).

Anne Boleyn, Maria Stuart, Elizabeth I. – die Geschichte des britischen Königshauses ist seit jeher geprägt von starken Frauen. Ihre oft tragisch und mitunter auch blutig endenden Intrigen und Liebesverwicklungen üben eine Faszination aus, der sich auch Gaetano Donizetti nicht entziehen konnte. Der italienische Meister des Belcanto widmete den „Tudor Queens“ gleich vier seiner Historien-Opern.
Vor allem die weiblichen Hauptrollen der als Tetralogie angelegten Werke, die Donizetti in einer schaffensreichen Phase zwischen 1829 und 1837 komponierte, gelten wegen ihrer anspruchsvollen Vokalpartien als herausragend.

Auf Tonträgern gibt es von keiner Sängerin alle vier Opern, in drei Opern singen Beverly Sills, Montserrat Caballé, Leyla Gencer und Edita Gruberova!

LG tiranno 

 

 

Hier stelle ich mal drei Aufnahmen vor, die Szenen aus der Trilogie singen…. 

 

 

Die neueste ist jene von Sondra Radvanovsky, (sogar 2CDs) die ist erst ein paar Tage alt, aber mindestens schon zig mal gehört, bin total begeistert von ihrer Interpretation. Dann die von Diana Damrau, hatte mich riesig gefreut als sie herauskam, aber es war nicht so ganz dolle, hre Stimme ist dicker geworden, etwas ungelenkter und mit den Höhen hat sie manchmal schon zu kämpfen, aber immer noch an hörbar! Und was soll man zu Gruberova sagen, die kann/konnte es eben, ich habe sie in allen drei Rollen Live erlebt, ja nicht nur erlebt, es waren immer Erlebnisse!

LG tiranno 

Liebe alle,

diese Werke des unerschöpflichen Donizetti lohnen tatsächlich alle, aber die Qualität von „Maria Stuarda“ sticht doch heraus: was für eine stilistische Geschlossenheit, was für eine Story, welch ein überwältigender Eindruck! Ich habe diese Oper in 4 Jahren Moskau wenigstens 10 mal angeschaut, in der Helikon-Oper mit ganz hervorragenden Sängern. Von den tatsächlich zahlreichen DVDs mit Aufnahmen von Aufführungen gefällt mir die mit Joyce di Donato am besten – für das New Yorker Publikum wurde auf szenische Experimente verzichtet. Und Frau di Donato singt nicht nur berückend, sondern spielt auch sehr überzeugend.

Grüße!

Honoria Lucasta

Roberto Devereux

Roberto Devereux (1837) ist eine der besten der brillanten Opern, die Donizetti in den 1830er Jahren für Neapel schrieb. Librettist war sein regelmäßiger neapolitanischer Mitarbeiter Salvadore Cammarano, der 1835 Lucia di Lammermoor für Donizetti und später Il trovatore für Verdi geschrieben hatte.

Inspiriert von Ereignissen in der Regierungszeit von Königin Elizabeth I. schuf Cammarano ein historisch ungenaues, aber emotional kraftvolles Drama. Insbesondere seine Charakterisierung der Königin ist ein überzeugendes Porträt widersprüchlicher Liebe und Pflicht und eine der großen Rollen im Belcanto -Repertoire. Bei der Oper Roberto Devereux greift Cammarano das Thema der englischen Geschichte auf und ist das dritte Opernporträt von  Queen Elizabeth I. Als letzte lebende Tochter Heinrichs VIII. und Anna Boleyn  bestieg 1558 den englischen Thron. Diese prominente Figur inspirierte Gaetano  Donizetti erstmals in der Oper Elisabetta all castello di Kenilworth ,  komponiert über das Thema von Walter Scott, zum zweiten musikalisch-dramatischen  Elisabethbild nach Schillers Drama konfrontiert sie schließlich mit Königin  Maria Stuart von Schottland, in Robert Devereux , steht ihre dramatische Beziehung zum Earl of Essex im Vordergrund. Die Uraufführung fand  am 29. Oktober 1837 im Teatro San Carlo in Neapel mit großem Erfolg statt. Ein Jahr später bereitete er eine modifizierte Fassung für das Théâtre Italien in Paris vor, in der  das Motiv der englischen Hymne God Save the Queen im Vorspiel erklingt . Wie  die meisten ernsten Opern von Donizetti verschwand  Roberto Devereux für einige Zeit von der Bühne und kehrte erst mit einer gewaltigen Welle ihrer Renaissance Mitte des letzten Jahrhunderts zurück.

 

 

Beide Fotos Metropolitan Opera

 

Vorweg, es ist meine liebste, das soll aber nicht heißen, dass ich die beiden anderen nicht mag, ganz im Gegenteil, aber wenn mann von der liebsten spricht muss man sich für eine entscheiden. Aber wie sagte schon Beverly Sills……

“Wenn Gott mir meine Stimme zurückgeben würde, sagen wir mal für nur drei Stunden, würde ich sagen, bringt mir das Kostüm der alten Königin, schnell.“

Für Sills war die Elisabetta im Roberto die beste Rolle! Sills war eine der ersten Sopranistinnen, die Donizettis Three Queens einem modernen Publikum vorstellte, und sie ist immer noch eine der wenigen Künstlerinnen, die alle drei aufgenommen hat und jeder eine unverwechselbare Charakteristik verlieh.

Ihre Elisabetta in „Roberto Devereux“ zeichnet sich durch ihre Verletzlichkeit aus, während ihre Anna Bolena mit Würde und Kraft gesungen wird. Ihre Maria Stuarda ist eine Kombination aus herrlicher Phrasierung und virtuoser Kraft. Da so mancher Hörer diese Opern zum ersten Mal entdeckte, muss man anfügen, dass es sich um vollständige Aufnahmen ohne Kürzungen handelt.

 

LG tiranno 

 

 

 

Weitere Robertos aus meinem Bestand…..

 

 

 

 

Es gibt keine der Aufnahmen die ich missen möchte, jede hat einen anderen Ansatz in ihrer Interpretation. Leyla Gencer ist eine der Sängerinnen die sträflichst von der Schallplattenindustrie vernachlässigt wurden, aber deshalb hatte sie wie kaum eine andere auf dem grauen Markt ein riesiges Potenzial an Fans, die sie heiß verehrten. Caballé ist eben Caballé mit allen ihren Tugenden und Untugenden, die auch ich als großer Fan hinnehme. Ich habe sie sogar ganz persönlich kennengelernt und bin ihr Jahre lang hinterhergereist, wie sovielen anderen Sänger:innen auch! Auch Edita Gruberova gehörte zu dem erlauchten Kreis, ich liebte sie. Mariella Devia war eine großartige Sängerin, die ich allerdings nur einmal Live erlebt habe, sie hat 2018 ihre Karriere beendet. Theodossiou ist eine Sängerin die ich ziemlich früh erlebt habe, eine großartige Interpretin, allerdings oft mit Intonations Problemen, was in meinen Ohren aber, gegenüber ihrer Interpretation, sie gibt immer alles, nicht so ins Gewicht fällt! 

LG tiranno 

 

 

 

 

 

Maria Stuarda

Zwei Königinnen. Ein Katholikin und Schottin, ein Protestantin und Engländerin. Eine im Gefängnis auf Geheiß der anderen. Ein Mann zwischen ihnen balancierte zwischen Loyalität und Liebe. Und eine leidenschaftliche Beleidigung – „Figlia impura di Bolena, parli tu di disonore? / Meretrice, indegna e oscena, in te cada il mio rossore / Profanato è il soglio inglese, vil bastarda, dal tuo piè! „– die zum Schafott führt. Die Beleidigung war so stark, dass die Uraufführung von Donizettis lyrischer Tragödie in Neapel durch königliche Intervention in letzter Minute abgesagt wurde. Basierend auf einem Theaterstück von Friedrich Schiller erlangte Maria Stuarda in den 1960er Jahren neue Aktualität, und die Titelrolle hat so legendäre Sängerinnen und Sänger wie Joan Sutherland, Leyla Gencer, Beverley Sills und Janet Baker angezogen. Es ist eine Rolle, die von den Besten der Besten gesungen wird. In der großartigen Schlussszene der Oper bereitet sich Maria auf ihre Hinrichtung vor.  Im Gefängnis hat sie unkontrolliert zitternd eine bewegende Geständnisszene mit Talbot „Was kann man über die letzten 20 Minuten sagen : Mary ist sichtlich verängstigt und schafft es dennoch, ein tiefes Reservoir an Entschlossenheit und Standhaftigkeit zu finden, das es ihr ermöglicht, in den Tod zu gehen. Kniend am Schafott baut sich ihre Preghiera zu einem mächtigen Höhepunkt auf, bevor sie Elizabeth vergibt und sich von Leicester verabschiedet. 

In Rot gekleidet , der Farbe des katholischen Martyriums, steigt sie auf das Schafott 

Endlich hat sie ihren Frieden gefunden !

Mein Bestand an Maria Stuarda …..

 

 

 

 

 

 

Besonders am Herzen liegt mir die Aufnahme mit Gencer, Verrett und Tagliavini, er singt auch den Leicester auf einer Aufnahme mit Caballé. Weshalb Caballé die Stuarda nie offiziell aufgenommen hat ist mir bis heute ein Rätsel. Die erste Aufnahme mit Gruberova ist nicht so meins, eildiweil Frau Baltsa so garnicht meinen Geschmack trifft, die 2te ist dann besser auch in Bezug der Interpretation, viel ausgefeilter und durchdachter. Janet Baker singt in Bezug ihrer Stimme die Malibran Fassung, beide Aufnahmen sind in Englisch gesungen, was eigentlich nicht stört, das der Plot ja eh in England spielt. In der einen Aufnahme singt Rosalind Plowright die Elisabeth, die ich unzählige Male in Frankfurt gehört habe, in der anderen Pauline Tinsley, aber die Baker ist in beiden GROSSARTIG. Joan Sutherland war am Anfang meine Favoritin, hat sich heute etwas relativiert, trotz des großartigen Pavarotti. Sills s.o. und als DVD (normalerweise sehe ich mir keine DVDS an) die wahrhaft geniale, großartige Joyce DiDonato!!! Remigio, Esperio und Polverelli singen gut, und das heißt schon was, aber es fehlt so hier und da an Ausdruck und Überzeugung.

LG tiranno 

Anna Bolena 

 

Der Preis der Krone

Anna Bolena basiert auf dem Leben von Anne Boleyn, der Mutter von Königin Elizabeth I. Sie war die zweite Frau von König Heinrich VIII., derer er sich entledigte und das unter fragwürdiger Anklage wegen Hochverrats, und sie endet auf dem Schafott. Dies alles um seine Geliebte Jane Seymour heiraten zu können. Es ist eine Oper über Macht, Leidenschaft, Ehre und Verletzlichkeit in turbulenten Zeiten mit tragischen Folgen. Der Einfluss von Anne Boleyn überdauerte jedoch bei weitem ihre kurze Zeit als Trägerin der Krone. Sie wurde als Schlüsselfigur in der zunehmenden Macht der anglikanischen Kirche in ihrem Konflikt mit dem Vatikan genannt, und dann kam noch hinzu, ihre Tochter Elizabeth wurde eine der mächtigsten Monarchen Englands, als Königin Elisabeth I. 

Mit Anna Bolena war Donizetti als Komponist erwachsen geworden, und es vermittelte auch ein neues Maß an professionellem Selbstvertrauen…………. Gefestigt wurde sein nationaler und internationaler Ruf somit jedoch erst mit seinem 31. Werk, der Oper Anna Bolena . Uraufgeführt am 26. Dezember 1830 in einer besonderen Karnevalszeit im Teatro Carcano in Mailand, hier musste sich Donizetti die Bühne mit der Uraufführung von Bellinis La sonnambula teilen . Nichtsdestotrotz, Anna Bolena war ein überwältigender Erfolg, der laut einer Anekdote Donizettis Lehrer Johann Simon Mayr veranlasste, „seinen ehemaligen Schüler als Maestro anzusprechen“. Felice Romani schrieb das italienische Libretto, die literarischen Vorlagen sind 1.das Drama Henri VIII (1791) von Marie-Joseph de Chénier und 2. Anna Bolena von Alessandro Pèpoli .

Ich habe gehört, dass der Henker sehr gut sei und ich einen kleinen Hals habe.

Anne Boleyn zugeschrieben, am Tage ihrer Hinrichtung dem 19.5.1536.

LG tiranno 

Diskographie nächste Seite!

Als erstes muss man die Live Aufnahme von Maria Callas nennen.

 

Die erste ist die Neu Remasterte von Warner, natürlich habe ich die alte EMI auch noch, die 2. Ist die Ausgabe der Scala, ein MUSS für Callas Fans mit viel Bildern der Performance, das ganze als Buch aufgemacht. Das einzige was stört, ist die Tatsache, es wurde viel geschnitten damals ergo: die Aufnahme hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

 

 

 

 

Apropos Vollständigkeit, die diesen Anspruch erhebt ist jene mit Elena Souliotis, danach Sills und Sutherland…….Ricciarelli, Gruberova und Theodossiou. Die Scotto, Gencer und Caballé sind ebenfalls nicht Vollständig. Gencer und Caballé sind Live Aufnahmen aus Milano in der Inszenierung die für die Callas angefertigt wurde. Elena Souliotis war zu jener Zeit noch stimmlich einigermaßen gut dabei, was dann aber ziemlich schnell ganz bergab ging, ich pers. mag die Aufnahme sehr. Gencer ist wie immer vorzüglich, die Sutherland hat die Aufnahme schon spät aufgenommen , auch ist sie in der Rolle nicht so ganz in ihrem Element, und Jerry Hadley ist auch nicht mein persönlicher Percy Liebling. Auch mit der Scotto habe ich so meine Probleme, muss aber sagen hier ist sie schon mehr als gut, Ricciarelli ist ja nicht jedermanns Geschmack, meiner schon, ich habe sie viel gehört auch diese Bolena in Bregenz. Theodossiou ist in der Rolle der Anna richtig aufgegangen und ist hörbar, sehr gut. Über Sills und Gruberova braucht man nichts mehr sagen, viele Musik-Journalisten sagen der Sills nach, sie wäre immer dort am besten gewesen wo sie historische Gestalten verkörpern konnte. Ja, da bleibt noch Caballé, die diese Rolle nur einmal gesungen hat, 1982 an der Scala, das war ein Desaster, sie hatte schon die Premiere am 14.2. wegen Krankheit abgesagt, Ruth Falcon sprang für Caballé ein und das Publikum war erbost. Caballé sang dann in einer unheilvollen Atmosphäre am 21.2., sie sang gut, was man auch auf der Aufnahme hören kann, aber sie war noch nicht ganz genesen, und in der Schlußszene gelang ihr ein kleiner Fauxpas und das war dann für den oberen Rang Futter für einen Tumult.Man brachte die Vorstellung dann doch zu Ende, Caballé aber zeigte sich nicht mehr vor dem Vorhang und sagte hinterher, dass sie nie mehr die Bolena singen wolle. Auch wollte sie nie mehr an der Scala auftreten, ob das stimmt kann ich im Moment nicht sagen, meine aber es wäre so gekommen.

LG tiranno 

 

 

 

Il Castello di Kenilworth

Opera seria in drei Akten

Das Libretto verfasste Andrea Leone Tottola vermutlich nach dem Schauspiel Elisabetta al castello di Kenilworth von Gaetano Barbieri, das wiederum eine Bearbeitung von Eugène Scribes Libretto für Aubers Oper Leicester ou Le château de Kenilworth aus dem Jahr 1823 ist. Letzteres basiert auf Walter Scotts Roman Kenilworth von 1821.

Eineinhalb Jahre vor Donizettis Karriere mit „Anna Bolena“ an der Scala di Milano  so richtig durchstartete, wurde im San Carlo in Neapel am 6.7.1829 seine weniger enthusiastisch aufgenommene dreiaktige Oper „Il Castello di Kenilworth“ uraufgeführt. Der Grund dafür war nicht ausschließlich die unerwartete musikalische Eindringlichkeit, sondern dass eine Oper mit einem ähnlichen Sujet von Rossini „Elisabetta, regina d’Inghilterra“ bereits vorher die Ohren und die Herzen der Neapolitaner erobert hatte. Donizetti war damals gerade als Nachfolger von Rossini als Direktor des neapolitanischen Theaters benannt worden.

Donizetti überarbeitete die Oper 1830 für weitere Aufführungen im Teatro San Carlo, dabei änderte er die Stimmlage des Warney vonTenor zu Bariton, diese Fassung wurde unter dem Titel Il castello di Kenilworth am 24. Juni 1830 aufgeführt.. Erst 1977 wurde die neue Version in England mit Janet Price und Yvonne Kenny und in Bergamo 1989 mit Mariella Devia und Denia Mazzola wieder aufgeführt. 

Die Oper konzentriert sich auf Robert Dudley, den Earl of Leicester der, um die Gunst von Königin Elizabeth I. zu gewinnen, was ihm nur gelingt wenn er seine kürzliche Ehe mit Amelia geheim halten kann. Um seine Frau quasi unsichtbar zu machen, wenn die Königin seine Residenz, Kenilworth Castle, besucht, lässt Leicester Amelia von seinem Stallmeister Warney einsperren, der sie begehrt und viel Ärger macht. Im Gegensatz zum Roman, in dem Warney Amelia tötet, endet die Oper damit, dass Elisabetta Leicester vergibt.

Es gibt wunderschöne Konfrontationsszenen im Libretto (das mir pers. ziemlich gut gefällt), darunter das innovativ brillante Finale des zweiten Aktes, in dem Elizabeth, wissend, dass etwas nicht stimmt, und empört darüber, dass sie im Dunkeln gelassen wird, die Inhaftierung von Amelia anordnet.

Die Konfrontation zwischen den beiden Frauen deutet schon auf das Duell zwischen Elisabetta und Maria Stuarda hin, jedoch ohne die gleiche Giftigkeit.

Ein Großteil der Musik ist wahrlich erstklassig und zeigt, dass Donizetti doch schon über den langen Schatten den Rossini hinterlassen hat hinausgetreten ist.

Elisabeth bei ihren Ankunft auf Schloss Kenilworth 

  

Die linke Aufnahme ist die revidiert Fassung und rechts die erst Fassung.

 

LG tiranno 

 

 

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