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Frühlingsträume

Ich war in der Luxemburger Philharmonie am vorigen Sonntag, und nahm Platz im großen Saal links neben einer anscheinend gehbehinderten Frau, denn auf dem Boden lag eine Krücke, die auf meinen Platzbereich herüberragte, was angesichts der Länge solche Hilfsmittel wohl nicht vermeidbar war. Zum Glück konnte ich meine Zehen in die Lücke zwischen Krücke und Boden zu schieben, so dass ich trotzdem einigermaßen bequem sitzen konnte. Da ich direkt am Gang saß, musste auch niemand für mich aufstehen, und ich konnte auch mit gekreuzten Beinen meine Füße zum Gang hin frei bewegen. Der Herr der in Reihe 12 direkt vor mir saß, war sehr groß, aber ich hatte trotzdem einen guten Blick auf das Orchester, da wir ziemlich seitlich waren, so dass ich links an ihm vorbei schauen konnte. Also hatte ich platz-technisch insgesamt Glück im „Unglück“.
 
Die ersten drei Stücke waren instrumental und gefielen mir gut, darunter auch ein zeitgenössisches Werk, das sehr farbig orchestriert war und hervorragend interpretiert wurde, mit viel Gefühl für die Spannungsbögen. Es passte auch sehr gut in das Programm des Abends, das vom örtlichen Kammerorchester ‚Orchestre de Chambre du Luxembourg‚ und Corinna Niemeyer unter dem Titel „Rêves de Printemps“ bestritten wurde („Frühlingsträume“).
 
In letzter Zeit war ich eher im Kammermusiksaal als Zuhörer gewesen, und musst mich erstmal an die Akustik des großen Saales gewöhnen, sowie an die Anwesenheit einer bedeutend größeren Menschenmenge. Bei dem Liederzyklus Nuits d’été von Berlioz mit Ian Bostridge, dem Höhepunkt des Abends, kam mir der Sänger anfangs etwas verloren vor auf dieser großen Bühne, die allerdings nur zum Teil von dem relativ kleinen Orchester beansprucht wurde. Es gab aber nach meinem Gefühl Balance-Probleme zwischen Sänger und Orchester, doch ersterer konnte sich meistens gegenüber der Übermacht des Orchesters gut durchsetzen. Das Publikum nutzte die Pausen zwischen den sechs Lieder, um den berühmten Sänger mit Applaus zu ehren, was weder ich noch meine Nachbarin und auch viele andere im Saal aber nicht nachahmten, was wohl einer klassischen Erziehung anzurechnen ist.
 
Die Textverständlichkeit war in dieser Konstellation nicht so optimal wie bei den gewohnten Liederabenden mit Klavier im kleinen Saal, aber da ich den Inhalt der Lieder einigermaßen kannte, konnte ich die Musik trotzdem gut genießen. Nach dem Ohrwurm Villanelle, der mich an dem Abend noch lange im Griff hatte, folgten die mehr lyrisch-dramatischen vier Lieder, die von Ian mit reichlich Farbe und Engagement abwechslungsreich gestaltet wurden. Das Schlusslied L’île inconnue war dann wieder etwas heiterer und brachte den wunderschönen Abend, bei dem das Kammerorchester unter Niemeyer durchweg überzeugend spielte, zu einem glücklichen Abschluss.
 
Unter stürmischem Applaus erhielt der Sänger eine unter Geschenkpapier versteckte Aufmerksamkeit, und die Dirigentin einen Blumenstrauß. Beide gaben die Handreichungen in galanter Weise an das Orchester weiter, er an die erste Cellistin, und sie an den ersten Geiger ????
 
Liebe Grüße
André

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