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Georg Nigl singt Schubert, Beethoven und Rihm

Georg Nigl singt Schubert, Beethoven und Rihm

Die Lied CD des Jahres 2021

Vanitas
Schubert: Im Freien D 880, Die Sommernacht D 289, Die Taubenpost D 965A, Die Forelle D 550, Der Wanderer an den Mond D 870, Das Zügenglöcklein D 871, Abenstern D 806, Fischerweise D 881, Der Winterabend D 938, Die Sterne D 939, An die Musik D 547 & Wandrers Nachtlied D 768
Beethoven: An die ferne Geliebte op. 98
Rihm: Vermischter Traum (Grypius-Stück)

Georg Nigl (Bariton), Olga Pashchenko,  Hammerklavier 

Wie den Gemälden der flämischen Barockmaler kann man sich den hier vorgestellten „Nichtigkeiten“ auf zweierlei Weise nähern: zum einen als Manifestationen von Zweifeln und Ängsten angesichts der Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens, zum anderen
als Freuden, die man ohne Mäßigung genießen kann, indem man das irdische Leben feiert und mit allen Sinnen genießt.

„Georg Nigl verzichtet klugerweise auf eine intellektuelle Überfrachtung der Texte, er geht sie im besten Sinne naiv an und lässt den Hörer so zum mitfühlenden Ohrenzeugen werden.“

Peter Sommeregger

Alles in allem ist dies ein betörende, intelligente und äußerst sensible Interpretation die noch lange nachklingt, nachdem der letzte Ton verklungen ist. Sehr empfehlenswert.

Das war auch so eine Entdeckung für die ich äußerst dankbar bin!

LG tiranno 

Liebe alle,

diese CD habe ich neulich erworben und mit großem Vergnügen gehört – wobei das Vergnügen bei den Liedern Wolfgang Rihms ein ganz klein wenig schwächer ausgeprägt war als beim Schubert ?

Nigl singt so wohltuend natürlich, textverständlich (auch bei deutschen Sängern durchaus nicht selbstverständlich!) und empathisch, daß man diese CD -wie auch einige andere „neuer“ Sänger- gerne in die Sammlung integriert.

Und man wünscht sich, daß ein gütiges Geschick es erlauben möge, diese Sänger alle doch einmal live zu hören… Was ist uns in den letzten beiden Jahren alles verwehrt worden!

Samstägliche Grüße!

Honoria Lucasta

Im März und Juli 2022 wurde hier etwas geschrieben, an das man nun aus aktuellem Anlass anknüpfen sollte.

Ein paar Gedanken zu Georg Nigl

Der 1972 geborene Bariton gehört zwar nicht mehr zu der jungen Sängergeneration, aber er gehört zu den Sängern, die sich den ›Schöngesang‹ nicht auf ihre Fahnen geschrieben haben, sondern ganz bewusst andere Ausdrucksformen wählten; auch der fast gleichaltrige Florian Boesch interpretiert in diesem Stil. Nigl gab schon zu Protokoll:
»Ich will mich nicht mein Leben lange an einem Dieskau oder Wunderlich aufreiben. Sicher, es gibt Stimmen, die uns einfach glücklich machen. Aber es war nie mein Ziel, primär eine Stimme zu entwickeln, die andere glücklich macht. Dafür ist mir der Inhalt dessen, was ich ausdrücken möchte, zu wichtig.«

Georg Nigl glaubt, dass er eigentlich ein Schauspieler ist, der singt; er ist mit dem zeitgenössischen Musikleben eng verwoben, viele Musikschaffende wie zum Beispiel Friedrich Cerha, Georg Friedrich Haas, Olga Neuwirth, Wolfgang Rihm, Wolfgang Mitterer, Pascal Dusapin … haben für den Sänger geschrieben. Er möchte sich aber nicht als Uraufführungssänger vom Dienst schubladisieren lassen, und auch nicht als Künstler mit einem chronischen Hang zur Nische. »Ich will mich nicht festzurren lassen«, meint Georg Nigl.  

Eigentlich schreibe ich in der Regel nur über Interpreten, die ich live im Konzertsaal erlebt habe, aber leider musste Georg Nigl den diesjährigen Eröffnungsabend bei den Schwetzinger SWR-Festspielen – die unter dem Motto der ›Vanitas‹ stehen – leider gesundheitsbedingt ganz kurzfristig absagen; ja, auch Festspielprogramme sind vergänglich …  vordem hatte ich noch keine Gelegenheit den Sänger live zu hören, also muss es vorläufig bei dem Hörerlebnis der Konserve bleiben.

 

Aber es gibt noch einen weiteren ›aktuellen Anlass‹ etwas über Georg Nigl zu schreiben, nämlich seine brandneue CD »ECHO«, die nun der Lieder-Veröffentlichung »VANITAS« folgt.
Währender auf der CD »VANITAS« Lieder von Franz Schubert, Ludwig van Beethoven und Wolfgang Rihm zu Gehör gebracht wurden, sind auf der neuen CD ›ECHO‹ Lieder und Balladen von Franz Schubert, Carl Loewe, Robert Schumann und Hugo Wolf zu hören.
Wer nun ein kenntnisreiches ›Urteil‹ über diese neue Lieder-CD von Georg Nigl mit seiner Begleiterin Olga Pashchenko erwartet, wird enttäuscht sein, denn dazu muss man einen ganz persönlichen Zugang finden. In meinem Falle war es so, dass mir die ›VANITAS‹ -Aufnahmen so sehr gefielen, dass ich unbedingt auch hören wollte, wie Nigls »Zauberlehrling« von Loewe oder Schumanns »Soldat« klingt, oder wie er Odin auf Helgoland empfängt …

Objektiv kann zu »ECHO« gesagt werden, dass die CD im DigiSleeve-System, also einer aufklappbaren Kartonstecktasche, angeboten wird, dem ein umfangreiches Booklet mit 42 Seiten beigefügt ist. Hier sind einige Gedanken der Interpreten, eine Kurzdarstellung ihrer Vita und sämtliche Liedtexte in Deutsch, Französisch und Englisch abgedruckt.

Aber nun soll noch ein bisschen was über den Werdegang des Sängers geschildert werden, wobei man in diesem Rahmen nicht alle künstlerischen Stationen seines Wirkens zeigen kann, weil sie einfach zu umfangreich sind.

Wie kam es dazu, dass wir nun diese neue CD hörten können?

Georg Nigl wurde 1972 in Wien geboren, eine musikalische ›Vorbelastung‹ in der Familie gab es nicht; der Vater war Schneider; wie der Sohn sagt: »Handwerker auf höchstem Niveau« und total gegen den Sängerberuf seines Sprößlings eingestellt; die Mutter hatte mit den fünf Kindern und dem Haushalt zu tun.
Sein Weg als Sänger begann im Wiener Augarten; wo er mit seiner Mutter fast täglich unterwegs war; hier hörte Georg  die durchs offene Fenster dringenden Stimmen der Sängerknaben, die im Palais ihr Domizil hatten und nicht nur die Knabenstimmen faszinierten den Jungen, sondern gleichermaßen deren Uniformen. Also nervte er seine Mutter so lange, bis sie ihn zu Vorsingen begleitete. Er sang laut und erfolgreich das Volkslied »Spannenlanger Hasel, nudeldicke Dirn«.
Georg Nigl soll der erste Sängerknabe gewesen sein, der auf dem Programmzettel namentlich genannt wurde; insbesondere in Japan machte der Junge Furore, stand aber auch schon als Sieben- oder Achtjähriger in »Carmen« auf der Bühne der Wiener Staatsoper und natürlich viele, viele Male als Knabe in der »Zauberflöte«. Nach dem spät einsetzenden Stimmbruch – etwa mit 16 – war seine Sängerkarriere erst einmal beendet, er war nun ein Suchender, der sogar als Pfleger im Spital tätig war, aber dann schließlich doch zur Bühne fand, zunächst als Statist im Burgtheater.

Es kam schließlich die Entscheidung zum Musikstudium, das er jedoch abbrach, weil es ihm zu schulisch war. Dennoch war er ein glühender Verehrer von Hilde Zadek, bei der er seine sängerische Ausbildung abschloss. Auf eigenartige Weise war er ihr Schüler geworden – bei einem Wettbewerb sagte eine Zuhörerin zu dem Jungspund Nigl:
»Singen kennen´s ned, rufen´s die Zadek an, hier ist die Nummer.« Er hatte die Hochbetagte verehrt, als Mama, Oma und Geliebte …

Und mit Robert Holl ging Nigl gleich in medias res, als dieser große Schubert-Kenner ihn ohne großes Vorgeplänkel mit dem Studium der »Winterreise« konfrontierte.

Sein erstes großes Engagement als Bariton führte zur künstlerischen Zusammenarbeit mit Nikolaus Harnoncourt, was für Nigls späteres künstlerisches Tun von großer Bedeutung war.

Heute ist er weltweit an renommierten Bühnen und in Konzertsälen zu hören; von 2014 bis 2017 war der Studienabbrecher schließlich sogar Professor für Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart.

Lieber Belcanto,

Du kündigst an, einige Gedanken über Georg Nigl zu schreiben und dann wird daraus ein vielschichtiges Sängerporträt in dem der Sänger uns mit vielen, unterschiedlichen  Aspekten nahe gebracht wird.

Fast noch erfreulicher ist, dass  Du nach längerer Schreibpause wieder bei uns bist. Nun ein kleines Wortspiel. Wir Ingrid und Hans die Sängerfreunde hoffen, dass jetzt wieder häufig schönster Belcanto-Stil in unserem Troubadour-Forum erklingen wird.????????????

Herzlichst Ingrid und Hans

Vielleicht darf ich ergänzend eine Youtube-Veröffentlichung einstellen:

https://www.youtube.com/results?search_query=georg+nigl

Liebe Grüße

Willi????

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