Danke für den Besuch unserer Website. Hier kannst du als Gast in den Hauptthemenbereichen Oper, Operette, Oratorium, Lied und Klavier mitlesen, dich umfangreich informieren und den Meinungsaustausch verfolgen. Den vollen Nutzen des Forums hast du allerdings nur, wenn du angemeldet und registriert bist. Dann kannst du alle Funktionen und Bereiche des Forums uneingeschränkt nutzen. Das heißt, du kannst eigene Beiträge schreiben und einstellen, auf Beiträge anderer Nutzer antworten, eigene Threads eröffnen, mitdiskutieren und dir durch die eigene Mitwirkung ein oft durch intensive Diskussionen erhelltes Meinungsbild schaffen. Das Troubadour-Forum geht über die rein lexikalische Funktion bewusst hinaus. Deshalb haben wir einen Servicebereich aufgebaut, indem du Hilfestellungen bei Anschaffungen, Besuch von Veranstaltungen und Festivals, Aufbau von Bild- und Tonträgerdokumenten und Antwort auf deine Fragen erhalten kannst. Wir verstehen uns jedoch auch als Begegnungsstätte zwischen neuen und erfahrenen Musikfreunden, zwischen Jung und Alt, persönliche Kontakte unter den Nutzern sollen erlaubt und ermöglicht werden. Wir würden uns freuen, wenn du bei uns mitmachst und eventuell auch neue Themen und Ideen einbringst.
Hallo, aus aktuellem Anlass/Geburtstag schrieb heute „belcanto“ diesen interessanten Beitrag in unseren Erinnerungen, Geburtstage, den ich hier passend in dieses Forum kopiert habe. HANNE-LORE KUHSE Ihre Gesangskarriere begann im Kirchenchor von Schwaan; in dieser Zeit wurde sie auch schon am Klavier unterrichtet; glaubt man den Nachschlagewerken, dann saß schon das vierjährige Mädchen am Klavier, und die Zwölfjährige an der Orgel. Aber dann wurde man offenbar auf die außergewöhnliche Stimme aufmerksam, denn ab 1941 wird eine Gesangsausbildung bei Charlotte Mentzel in Rostock angezeigt, welche dann am Konservatorium in Rostock und am renommierten Sternschen Konservatorium Berlin, sowie in Sommerkursen bei Paul Lohmann in Potsdam fortgesetzt wurde; man darf hier von einer gründlichen Ausbildung sprechen. Ab 1951 musste sich Hanne-Lore Kuhse dann auf der Opernbühne bewähren und stieg als Debütantin am Theater in Gera gleich groß ein – als Leonore in »Fidelio«. 1952-1959 war sie am Staatstheater Schwerin, einem Haus mit siebenhundertdreißig Plätzen. Dort erschien dann 1958 der neue Generalmusikdirektor Kurt Masur, der über die Abläufe an seinem neuen Haus folgendes berichtete: »Und wir hatten das Glück, die große Hanne-Lore Kuhse bei uns zu haben, leider nur noch für ein Jahr«. Masur hatte sie gleich bei einer Wiederaufnahme von »Fidelio« auf der Bühne erlebt; danach kam seine erste Schweriner Neueinstudierung »Don Carlos« von Verdi, Hanne-Lore Kuhse sang die Elisabeth. Daneben war sie noch als Titelheldin in »Iphigenie auf Tauris« und als Turandot zu hören; nach einer glänzend gesungenen Senta wurde sie zur Kammersängerin ernannt, zur jüngsten der DDR. Dann setzte sie 1959 ihre Karriere in Leipzig erfolgreich fort. Ein schönes Zeugnis der Zusammenarbeit vom Masur und Kuhse kann man heute noch als CD erwerben, die aus einer Langspielplatte hervorging, welche fast Deckungsgleich ist. Erstmals in der Spielzeit 1964/65 wurde Hanne-Lore Kuhse an die Staatsoper Berlin verpflichtet, das heißt, sie war jetzt Ensemble-Mitglied. Aber als sie noch fest in Schwerin engagiert war, gastierte sie bereits zwei Mal als Leonore in »Fidelio« an der Berliner Staatsoper, die damals zwar noch im Admiralspalast einquartiert war, aber gastierte dann auch im April nochmals 1956, als das Gebäude der Staatsoper wieder zur Verfügung stand, als Leonore in »Fidelio«. Seit der Spielzeit 1964/65 hatte hier Generalmusikdirektor Otmar Suitner das Sagen, was – so hat es zumindest den Anschein – für die weitere Entwicklung Hanne-Lore Kuhses keine ideale Konstellation war. In diesen und den folgenden Jahren schlich sich so ganz allmählich ein Stil ein, den man heute pauschal mit Regietheater bezeichnet. Suitner war mit dem Komponisten Paul Dessau eng verbunden und die Gattin Dessaus war Ruth Berghaus; man könnte noch bis Brecht gehen, aber das würde dann doch zu weit führen … Wenn man einmal von der Lady Macbeth absieht, ging an der Staatsoper so manche große Opern-Sache an Frau Kammersängerin Kuhse vorbei. Unter Suitner sang sie 1965 Beethovens IX. , im Sommer 1966 unter Helmut Koch Mendelssohns »Elias« und es gab im Herbst 1967 einen Liederabend im Apollo-Saal mit ihr. Im Herbst 1969 das »Mansfelder Oratorium«, ein weltlich ausgerichtetes Oratorium, und dann bis in die 1970er Jahre hinein immer mal wieder Lieder, ein Genre, das Hanne-Lore Kuhse pflegte und nicht nur so nebenbei mal mitnahm; Gott sei Dank blieb einiges davon der Nachwelt erhalten. Wenn man jedoch so über die Berliner Jahre von Frau Kuhse drüber schaut, gewinnt man den Eindruck, dass ihr auf der Höhe ihres Könnens im Ausland mehr Wertschätzung entgegengebracht wurde als in der angestammten Heimat. Sie sang oft in skandinavischen Ländern, war aber auch in Paris, London und sogar in Amerika live zu erleben und hätte es auch an die »Met« in New York geschafft, man darf vermuten, dass die damalige Bürokratie der Sache nicht gewachsen war, aus welchen Gründen auch immer, eine Kuhse-Schülerin sagt aus, dass die Stasi damals verhinderte, dass eine Einladung der »Met« Hanne-Lore Kuhse erreichte. Ein gutes Verhältnis hatte sie zu dem primär als Operndirigent arbeitenden Erich Leinsdorf mit dem sie gerne zusammenarbeitete und der sie immer wieder für große Rollen anforderte und deshalb sang sie auch mit weltberühmten Kolleginnen und Kollegen wie beispielsweise Ingrid Bjoner, Plácido Domingo, Tom Krause, Jess Thomas, Jon Vickers, Ramón Vinay… , um nur einige große Namen zu nennen; nicht zu vergessen, der ihr aus heimatlichen Gefilden wohlbekannte Heldentenor Ernst Gruber, der mit ihr in Amerika war, welcher eigenartigerweise nie in Bayreuth sang, obwohl er eigentlich unbedingt dort hingehörte, aber das ist ein anderes Thema … Ein ganz besonderes Kapitel im Leben der Hanne-Lore Kuhse war ihre freundschaftliche Zusammenarbeit mit dem schwarzen Schaf der Familie Wagner, Friedlind Wagner. Deren Brüder Wieland und Wolfgang verstanden es einzurichten, dass Friedlind mit der Festspielleitung nichts zu tun hatte, aber ließen der Schwester die Spielwiese »Bayreuther Festspiel-Meisterklasse«, was bedeutete, dass Friedlind eine fast unwahrscheinliche Reisetätigkeit absolvierte, um auf der ganzen Welt begabte Nachwuchsleute für ihre sehr weitgehenden und aufwändig gestalteten Kurse (nicht nur Vokalisten, auch Dirigenten, Korrepetitoren, Bühnenbildner und Architekten) ausfindig zu machen. Diese Meisterklassen schafften eine Zeitspanne von 1958 bis zum Jahr 1967, dann war aus finanziellen Gründen Schluss, zumindest vorerst. Als Friedlind finanziell wieder flüssig war, wollte sie ihre Meisterkurse in England wieder aufleben lassen. 1974 hatte sie dort ein hochherrschaftliches Haus nebst Park erworben. Die für 1975 geplante Meisterklasse musste zwar auf 1976 verschoben werden, aber immerhin gab Hanne-Lore Kuhse hier1975 einen Liederabend, und was Friedlind besonders wichtig war, die Aufführung eines Werks ihres Vaters, die Oper »Der Friedensengel« von Siegfried Wagner. Das Stück wurde am23. November 1975 in der Londoner Elizabeth Hall konzertant aufgeführt und wurde vom Rundfunk übertragen; Familienmitglieder der Wagners waren aus drei Generationen angereist. Als Gesangssolisten standen Raffaele Polani, Martha Mödl und Hanne-Lore Kuhse zur Verfügung; es war die erste Aufführung der Oper in voller Länge. 1976 gab es dann wieder eine Meisterklasse, in der Dozentenliste steht auch Hanne-Lore Kuhse, die für Gesang und Interpretation zuständig war. Die »Saturday Night Events«1978 strahlten in die Bevölkerung aus, die aufgefordert war für die Veranstaltungen Kuchen zu backen. Musikalisch wichtig war, dass hier Hanne-Lore Kuhse im Juli vier Liederabende und acht Meisterklassen gab. Die Zusammenarbeit von Friedlind Wagner und Hanne-Lore Kuhse ist bereits 1966 in Form von zwei Vinyl-LPs dokumentiert, die Friedlind Wagner damals zugunsten des Stipendienfonds der Bayreuther Festspiel-Meisterklasse produzieren ließ – es ist die Aufnahme eines Liederabends im Markgräflichen Opernhaus zu Bayreuth vom 27. August 1966; die Sängerin war Hanne-Lore Kuhse. In der Literatur steht manchmal, dass Hanne-Lore Kuhse auch in Bayreuth sang, was natürlich faktisch stimmt, aber in aller Regel ist damit ein Auftritt auf der Festspielbühne gemeint; dass sie auch dort hätte bestehen können, wird kein Stimmenkenner bestreiten. Wie bereits erwähnt, war die Kuhse zu einer Zeit Mitglied der Berliner Staatsoper, als da auch Sängerinnen wie zum Beispiel Ludmila Dvořáková und die glamouröse Celestina Casapietra Ensemblemitglieder waren und auch über beachtliches Können verfügten und ebenso international gefragt waren. Eine solitäre Stellung wie einst in Schwerin war in einem solchen Umfeld eben nicht möglich, andere hatten die größeren Premierenauftritte, wenn man mal von Kuhses Lady Macbeth 1964 absieht, wo sie die Lady über einen Zeitraum von sechs Jahren sang. Während sie in New York City, Philadelphia und Boston die ganz großen Sachen singt, leistet sich die Berliner Staatsoper den Luxus, die Stimme des Falken in »Die Frau ohne Schatten« mit Hanne-Lore Kuhse zu besetzen. Zum Ende der 1970er Jahre läuft ihre Bühnenkarriere an der Berliner Staatsoper aus, studiert man die Besetzungsunterlagen, dann war ihr vorletzter Auftritt in diesem Haus am 26. Dezember 1977, ihr letzter Auftritt soll als Kartenlegerin in »Arabella« im April 1981 gewesen sein. Hanne-Lore Kuhse war nun 56 Jahre alt und hielt es für richtig zukünftig lehrend tätig zu sein. Bereits 1973 erhielt sie eine Gastprofessur an der Musikhochschule Weimar, der 1974 eine Professur an der Musikhochschule Berlin folgte. Anlässlich ihres zehnten Todestages verleiht ihr die Stadt Schwaan posthum die Ehrenbürgerschaft. Es war ihr Wunsch für immer in ihre Geburtsstadt zurückzukehren. Hallo, aus aktuellem Anlass/Geburtstag schrieb heute „belcanto“ diesen interessanten Beitrag in unseren Erinnerungen, Geburtstage, den ich hier passend in dieses Forum kopiert habe. HANNE-LORE KUHSE Ihre Gesangskarriere begann im Kirchenchor von Schwaan; in dieser Zeit wurde sie auch schon am Klavier unterrichtet; glaubt man den Nachschlagewerken, dann saß schon das vierjährige Mädchen am Klavier, und die Zwölfjährige an der Orgel. Aber dann wurde man offenbar auf die außergewöhnliche Stimme aufmerksam, denn ab 1941 wird eine Gesangsausbildung bei Charlotte Mentzel in Rostock angezeigt, welche dann am Konservatorium in Rostock und am renommierten Sternschen Konservatorium Berlin, sowie in Sommerkursen bei Paul Lohmann in Potsdam fortgesetzt wurde; man darf hier von einer gründlichen Ausbildung sprechen. Ab 1951 musste sich Hanne-Lore Kuhse dann auf der Opernbühne bewähren und stieg als Debütantin am Theater in Gera gleich groß ein – als Leonore in »Fidelio«. 1952-1959 war sie am Staatstheater Schwerin, einem Haus mit siebenhundertdreißig Plätzen. Dort erschien dann 1958 der neue Generalmusikdirektor Kurt Masur, der über die Abläufe an seinem neuen Haus folgendes berichtete: »Und wir hatten das Glück, die große Hanne-Lore Kuhse bei uns zu haben, leider nur noch für ein Jahr«. Masur hatte sie gleich bei einer Wiederaufnahme von »Fidelio« auf der Bühne erlebt; danach kam seine erste Schweriner Neueinstudierung »Don Carlos« von Verdi, Hanne-Lore Kuhse sang die Elisabeth. Daneben war sie noch als Titelheldin in »Iphigenie auf Tauris« und als Turandot zu hören; nach einer glänzend gesungenen Senta wurde sie zur Kammersängerin ernannt, zur jüngsten der DDR. Dann setzte sie 1959 ihre Karriere in Leipzig erfolgreich fort. Ein schönes Zeugnis der Zusammenarbeit vom Masur und Kuhse kann man heute noch als CD erwerben, die aus einer Langspielplatte hervorging, welche fast Deckungsgleich ist. Erstmals in der Spielzeit 1964/65 wurde Hanne-Lore Kuhse an die Staatsoper Berlin verpflichtet, das heißt, sie war jetzt Ensemble-Mitglied. Aber als sie noch fest in Schwerin engagiert war, gastierte sie bereits zwei Mal als Leonore in »Fidelio« an der Berliner Staatsoper, die damals zwar noch im Admiralspalast einquartiert war, aber gastierte dann auch im April nochmals 1956, als das Gebäude der Staatsoper wieder zur Verfügung stand, als Leonore in »Fidelio«. Seit der Spielzeit 1964/65 hatte hier Generalmusikdirektor Otmar Suitner das Sagen, was – so hat es zumindest den Anschein – für die weitere Entwicklung Hanne-Lore Kuhses keine ideale Konstellation war. In diesen und den folgenden Jahren schlich sich so ganz allmählich ein Stil ein, den man heute pauschal mit Regietheater bezeichnet. Suitner war mit dem Komponisten Paul Dessau eng verbunden und die Gattin Dessaus war Ruth Berghaus; man könnte noch bis Brecht gehen, aber das würde dann doch zu weit führen … Wenn man einmal von der Lady Macbeth absieht, ging an der Staatsoper so manche große Opern-Sache an Frau Kammersängerin Kuhse vorbei. Unter Suitner sang sie 1965 Beethovens IX. , im Sommer 1966 unter Helmut Koch Mendelssohns »Elias« und es gab im Herbst 1967 einen Liederabend im Apollo-Saal mit ihr. Im Herbst 1969 das »Mansfelder Oratorium«, ein weltlich ausgerichtetes Oratorium, und dann bis in die 1970er Jahre hinein immer mal wieder Lieder, ein Genre, das Hanne-Lore Kuhse pflegte und nicht nur so nebenbei mal mitnahm; Gott sei Dank blieb einiges davon der Nachwelt erhalten. Wenn man jedoch so über die Berliner Jahre von Frau Kuhse drüber schaut, gewinnt man den Eindruck, dass ihr auf der Höhe ihres Könnens im Ausland mehr Wertschätzung entgegengebracht wurde als in der angestammten Heimat. Sie sang oft in skandinavischen Ländern, war aber auch in Paris, London und sogar in Amerika live zu erleben und hätte es auch an die »Met« in New York geschafft, man darf vermuten, dass die damalige Bürokratie der Sache nicht gewachsen war, aus welchen Gründen auch immer, eine Kuhse-Schülerin sagt aus, dass die Stasi damals verhinderte, dass eine Einladung der »Met« Hanne-Lore Kuhse erreichte. Ein gutes Verhältnis hatte sie zu dem primär als Operndirigent arbeitenden Erich Leinsdorf mit dem sie gerne zusammenarbeitete und der sie immer wieder für große Rollen anforderte und deshalb sang sie auch mit weltberühmten Kolleginnen und Kollegen wie beispielsweise Ingrid Bjoner, Plácido Domingo, Tom Krause, Jess Thomas, Jon Vickers, Ramón Vinay… , um nur einige große Namen zu nennen; nicht zu vergessen, der ihr aus heimatlichen Gefilden wohlbekannte Heldentenor Ernst Gruber, der mit ihr in Amerika war, welcher eigenartigerweise nie in Bayreuth sang, obwohl er eigentlich unbedingt dort hingehörte, aber das ist ein anderes Thema … Ein ganz besonderes Kapitel im Leben der Hanne-Lore Kuhse war ihre freundschaftliche Zusammenarbeit mit dem schwarzen Schaf der Familie Wagner, Friedlind Wagner. Deren Brüder Wieland und Wolfgang verstanden es einzurichten, dass Friedlind mit der Festspielleitung nichts zu tun hatte, aber ließen der Schwester die Spielwiese »Bayreuther Festspiel-Meisterklasse«, was bedeutete, dass Friedlind eine fast unwahrscheinliche Reisetätigkeit absolvierte, um auf der ganzen Welt begabte Nachwuchsleute für ihre sehr weitgehenden und aufwändig gestalteten Kurse (nicht nur Vokalisten, auch Dirigenten, Korrepetitoren, Bühnenbildner und Architekten) ausfindig zu machen. Diese Meisterklassen schafften eine Zeitspanne von 1958 bis zum Jahr 1967, dann war aus finanziellen Gründen Schluss, zumindest vorerst. Als Friedlind finanziell wieder flüssig war, wollte sie ihre Meisterkurse in England wieder aufleben lassen. 1974 hatte sie dort ein hochherrschaftliches Haus nebst Park erworben. Die für 1975 geplante Meisterklasse musste zwar auf 1976 verschoben werden, aber immerhin gab Hanne-Lore Kuhse hier1975 einen Liederabend, und was Friedlind besonders wichtig war, die Aufführung eines Werks ihres Vaters, die Oper »Der Friedensengel« von Siegfried Wagner. Das Stück wurde am23. November 1975 in der Londoner Elizabeth Hall konzertant aufgeführt und wurde vom Rundfunk übertragen; Familienmitglieder der Wagners waren aus drei Generationen angereist. Als Gesangssolisten standen Raffaele Polani, Martha Mödl und Hanne-Lore Kuhse zur Verfügung; es war die erste Aufführung der Oper in voller Länge. 1976 gab es dann wieder eine Meisterklasse, in der Dozentenliste steht auch Hanne-Lore Kuhse, die für Gesang und Interpretation zuständig war. Die »Saturday Night Events«1978 strahlten in die Bevölkerung aus, die aufgefordert war für die Veranstaltungen Kuchen zu backen. Musikalisch wichtig war, dass hier Hanne-Lore Kuhse im Juli vier Liederabende und acht Meisterklassen gab. Die Zusammenarbeit von Friedlind Wagner und Hanne-Lore Kuhse ist bereits 1966 in Form von zwei Vinyl-LPs dokumentiert, die Friedlind Wagner damals zugunsten des Stipendienfonds der Bayreuther Festspiel-Meisterklasse produzieren ließ – es ist die Aufnahme eines Liederabends im Markgräflichen Opernhaus zu Bayreuth vom 27. August 1966; die Sängerin war Hanne-Lore Kuhse. In der Literatur steht manchmal, dass Hanne-Lore Kuhse auch in Bayreuth sang, was natürlich faktisch stimmt, aber in aller Regel ist damit ein Auftritt auf der Festspielbühne gemeint; dass sie auch dort hätte bestehen können, wird kein Stimmenkenner bestreiten. Wie bereits erwähnt, war die Kuhse zu einer Zeit Mitglied der Berliner Staatsoper, als da auch Sängerinnen wie zum Beispiel Ludmila Dvořáková und die glamouröse Celestina Casapietra Ensemblemitglieder waren und auch über beachtliches Können verfügten und ebenso international gefragt waren. Eine solitäre Stellung wie einst in Schwerin war in einem solchen Umfeld eben nicht möglich, andere hatten die größeren Premierenauftritte, wenn man mal von Kuhses Lady Macbeth 1964 absieht, wo sie die Lady über einen Zeitraum von sechs Jahren sang. Während sie in New York City, Philadelphia und Boston die ganz großen Sachen singt, leistet sich die Berliner Staatsoper den Luxus, die Stimme des Falken in »Die Frau ohne Schatten« mit Hanne-Lore Kuhse zu besetzen. Zum Ende der 1970er Jahre läuft ihre Bühnenkarriere an der Berliner Staatsoper aus, studiert man die Besetzungsunterlagen, dann war ihr vorletzter Auftritt in diesem Haus am 26. Dezember 1977, ihr letzter Auftritt soll als Kartenlegerin in »Arabella« im April 1981 gewesen sein. Hanne-Lore Kuhse war nun 56 Jahre alt und hielt es für richtig zukünftig lehrend tätig zu sein. Bereits 1973 erhielt sie eine Gastprofessur an der Musikhochschule Weimar, der 1974 eine Professur an der Musikhochschule Berlin folgte. Anlässlich ihres zehnten Todestages verleiht ihr die Stadt Schwaan posthum die Ehrenbürgerschaft. Es war ihr Wunsch für immer in ihre Geburtsstadt zurückzukehren.Hanne-Lore Kuhse
Kontakt
Telefon: 0178-1069333
E-Mail: info@troubadour-forum.de
Gestaltung Agentur kuh vadis