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Hoffmanns Erzählungen aus der Hamburger Staatoper auf arte

Wieder einmal, wie schon häufiger, sandte arte eine Oper zur Nachtzeit. Vielen Opernfreunden – vor allem älteren ist aber damit nicht gedient. Aber auch Leute, die jünger sind und arbeiten müssen, können es sich sicherlich nicht leisten, bis in die frühen Morgenstunden Oper zu schauen.
Ich besitze einen DVD-Recor4der, kann solche Sendungen aufnehmen und sie mir später – eventuell in Raten – ansehen. Aber wohl nicht alle Opernfreunde -hier auch in erster Linie wieder ältere – besitzen die nötigen Einrichtungen oder können damit umgehen. 
Was die Häufigkeit von Opernsendungen angeht, sind sie nach meinem Eindruck immer rarer geworden. Dabei müsste eigentlich bei der Vielzahl der öffentlichen Sender, die wir gezwungenermaßen mit unseren Gebühren finanzieren und dem überbordenden Angebot an seichten Sendungen, Shows, endlosen Serien, Krimis, häufigen Wiederholungen usw. doch mindestens in der Woche auch eine Oper abfallen, und zwar zu einer vernünftigen Zeit. Denn so klein ist die Gemeinde der Opernfreunde doch auch wieder nicht. Aber wenn mal eine Übertragung stattfindet, dann meist nur noch die von modischen Regisseuren entstellten Standardwerke, die dann auch noch mehrmals wiederholt werden. 
Natürlich bringt die Oper nicht eine solche Quote wie die seichten Sendungen. Aber diese Quote wird durch diese entstellten Werke noch wesentlich verringert. Ich kenne eine Menge Opernfreunde, die – wie ich meistens auch – solche Übertragungen nicht mehr einschalten, weil sie ihre Zeit nicht mit Unsinn vergeuden wollen. Ich habe schon ein paar Mal an die Sender geschrieben, ohne dass ich außer einer Eingangsbestätigung jemals eine Antwort erhalten hätte.

Nun zu den „Erzählungen“:
Ich habe mir diesmal – in drei Raten – ausnahmsweise die ganze Oper angesehen, weil die Hamburger Oper die fünfaktige Version mit der Muse, die in der Vergangenheit oft gestrichen wurde, zeigte. Für diese Version habe ich noch vor wenigen Tagen für unseren Opernführer eine Inhaltsangabe nach der quellenkritischen Textausgabe von Fritz Oeser erstellt, an Hand derer ich dann auch die Aufzeichnung verfolgt habe.
Vorweg: gegen den musikalischen Teil habe ich nichts einzuwenden, bei dem mir vor allem Olga Peretyatko in den vier Frauenrollen gefallen hat.

Zur Inszenierung:
Der Regisseur hat wenigstens keine neue willkürliche Handlung, die vom Werk abweicht, erfunden. Aber wie diese in den ersten drei Akten auf der Bühne gestellt wurde, war für mich wieder einmal völlig danebengegriffen. Die Regie konnte wohl wieder nicht auf unnötige zusätzliche Mätzchen und Showeffekte verzichten.
Es begann schon damit, dass der unsichtbare Chor der Geister des Weines und des Bieres vorn an der Rampe in Arzt- und Krankenschwesterkitteln stand. Die Szene im Weinkeller war – von einigen Verrenkungen bestimmter Figuren (Musste Klein Zack neben dem Lied auch noch optisch vorgeführt werden?) und der in der gesamten Oper häufig in der Luft schwebenden Geisterfigur (Sie sollte wohl eine zweite Muse darstellen, denn die erste hatte sich ja in Niklas verwandelt) insgesamt erträglich. Dass schon der Rat Lindorf mit verlängerten Fingern, was später auch bei den anderen Bösewichten der Fall war, versehen war, ließ ihn (und die anderen Figuren) kaum dämonischer, eher lächerlicher erscheinen. Das Dämonische wurde ohnehin durch unsinnige „Zutaten“ verwässert.

Im zweiten Akt, in Spalanzanis Labor tauchten dann die Arzte und Krankenschwestern (diesmal mit Häubchen) wieder auf, und zwar beim Auftritt des Coppelius mit Augensymbolen auf Stangen, die sie im Rhythmus schwenkten und zu denen sie ebenfalls Verrenkungen vollzogen, Später waren dann dieselben Figuren die zur Vorführung der Olympia eingeladenen Gäste. Welchen Sinn wollte die Regie darin sehen??

Dann der dritte Akt: Antonia als Schmetterling in einem Turm mit Schubladen, der häufig auf und zu geschoben wurde, auftreten zu lassen und Frantz dazu einen Schmetterling an einem Draht schwenken zu lassen, empfand ich einfach nur albern. Zu einer Pop-Show hätte so etwas vielleicht noch gepasst, aber in diese Oper? Die Szene, in der Dr. Mirakel Antonia beschwört, obwohl sie nicht im Zimmer ist, fand ich in den Inszenierungen, die ich kenne, immer als besonders unheimlich. Was geschah hier? Dr. Mirakel trat zur Beschwörung in den Turm, in dem Antonia saß. Damit ging dieser Effekt völlig verloren. Das Dämonische in diesem Akt wurde auch immer wieder durch jene durch den Raum schwebende Figur, die sich sogar am Turm hochhangelte und den Zuschauer teilweise von eigentlichen Geschehen ablenkte, banalisiert.

Am ehesten kam der vierte Akt dem Geschehen der Oper nahe, obwohl die Handlung in anderem als dem mir bekannten Ablauf neu gestaltet war. Z.B. fand das Duell zwischen Hoffmann und Schlemihl um den Schlüssel vor dem Raub von Hoffmanns Spiegelbild statt. Die Spiegel(Diamanten)arie wurde nach einer anderen Melodie als der allgemein bekannten gesungen. Es war wohl die ursprüngliche Melodie, denn die bekannte Spiegelarie in ihrer immer wieder gesungenen populären Melodie soll wohl nicht von Offenbach stammen, sondern nachkomponiert sein. Der Akt endet nicht mit dem Entschwinden Giuliettas, Pitichinaccios und Dappertuttos in einer Gondel, sondern mit dem Auftreten der Polizei. Da die Oper nicht vollendet wurde und die Erforschung der Quellen wohl immer noch nicht beendet ist, nehme ich dies als eine Textversion, die möglicherweise nach neueren Erkenntnissen erstellt wurde.

Der fünfte Akt entsprach dann in der Gestaltung dem ersten. Zwar stand vor dem Ende wieder die Verwandlung Niklas‘ in die Muse, doch sie endete nicht, wie in dem quellenkritischen Text von Oeser, mit dem Vers: „Man wird groß durch die Liebe und größer durch die Tränen“ (sehr schön gesungen durch die Muse), sondern Hoffmann, die Muse, selbst Lindorf und Stella, die den Saal nicht verlassen hatten, und die übrigen Anwesenden traten an die Rampe und sangen gemeinsam: „Lass die Vergangenheit ruhen. Die Zukunft ist dein.“
So entschädigten die letzten beiden Akte ein wenig für den Unsinn in den ersten drei Akten.

Aus aktuellem Anlass (die Oper gibt es noch auf arte concert zu sehen), ziehe ich die Ausarbeitung nach dem quellenkritischen Text von Fritz Oeser vor und setze sie schon jetzt mit den ersten Beiträgen in unseren Opernführer.

 

Das ist die Kopie einer Inszenierung des Hoffmann aus Gera, die ich am 26.12.2018 in Gera gesehen habe und die ich bereits einmal veröffentlicht hatte. 

Es war meine 5. Inszenierung, die ich von dieser Oper sah, davon die 3. in Gera (Anfang der 60-er Jahre und vor ca. 20 Jahren, weiterhin in Leipzig etwa 1980 und in Dessau vor ca. 12 Jahren).

Im Gedächtnis bleibt unverrückbar, daß mit der politischen Wende 1990 auch eine Wende in der Art der Regieführung zu beobachten ist.

Um Karten für diese Aufführung mußte ich mich bemühen, bevor ich wußte, was mich erwartet. Premiere war am 30.11.2018, und Weihnachten war schon im Vorverkauf ausgebucht. Ich habe also entgegen meiner sonstigen Art die „Katze im Sack“ gekauft.

Das Haus war also rappelvoll, wir saßen 8. Reihe Parkett, Kartenpreis 36,00 Euro. Im Foyer lag ein offensichtlich Obdachloser auf den Treppen, ein erster Hinweis auf kommende Ereignisse. Der geschlossene Vor-Vorhang wurde angestrahlt mit einer Außenaufnahme des Geraer Theaters, sah gut aus.

Mit dem Klingelzeichen kam der Gammler ins Parkett und legte sich dort zur Ruhe. Mit dem Öffnen des Vorhanges schwebte die Gallionsfigur des Geraer Theaters virtuell vom Dach und trat als spätere Muse von der Seite her auf, der Einfall war gut.

Mit Öffnung des roten Vorhanges erwartete man Lutters Weinkeller, doch es zeigte sich die Geraer Theatergaststätte „Szenario“ als Kulisse, dahinter wieder ein Vorhang. Es folgte der bekannte 1. Akt mit einem starken Chor im relativ modernen Ambiente.

Übergangslos ging es zum Olympiaakt. Der nächst Vorhang ging dazu auf, es entstanden keine Pausen. Auf der Bühne ein riesengroßes, die gesamte Bühne umfassendes bahnhofshallenähnliches Gebilde, rechts von einem übergroßen Geigenkasten begrenzt, nach unten abschließend mittels Stoffvorhängen, in denen sich Eintrittsschlitze für die Besucher des Festes befanden. Sonst nichts auf der Bühne. Lediglich aus dem Gebilde ragten, den puppenähnlichen Charakter der Szene betonend, menschliche Gliedmaßen heraus. Spalanzani hatte Ähnlichkeit mit Albert Einstein. Es kamen die Muse im sehr sehr schönen Kostüm durch den Geigenkasten, Hoffmann ebenso, im grünen Kostüm. Die Gäste der Puppenvorführung kamen durch die Schlitze im Stoff, in weißen Kitteln, sie bekamen grünen Mundschutz und Kopfhauben darüber. Olympia befand sich in einem Gitter an einem Drehkreuz, im roten Kleid. Das Drehkreuz wurde elektronisch gesteuert. Olympia sang ihre Arie, und als ihr der Strom auszugehen drohte, verschwand sie im Seitenabgang und wurde elektronisch mit furchtbaren Geräuschen aufgeladen, bevor sie weitermachen konnte. Der Regisseur hat sich damit einem sehr publikumswirksamen  Mittel verweigert, dem Aufziehen der Puppe mittels Hand. Hoffmann und Olympia „tanzten“ zusammen, indem sie im Drehkreuz Rücken an Rücken gedreht wurden. Der Chor stand ein 2-er Reihen hintereinander, nahm die Schutzmasken ab und jeder aus der 1. Reihe bekam mittels einer Gießkanne etwas zu trinken. Ein sehr bewegendes Bild. Die 2. Reihe ging leer aus. Schluckimpfung ist süß!! Der Chor kroch durch die Vorhänge nach draußen, frisch gestärkt oder medizinisch versorgt. Olympia wurde dann hinter die Bühne gefahren, und Coppelius brachte Arme und den Kopf der Ärmsten.

Ohne Umbauten ging es weiter zur Antonia. Dasselbe Gebilde auf der Bühne, nur angedeutete Zypressen rechts und links ober. Der Geigenkasten lag jetzt in der Mitte. Antonia sang ihr Auftrittslied, laut dem mir bekannten Text sang sie über die entflohene Taube. Das war natürlich diesmal anders. Sie saß dazu in einem Käfig und wurde hochgezogen. Zum Glück ist sie nicht herausgefallen aus ihrem Käfig, der nicht einmal vergoldet war. Wieder mußten die Hauptakteure den Kasten als Tür nutzen und von unten her hochkrabbeln. Auf die Figur des Franz verzichtete die Regie. Spannung war nicht vorhanden, Dr. Mirakel war ein wenig Schrecken verbreitender „Landarzt“. Gut gemacht war der Auftritt der Stimme der Mutter, da hob sich eine Seite des Geigenkastens und man sah gespiegelt darin das Bild der Mutter, die ihre Tochter versuchte, zum Gesang zu überreden und damit zu sich zu holen. Das klappt ja dann auch. Warum Antonia im Rollstuhl sitzen mußte und dieser teilweise ohne Antonia ferngesteuert allein einige Runden auf der Bühne drehte, ist mir unklar.

Nach der Pause stand der Gammler vor geschlossenem Vorhang auf, lief über die überbaute Vorbühne und sang das Couplet des Franz. Für mich deplaziert.

Der Vorhang ging zum 4. Akt auf, wieder das Gerüst, im Hintergrund die Rialtobrücke. Der Geigenkasten wurde zum Boot. Giulietta war verführerisch, wirkte aber steifbeinig und als Verführerin völlig ungeeignet. Warum Hoffmann barfuß, in Unterhosen und mit Bademantel auftrat, war gewöhnungsbedürftig. Der Akt ging ohne Höhepunkte zu Ende. Man traf sich danach wieder im Geraer Lokal, Hoffmann hatte erneut Pech, die Muse nahm wieder ihren Platz auf dem Dach des Theaters ein und es war Schluß.

Es gab guten Applaus. Allerdings sind etliche Zuschauer in der Pause gegangen. Einige haben zum Applaus keinen Finger gerührt. Es wirkten auch Mitglieder des Thüringer Opernstudios auf der Bühne mit, und deren Anhänger waren es, die einige Bravorufe losließen. Der Beifall dauerte ca. 6 min.

Nun zur Musik. Es wurde die Übersetzung von Josef Heinzelmann genutzt, und damit wird die Spiegelarie (deren Zuordnung sowieso umstritten ist) zur Diamantenarie. Der GMD Laurent Wagner war nicht am Pult, der langjährige 1. Kapellmeister Thomas Wicklein hat übernommen.

Der ansonsten sehr hoch angesehene Duncan Hayler hatte die Ausstattung gemacht, sie war tatsächlich farbenfroh, aber sie kam nicht an das Niveau früherer Inszenierungen heran. Sein Image hat einige Kratzer bekommen, jedenfalls bei mir. Die Regie hatte der Generalintendant Kay Kuntze zu verantworten. Insgesamt sprang selten ein Funke über, was man am Szenenapplaus bemerken konnte. Diese Oper, die vor Melodien und Bühneneffekten nur so strotzt schleppte sich größtenteils nur dahin. Szenenapplaus gab es nur beim Kleinzack (sehr verhalten), bei den Auftrittsliedern der Olympia und Antonia und nach der „Diamantenarie“.

Hugo Mallet als Hoffmann hat eine glanzvolle Stimme und steigerte sich nach schwachem Beginn. Allerdings ist seine Stimme entweder für den Hoffmann ungeeignet oder nicht “schwer“ genug. Sie klang selbst für unser Theater sehr klein. Es ist mir unvorstellbar, wie er in Würzburg und Zagreb den Lohengrin sowie in Longborough und Peking den Siegfried gesungen haben soll, wie es seine Vita angibt.

Der auch im Forum geführte Alejandro Larraga Schleske gab einen soliden Bösewicht, konnte gesanglich gefallen, aber überzeugte darstellerisch nicht. Das diabolische besonders als Dr. Mirakel ging ihm völlig ab. Er hat noch viel vor sich, ein gutes Stimmenmaterial hat er jedenfalls.

Die Olympia gab Miriam Zubieta. Ihre Koloraturen kamen rein und klar. Ich mag mir vorzustellen, wie groß ihre Wirkung gewesen wäre, wenn ihr die Regie keine Fesseln angelegt hat. Ihre optische Erscheinung und leichtfüßige Bewegung hätten mehr ermöglicht.

Als Antonia überzeugte Anne Preuß. In tiefen und mittleren Lagen ist ihr Sopran tragfähig und klangschön, bei hohen Tönen waren scheppernde Töne allerdings nicht zu überhören. Rebekka Reister als Giulietta, hat einen sehr dunkel gefärbten Sopran, und wie schon bemerkt, konnte ich ihr die Rolle als Kurtisane nicht abnehmen. Die beiden Stimmen in der Barkarole paßten auch nicht so recht zusammen, weshalb der gerade nach diesem Zugstück der erwartete Applaus ausblieb. Die Muse von Juliane Bookhagen als Gast vom Thüringer Opernstudio war in meinen Augen die Bestbesetzung. Ein angenehm timbrierter Mezzo mit wunderbarer Tiefe verspricht mehr. Sie kann einmal ein ausgezeichneter Octavian werden, und ich überlege, sie als neue Stimme vorzustellen.

Die übrigen Rollen waren dem Niveau des Hauses entsprechend besetzt. Hervorzuheben wäre der Chor, der verdient großen Applaus bekam.

Ob das Orchester unter seinem GMD zu mehr Verve in der Lage gewesen wäre, kann ich nicht beurteilen. Wicklein ist eigentlich bekannt für zügige Tempi. Ich glaube, daß auch die Spielfreude aller Akteure durch die Regie gelitten hat, denn mein Gesamteindruck ist eindeutig. 

Herzlichst La Roche

Warum habe ich diesen Beitrag eingestellt? Das hat seinen Grund. Gestern haben wir zum wiederholten Male die Verfilmung des Opernstoffes von 1951 mit dem Philharmonia Orchester unter Thomas Beecham angesehen. Wir finden diese Verknüpfung von Oper, Marionettentheater und Ballett, von Horrorfilm und glänzenden Schauspielerleistungen hervorragend gelungen. Das hat nicht zuletzt seinen Grund in der deutschen Übersetzung incl. deutscher Sänger. Ein hervorragender Rudolf Schock in seiner Glanzzeit (laut Kesting der führende deutschsprachige Tenor zwischen Rosvaenge und Wunderlich), ein brillianter Josef Metternich als Bösewicht besonders als Dapertutto, dazu Rita Streich als Olympia – das war schon extrem hohes Niveau. Extrem hoch ist das tänzerische Niveau.  Fasziniernd das Zusammenspiel zwischen den Puppen und Menschen im Olympiaakt, undurchsichtig und geheimnisvoll die Vorgänge in Venedig und faszinierend das Geschehen im Antoniaakt, wo eine der „Die Toteninseln“ wirkungsvoll einbezogen wurde. Bei der Beschränkung der Spielzeitdauer auf ca 100 min. ist klar, daß auch gestrichen wurde, so der komplette Franz, das Rezitativ der Spiegelarie und noch weitere Sequenzen der Oper. Es ist auch eine Art „Regietheater“, aber fesselnd und begeisternd. Es ist dieser Film:

 

Herzlichst Sir Morosus

PS – warum das DVD-Cover nicht kommt, weiß ich nicht. Die Verfilmung gibt es auf DVD, vom Urwaldfluß.

Danke, werter Sir, für diesen ausführlichen Bericht.

Ja, es stimmt, diese Opern-Verfilmung gehört zu besten dieser Art.  Ich habe auch den englischen O-Ton im Fundus, ziehe aber die deutsche Version doch vor.  Der einzige Wermutstropfen ist die Kurzfassung, wohl dem Kinopublikum geschuldet.

Danke und liebe Grüße –

Erich

Lieber Sir Morosus,

ich würde diese Aufnahme, die ich auch seit ein paar Jahren besitze, nicht als eine Art „Regietheater“ bezeichnen, denn mit den Verunstaltungen klassischer Werke, die sich die so benannte Sparte sich erlaubt, hat das absolut nicht das Geringste zu tun. Hier hat man einen Film zu Auszügen aus „Hofmanns Erzählungen“ gestaltet, den ich mehr als Ballettfilm ansehe und den ich bei mir auch unter Ballette eingeordnet habe. Ein sehr schöne Inszenierung der vollständigen Oper, die ich von „Hoffmanns Erzählungen“ habe, ist die Aufnahme aus dem Royal Opera House von 2016

Les Contes d'Hoffmann/Hoffmanns Erzählungen [2 DVDs]

Und hier das Bild zu dem Balletfilm

Hoffmanns Erzählungen

Du meine Güte, lieber Sir, was hat man Dir, bzw. was hast Du Dir mit dieser Geraer „Inszenierung“ angetan. Ich habe mit großem Interesse, aber auch mit Kopfschütteln und großem Bedauern, Deinen Bericht gelesen.

Seinerzeit, wurde eine Inszenierung von Walter Felsenstein aus der Komischen Oper Berlin hochgelobt – in der Titelpartie mit Hanns Nocker. Davon gab es von 1970 eine Film – Aufnahme von der DEFA , die auch mehrmals im damaligen Fernsehen lief. Ich meine, daß ich den Film wohl auch mal gesehen habe. Allerdings kann ich mich nicht mehr ganz genau erinnern, das ist doch schon zu lange her und ich war damals auch noch zu jung.

Diese Oper gehört zwar nicht zu meinen Favoriten, trotzdem habe ich sie vor ein paar Jahren in Liberec /Reichenberg gesehen und es war eine durchaus akzeptable Inszenierung.

LG PavOro

Hier ein Ausschnitt aus oben erwähnter Aufnahme mit Nocker…

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Lieber Sir,

Dir ist wieder eine detaillierte  Analyse des gesamten Geschehens, der Musik, der Regie, der Sängerleistungen gelungen. Wir freuen uns auf  jeden Beitrag von Dir, weil  Du in einer Dir eigenen Art süffisant, ironisch Spitzen austeilen kannst, die man zwar spürt, die jedoch nicht weh tun.

Die Sängerfreunde Ingrid und Hans bestätigen in ihrem Beitrag bereits, wie gut die Kunst gekonnter Dialektik hie angewandt wird.

 

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