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Troubadour-Forum für die Freunde der Oper, des Gesangs und der Klaviermusik

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TroubadourSängerforum: Meine LieblingsaufnahmenMartha von Flotow

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Martha von Flotow

#1 · 17. August 2022, 14:39

Das ist eine meiner Lieblingsopern mit meinen Lieblingssängerinnen und Sängern. Ich hatte sie vor vielen Jahren als Schallplatte und 2003 endlich als CD. Leider steht diese Oper heute selten oder garnicht mehr auf den Spielplänen der Opernhäuser, sehr schade.

#2 · 17. August 2022, 14:51

Du hast leider Recht, liebe Musika. Die meisten deutschen Spielopern sind wohl nichts für die modischen Regisseure, weil sie vielleicht (oder zum Glück) nicht wissen, wie sie diese mit ihren irren Ideen zerstören könnten. Die gezeigte CD habe ich auch und glücklicherweise auch eine hübsche Verfilmung als DVD. Eine Fülle herrlicher Melodien.

Liebe Grüße
Gerhard

#3 · 17. August 2022, 15:06

Ich musste etwas suchen, aber fand dann doch dieAufnahme, die ich suchte. Auch wenn es nicht so aussieht, singt hier Fritz Wunderlich tatsächlich, aus der Originalsaufnahme (s.o.) unter Berislav Klobucar eine der sicher bekanntesten und beliebtesten und natürlich auch schönsten Arien der gesamten Opernwelt:

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Liebe Grüße

Willi?

#4 · 17. August 2022, 15:11

Und natürlich finden wir hier auch noch die „letzte Rose“, ebenfalls mit Berislav Klobucar, und natürlich Anneliese Rothenberger:

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Liebe Grüße

Willi?

#5 · 17. August 2022, 15:15

Ja, ich kann euch nur zustimmen, dass die deutsche Spieloper nichts für die Regisseure ist, die nur zu gern die Handlungen der zu inszenierenden Opern verschandeln.

Ich gebe allerdings zu bedenken, dass (und das ist mein Eindruck) Flotow nicht die musikalische Begabung eines Lortzing oder auch Nicolai hatte. Ich widerspreche nicht, dass „Martha“ eine Reihe wunderschöner Musik aufweist, dass Flotow aber im ungefähren bleibt, typisch Biedermeier.

Martha (Ga)

Diese Gesamtaufnahme habe ich schon Jahrzehnte und Robert Heger beweist auch hier, dass er im Genre der deutschen Spieloper genuin „zu Hause“ war.

Noch einen Flotow möchte ich erwähnen, nämlich

Friedrich von Flotow - Alessandro Stradella (Opern-Gesamtaufnahme)

mit Hollweg, Donath, Kogel, Malta, Gruber; Dirigent Heinz Wallberg. Eine Oper, die ebenfalls sehr vernachlässigt wird und die mehr zu bieten hat, als jene Hymne des Titelhelden „Jungfrau Maria“. Hier ist der Komponist etwas mehr im dramatischen „unterwegs“, hier geht es nicht um Komödie. Aber: man muss die Musik des Biedermeier lieben und das jeweilige Werk ernst nehmen, nicht nur oberflächlich als Unterhaltung sehen.

#6 · 17. August 2022, 19:30

Zitat von manfred am 17. August 2022, 15:15 Uhr

Ja, ich kann euch nur zustimmen, dass die deutsche Spieloper nichts für die Regisseure ist, die nur zu gern die Handlungen der zu inszenierenden Opern verschandeln.

Ich gebe allerdings zu bedenken, dass (und das ist mein Eindruck) Flotow nicht die musikalische Begabung eines Lortzing oder auch Nicolai hatte. Ich widerspreche nicht, dass „Martha“ eine Reihe wunderschöner Musik aufweist, dass Flotow aber im ungefähren bleibt, typisch Biedermeier.

Mir geht es auch nicht darum die Komponisten zu vergleichen, die Martha ist mit ihren Melodien und Chören ein wunderbares Werk, die von hervorragenden Sängern verewigt wurde. Sehr schade, dass solche Spielopern kaum mehr gebracht werden.

#7 · 17. August 2022, 19:32

Zitat von Willi am 17. August 2022, 15:06 Uhr

Ich musste etwas suchen, aber fand dann doch dieAufnahme, die ich suchte. Auch wenn es nicht so aussieht, singt hier Fritz Wunderlich tatsächlich, aus der Originalsaufnahme (s.o.) unter Berislav Klobucar eine der sicher bekanntesten und beliebtesten und natürlich auch schönsten Arien der gesamten Opernwelt:

Liebe Grüße

Willi

Ja lieber Willi, da hast du vollkommen recht, keiner sang sie so schön wie Fritz Wunderlich.

#8 · 18. August 2022, 00:16

Liebe musika, ich wollte daran erinnern, dass Flotow, Nicolai und Lortzing Zeitgenossen waren; ein Vergleich ihrer Opern ist für mich jedenfalls kein Tabu. Und bei einem Vergleich ist für mich Flotow der schwächste von den drei Komponisten. Seine Martha kann mit keiner Lortzing-Oper und auch nicht Nicolais Lustigen Weibern oder dem Templer mithalten. Das die Musik gefällig ist, bestreite ich nicht.

Dass Martha von hervorragenden Sängern dargeboten wurde, ist natürlich eine Binsenwahrheit, der ich auch zustimme: Ob man Martha, Martha, du entschwandest oder aber M’appari singt, diese Musik berührt, wie natürlich auch die letzte Rose. Aber ich weiß nicht zu beurteilen, ob diese „hervorragenden Sänger“ das aus echter Überzeugung taten, oder weil es damals erwartet und auch gefordert wurde.

Ich denke einfach, dass Martha bei den heutigen Regisseuren keinen Blumentopf gewinnen kann. Schade ist es allemal.

#9 · 18. August 2022, 08:53

Lieber Manfred, liebe Freunde,

Zur Überzeugung der Sänger bei Mitwirkung von Sängern in der Spieloper können wir etwas aussagen. Besonders die gestandenen Sänger freuen sich, wenn sie in der Spieloper in herrlichen, heitereren Melodien schwelgen und ihrem Spieltrieb richtig frönen konnten. Bei den jüngeren Sänger-Generation sieht das anders aus. Sie zögern aus rein ökonomischen Gründen Spielopernpartien zu lernen, weil diese zu wenig gespielt werden. Gottlob Frick freute sich immer, wenn er den van Bett, den Baculus, den Plumkett, den Falstaff singen durfte.Er nannte es Urlaub vom Hagen. Wenn man Open-Air-Konzerte konzipiert schlagen die Sänger meistens selbst Stücke aus Spielopern vor.

Was man selbst aus der Oper Martha machen kann, bewies Loriot mit seiner unvergesslichen Inszenierung dieser Oper an der Staatsoper in Stuttgart jede, Aufführung war ausverkauft. Um Karten musste man sich frühzeitig bemühen

Die Sängerfreunde könnten sich vorstellen, dass im Zeichen der Renaissance traditioneller Werte und der Budgetprobleme der Musiktheater die Spieloper besonders an kleineren und mittleren Häusern an Bedeutung gewinnen wird.

Herzlich grüßen die Sängerfreunde.

#10 · 18. August 2022, 11:10

Lieber manfred,

natürlich waren die Zeitgenossen Lortzing und Nicolai wunderbare Komponisten, die wundervolle Werle geschrieben haben. Warum werden sie heute nicht mehr gespielt, liegt es an der deutschen Sprache? Außer Wagner und Mozart’s Zauberflöte sehe ich keine Opern dieser Komponisten in den Häusern. Man sollte mal eine Aufstellung machen welche Opern am meisten gespielt werden, wäre mal interessant zu wissen.

#11 · 18. August 2022, 16:58

Das waren noch Zeiten, als deutsche Spielopern im Mittelpunkt amerikanischer Filme standen, so auch die Martha, wo der Lyonel vom unvergleichlichen Mario Lanza gesungen wurde. Hier ein Ausschnitt aus dem Film:

http://www.youtube.com/watch?v=d9KoDX25LWw

Viel Spaß beim Hören und Sehen.

Herzlichst Sir Morosus

#12 · 18. August 2022, 17:07

Zunächst einmal, liebe musika, hat eine erste Blitzübersicht an einigen Häsuer ergeben, dass doch einige deutsche Opern in dieser und der kommenden Saison gespielt werden bzw. gespielt worden sind:

Oper Leipzig: Zar und Zimmermann, in dieser Saison und in dern nächsten Saison;
Oper Leipzig: Wildschütz, dito
Oper Leipzig: Undine, Freischütz

Musiktheater im Revier (Gelsenkirchen): Zar und Zimmermann
Theater Hagen: Zar und Zimmermann
Deutscher Oper am Rheim: Hänsel und Gretel; Jedes Jahr seit zig Jahren

Liebe Grüße

Willi?

#13 · 18. August 2022, 17:12

Lieber Sir,

wenn auch nicht in deutscher Sprache, schöne Aufnahme, aber mir ist in diesem Fall die Stimme zu hart, ist halt Geschmacksache.

liebe Grüße

misika ??‍♀️

#14 · 18. August 2022, 17:25

Und hier eine Statistik aus dem Jahre 2019/2020 mit den ersten 20 Opern und ihren Aufführungszahlen in Deutschland seit 2020/2011:

In dieser Statistik führen in der Tat zwei deutsche Opern, wobei im 1. Pandemiejahr Hänsel und Gretel die Zauberflöte zum ersten Mal abgelöst hat. Neun Jahre in Folge hatte die Zauberflöte die meisten Aufführungen. Sie ist also sozusagen der „FC Bayern“ der Opern. Allerdings tauchen außer den beiden Spitzenreitern nur noch zwei deutsche Opern in dieser Ranglista uf, „Fidelio“ auf Platz 9 und „Der Rosenkavalier“ auf Platz 13, punktgleich mit einer Oper, die früher auch in deutscher Sprache aufgeführt wurde:

Hier ein weltbekannter Titel daraus:

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Liebe Grüße

Willi?

#15 · 18. August 2022, 17:37

Korrektur zur Tabelle:

Fidelio steht natürlich auf Platz 11 und nicht Platz 9, aber das Ändern dauert. Ich mache es vielleicht noch am Abend!
Außerdem wurde in der Saison 2016/ 2017 Hänsel und Gretel in neun Vorstellungen öfter aufgeführt als die Zauberflöte.

Die Tabelle stammt hierher: https://miz.org/de/statistiken/opern-mit-den-meisten-auffuehrungen-in-deutschland

Liebe Grüße

Willi?

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