informativ

diskussionsfreudig

meinungsbildend

kooperativ

Troubadour-Forum für die Freunde der Oper, des Gesangs und der Klaviermusik

Hallo und herzlich Willkommen im Troubadour Forum!

Danke für den Besuch unserer Website. Hier kannst du als Gast in den Hauptthemenbereichen Oper, Operette, Oratorium, Lied und Klavier mitlesen, dich umfangreich informieren und den Meinungsaustausch verfolgen. Den vollen Nutzen des Forums hast du allerdings nur, wenn du angemeldet und registriert bist. Dann kannst du alle Funktionen und Bereiche des Forums uneingeschränkt nutzen. Das heißt, du kannst eigene Beiträge schreiben und einstellen, auf Beiträge anderer Nutzer antworten, eigene Threads eröffnen, mitdiskutieren und dir durch die eigene Mitwirkung ein oft durch intensive Diskussionen erhelltes Meinungsbild schaffen. Das Troubadour-Forum geht über die rein lexikalische Funktion bewusst hinaus. Deshalb haben wir einen Servicebereich aufgebaut, indem du Hilfestellungen bei Anschaffungen, Besuch von Veranstaltungen und Festivals, Aufbau von Bild- und Tonträgerdokumenten und Antwort auf deine Fragen erhalten kannst. Wir verstehen uns jedoch auch als Begegnungsstätte zwischen neuen und erfahrenen Musikfreunden, zwischen Jung und Alt, persönliche Kontakte unter den Nutzern sollen erlaubt und ermöglicht werden. Wir würden uns freuen, wenn du bei uns mitmachst und eventuell auch neue Themen und Ideen einbringst.

Bitte oder Registrieren, um Beiträge und Themen zu erstellen.

Premiere (?) Rusalka in deutscher Sprache an der Komischen Oper Berlin am 7. 1. 2023 (19:00 Uhr bis 22:00 Uhr)

Ich habe soeben im Internet erfahren, dass o. a. Oper am 7. 1. 2023 in Berlin gegeben wird:

Besetzung:
Der Prinz
Sung Min Song
Ježibaba
Der Wassermann
Fremde Fürstin
Wildhüter
Der Küchenjunge
Erste Elfe
Zweite Elfe
Carmen Artaza
Dritte Elfe
Elisabeth Wrede
Ein Jäger
Ježibabas Sohn
Marcus Wagner
Chorsolisten und Komparserie der Komischen Oper Berlin, Es spielt das Orchester der Komischen Oper Berlin.
 
Musikalische Leitung
Inszenierung
Bühnenbild und Licht
Kostüme
Dramaturgie
Chöre
Weiß jemand etwas über die Regie?
Liebe Grüße
Willi

… und im Theater /Opernhaus Liberec /Reichenberg ist die „Rusalka“ seit Okt. 2013 im laufenden Spielplan und ist am kommenden 5. Juni auch wieder mal im Abendprogramm. Ich war damals bei der Premiere dabei – eine großartige Inszenierung von Martin Otava, seinerzeit Direktor des Hauses und in persona Chefregisseur.

Zitat Willi/ Frage: Weiß jemand etwas über die Regie?

Lieber Willi, über die Regie weiß ich natürlich noch nichts. Aber wenn ich als Regisseur den Namen Barrie Kosky lese, schwant mir nichts Gutes!

LG PavOro

Hier die Szenenfotos aus Liberec /Reichenberg:

https://www.saldovo-divadlo.cz/program/detail-predstaveni/r/4433/rusalka

Lieber Willi,

die „Rusalka“ in der Regie von Barrie Kosky an der KOB hatte bereits im Jahr 2011 Premiere und wurde 2013 wieder aufgenommen. Da Kosky hier nun wieder als Regisseur genannt wird, scheint es sich um die Wiederaufnahme der Wiederaufnahme zu handeln.

Hier der Trailer von 2013:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Und hier die Vorschau der KOB:

https://www.komische-oper-berlin.de/programm/a-z/rusalka/

 

Liebe amina

Vielen Dank für das Reinstellen des Trailers. Ich habe mir das angeschaut und es beweist mir, daß ich mit mit meiner negativen  Vorahnung betr. Kosky, richtig liege, denn dieser kurze Ausschnitt genügt mir um festzustellen – hier möchte ich keine Karte geschenkt bekommen!

LG PavOro

Als ich „Komische Oper Berlin“ las, ahnte ich bereits, dass dort nach den Erfahrungen der letzten Jahre kaum etwas Gescheites herkommen könnte. Dass dies eine Wiederaufnahme eine Kosky-Inszenierung aus 2011 ist, hat meine Meinung bereits bestärkt. Bei Anblick des Trailers ist nun endgültig klar, dass auch ich dort für diese scheußlich verschandelte Märchenoper noch nicht einmal eine Karte  geschenkt haben möchte.

Liebe Grüße
Gerhard

Liebe Freunde,

schönen Dank für eure Tipps. Ich habe mir schon so etwas Ähnliches gedacht. Da bleibt mir dann nur noch die Staatsoper Berlin, wo ich dann am 2. Weihnachtstag um 19:00 Uhr sitzen möchte, um mir (im 4. Anlauf) hoffentlich zum ersten Mal die Zauberflöte in der Everding-Inszenierung aansehen und -hören zu können mit Renè Pape als Sarastro. Da freue ich mich jetzt schon drauf.

Liebe Grüße

Willi

Ein weiteres Studium des Programms der Berliner Staatsoper verhieß nichts allzu Schlechtes:

im Mai 2023, wenige Tage vor meinem Geburtstag, werden zwei weitere meiner absoluten Lieblingsopern an zwei aufeinander folgenden Tagen gegeben, La Traviata und Der Fliegende Holländer, und das angebotene Bildmaterial ließ erkennen, dass die beiden Opern ihrem Wesen nach durchaus annehmbar inszeniert sind. Nachdem ich vor etlichen Jahren schon den Holländer in der Inszenierung Peter Konwitschnys in München größtenteils genießen konnte, sieht derjenige in der Staatsoper durchaus auch nach Holländer aus, obwohl der im Bild angebotene Michael Volle wohl nicht dabei ist, aber dafür habe ich Gerald Finley (Holländer) und Marina Prudenskaja (Mary) schon erelebt.

Nun man wird sehen. Mein Lieblingsplatz ist in allen drei Vorstellungen noch frei, und das Kartenkonto ist noch nicht stark beansprucht worden. Es könnte sein, dass die vielen pandemiebedingten Ausfälle doch erheblich ausgeglichen werden.

Noch eins: Der Rosenkavalier, Inszenierung André Heller, Marschallin Camilla Nylund?(!)

Liebe Grüße

Willi

Ich möchte hier auch noch zwei kleine Trailer von der Liberecer Rusalka einfügen. Beim ersten Trailer inszenatorisch besonders interessant und toll gemacht – das Auftauchen des Wassermanns aus dem See – Min.7.00

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Ich meine, dies ist eine glungene Inszenierung, die sich sehen lassen kann:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Zwei sehr schöne Ausschnitte. Zu solchen Inszenierungen sind die deutschen Bühnen meist nicht mehr in der Lage. Ich habe den Eindruck, dass manche Regisseure die Stücke nur dann inszenieren können, wenn sie sie in die Form verdreht haben, zu der sie noch fähig sind. Man huldigt dem Wahn, alles in die moderne Zeit zu transferieren und die Vergangenheit gänzlich zu leugnen. Ihnen ist völlig egal, ob Handlung und Texte noch dazu passen. 

Liebe Grüße
Gerhard

Lieber Gerhard,

Du beschreibst die große Versuchung für alle gestaltenden Bühnenschaffenden. Über eine moderne, überraschende Inszenierung mit möglichst viel neuen  oft kaum verständlichen  Aspekten wird geredet, diskutiert, in den Medien geschrieben und über die neuen Gedanken des Regisseurs philosophiert. Kurz die ausgefallene Inszenierung hat alle Chancen für hohe  Aufmerksamkeit und Popularität. Da die Medien  auch nach Neuem gieren, ergibt sich eine sich gegenseitig stützende Allianz, die auch noch den Trend der Zeit und das Meinungsmonopol für sich reklamiert.  

Da hat es eine traditionelle, werkgetreue Inszenierung, auch wenn sie hervorragend gemacht ist,  wesentlich schwerer. Sie wird nur allzu leicht und gerne von der Regiemaffia als ewig gestrig, verstaubt und museal diffamiert. Hand auf’s Herz-Wie würden die meisten von uns inszenieren?

Also zunächst scheint das Neue, das Fortschrittliche einen deutlichen Imagevorteil zu haben. Aber diese Rechnung geht nur bedingt auf: Denn die Erwartungen und Bedürfnisse des breiten Publikums gehen mehrheitlich in die Richtung: Schönes Theater-Erlebnis, Vertrautes, kulturelle Kulinarik, musikalischer und stimmlicher Hochgenuss, also harmonische Ansprache aller Sinne. Herausforderung und Bildung ja, aber bitte nicht mit dem Holzhammer. Es gilt der alte Spruch: „Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler.“

Wie kann das Dilemma zwischen Angebot und Nachfrage gelöst werden? Weitgehend dadurch, dass das zahlende Publikum seine Meinung laut, deutlich und ständig artikuliert und die öffentliche Hand, die ja erfreulicherweise die Kultur hoch subventioniert,  den Besuch, die Auslastung, die  Einspielergebnisse und die Publikumsmeinung viel stärker in ihre Entscheidungen mit einbezieht. Wir als engagierte Opernfreunde sollten auch durch Meinungsäußerungen in den Klassikforen, Leserbriefe usw. unseren Standpunkt vertreten, argumentativ begründen und womöglich an die Entscheidungsträger herantragen.

Der Konflikt modernes oder traditionelles Musiktheater scheint unlösbar zu sein. Vielleicht ist er es sogar, denn für beide Darstellungsformen sprechen Argumente. Die praktische Frage egal ob traditionell oder modern inszeniert sollte lauten: Gut gelungen oder nicht gelungen? Damit diese simpel klingende Frage Aussagekraft und Meinungswert gewinnt: Muss sie begründet werden. Es sollte möglichst am konkreten, aktuellen Erlebnis herausgearbeitet werden: Was war gut? Was hat überzeugt? Wodurch hat die Inszenierung besonders gefallen? Mit diesen W -Schlüsselfragen gelingt eine Analyse, Formulierung und Begründung der vertretenen Meinung. Danach kommt die große Herausforderung an unsere Diskussionskultur, Achtung der persönlichen Meinungsfreiheit, Wertschätzung,  Toleranz zu zeigen: Das heißt, den gegenteiligen Standpunkt zu respektieren, nur mit sachlichen Argumenten zu antworten und auf jegliche persönliche Bewertung, Polemik und Angriff zu verzichten.

Werden wir in unserem Troubadour-Forum diesem Ideal nahekommen? Es scheint schwierig, ist jedoch möglich. Wenn wir es erreichen, können wir nach einem gewissen Diskussionsstand ein Fazit, ein Diskussionsergebnis formulieren. Gelingt uns dies, könnten wir Mitglieder unseres „Troubadour-Forums“ einen meinungsbildenden Beitrag  in der Diskussion rund um die Oper leisten.

“Die einzige Begrenzung das Morgen zu verwirklichen, sind unsere Zweifel von heute“ (Fränklin D. Roosevelt.) und “Die längste Reise fängt mit dem ersten Schritt an.“ (anonym)

Herzlich grüßen die Sängerfreunde, die unverbesserliche Idealisten sind. 

Liebe Freunde,

auch ich zähle mich zu den Traditionalisten.  Doch habe ich nichts dagegen, Werke auf Festivals oder kurzen Produktionen (wie z.B. im „Theater an der Wien) auch in einer modernen, neuen Lesart zu genießen.

Doch im täglichen Repertoire möchte ich traditionell und werktreu genießen.  Das gibt auch den Protagonisten die Möglichkeit, ihre eigene Auffassung einzubringen und sich von vorgegebenen Darstellungen zu unterscheiden.

Erich

Liebe Sängerfreunde,

für mich sind Worte wie „ewig gestrig, verstaubt, museal und Ähnliches“ die dümmsten Ausreden, die ich je gehört habe. Dann müsste man – aber das habe ich schon öfter gesagt – auch andere Kunstwerke, literarische Werke, Gemälde, Skulpturen usw. einfach überschmieren oder zerstören dürfen, weil sie nicht mehr in unsere Zeit passen. Sind Museen für diese Leute eigentlich überflüssig? Können sie sich nicht mehr am Betrachten antiker Werke erfreuen? Wollen sie die Vergangenheit völlig ignorieren?
Wenn man die Probleme unserer Zeit behandeln will, sollte man doch wirklich neue Werke schaffen und nicht die Werke früherer Meister durch Verdrehung von Handlung, Zeit und Ort verschandeln.
Unverschämt finde ich einfach, dass diese Machwerke unter dem Namen des ursprünglichen Meisters deklariert werden und so das Publikum betrogen wird. Warum versteckt man sich hinter diesen Werken, wenn sie es nicht mehr sind? Das bedeutet nicht, dass diese Werke nicht mit modernen Mitteln und mit weniger Aufwand (vor allem der Kulisse) inszeniert werden sollten. Aber die Grundpfeiler des Werkes (Handlung, Ort an dem und Zeit in der das Werk spielt) müssen in meinen Augen erhalten bleiben.
Kann sich ein Kenner und Liebhaber der Werke heute noch in ein Opernhaus trauen, wenn er nicht vorher genauestens informiert ist, was ihn da erwartet?
Vermittelt man nicht ein völlig falsches Bild, wenn man eine historische Figuren und Handlungen in unsere Zeit versetzt? Es gibt aus der Vergangenheit nur wenige Werke, deren Handlung so alltäglich ist, das sie auch in unserer Zeit angesiedelt sein könnten. Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn dann auch der Text passt.
Es ist doch so, dass die Zuschauer immer weniger werden. Vor Ort hatten wir früher zwar nur Tourneetheater, aber jährlich acht bis zehn Vorstellungen, die wir – soweit es die Finanzen zuließen – auch gerne besucht haben. Nach dem immer stärker aufkommenden Regisseurstheater ließ das Interesse des Publikums so nach, dass wir heute Glück haben, wenn überhaupt in einer Saison mal eine Oper angeboten wird. Und man hört und liest auch, dass viele Opernhäuser immer leerer werden.
Zum Glück gibt es heute die Kinoübertragungen aus New York oder London, unter denen sich noch eine Reihe werkgetreuer Inszenierungen befinden. Bei vielen Wiederaufnahmen kann man sich auch anhand von Trailern im Internet vorher informieren oder man kennt den Inszenierungsstil der Regisseurs. Und es gibt noch einige Regisseure, die interessant und packend zu inszenieren verstehen, ohne die Handlung „umstricken“ zu müssen. Wir haben ja Zeitungen und Zeitschriften und zum Glück auch solche Foren wie dieses, um uns zu informieren. Da lernen wir aber auch die Namen verschiedener Regisseure und Opernhäuser kennen, die wir lieber meiden sollten. Aber nur wenige Leute kennen solche Foren oder genügend andere Informationsquellen. Sie verlassen sich auf Komponist und Titel und gehen enttäuscht von dem Unsinn, den sie sehen mussten, nach Hause. Wir haben es auch erlebt, dass sich nach der Pause (vereinzelt unter Türenschlagen auch innerhalb eines Aktes) der Saal immer mehr leerte.
Ich wünschte – und viele andere Opernfreunde sicherlich auch – dass wir in erreichbarer Nähe wie Pavoro ein Opernhaus wie Liberec hätten, dann würden wir und manche andere, die ich kenne, auch wieder mal ins Opernhaus gehen. Für Experimente aber habe ich weder das Geld noch will ich meine Zeit daran vergeuden. 

Liebe Grüße
Gerhard

Ich gehe mit Gerhard konform, mehr Worte will ich dazu nicht machen, es ist in dem Beitrag alles gesagt und mehr braucht es nicht. Danke Gerhard.

musika

Vielen Dank, lieber Gerhard, für Deinen ausführlichen und aussagekräftigen Beitrag. Auch ich gehe da mit Dir vollständig konform.

LG PavOro

Liebe alle,

nachdem mich der offizielle Besuch, dessen Vorbereitung mich stark am Schreiben hinderte, die Stadt wieder verlassen hat, darf ich auch etwas zu diesem Thema beisteuern.

Natürlich habt Ihr alle recht. Gerhard hat es besonders schön ausgeführt – die Grundpfeiler eines Werkes müssen erhalten bleiben, dann kann man bei Dekor, Kostümen etc. sicher Kompromisse machen. Das Problem ist nur: vielen Regisseuren reicht das eben nicht. Sie fragen nicht, was Komponist und Librettist vermitteln wollten, sondern stülpen ihre eigenen modernen Vorstellungen und ihren Geltungsbedarf einem solchen Werk über, in oft sehr kühner Interpretation dessen, was sich in Jahrzehnten oder Jahrhunderten als Aufführungspraxis etabliert hat. Sänger müssen dann willfahren und auf der Bühne Dinge tun, die mit einer werkrespektierenden Deutung nichts zu tun haben.

Das kann auch gutgehen. Verdis Macbeth z.B. verträgt viel Herumpsychologisieren, wenn die beiden Hauptsänger gut sind und es einen gescheiten Banco gibt, als zentralen Dreh- und Angelpunkt des Verderbens. Was dann ein Regisseur daran herumerzählt, ist fast schon egal. Netrebko und Domingo haben das vor ein paar Jahren gezeigt – Kostüme und Inszenierung lächerlich, Personendarstellung schlüssig (gesungen wurde halt irgendwie…), also kann man es ertragen.

Mozart hingegen sperrt sich, und eigentlich hätte man es schon seit der schrecklichen Così fan tutte- Aufnahme (Video, Oper spielt in einem US-amerikanischen Schnellrestaurant) unter der Regie von Peter Hall (ich meine, er sei es gewesen, ich habe den Namen verdrängt) wissen müssen. Vor allem die da-Ponte-Opern sind so zeitspezifisch, daß man eigentlich genug damit zu tun hat, sie in der Zeit, in der sie original spielen, zu inszenieren – wer sie zeitlich transferiert, drückt sich vor der intellektuellen Arbeit, zunächst einmal aufzuführen, was da steht – in Libretto und Partitur. Mangelnder Respekt.

Und was machen wir nun, da selbst in kleineren Opernhäusern viele Möchtegern-Barrie-Koskys tätig sind? Es wird uns nichts anderes über bleiben, als Protest und Nichtgefallen beredt zu äußern. Nicht nur hier in diesem Forum -wo wir ja Bekehrten predigen- sondern vor allem in direktem Kontakt mit den Opernhäusern und durch präzise, prägnante und daher zur Veröffentlichung einladende Leserbriefe an Zeitungen.

Tenor muß immer sein, daß für den wahren Musik- und Kunstfreund der Respekt vor dem Willen des Komponisten und seines Textdichters maßgeblich ist.

Ein ganz schönes Stück Arbeit.

Einen guten Tag wünscht

aus einer Stadt, deren Opernhaus unter einer sehr guten Leitung bisher noch gefeit ist vor den Auswüchsen des Regietheaters

mithin: Grüße von einer Insel der Seligen

Honoria Lucasta

Uneingeschränkte Zustimmung zu Gerhards Beitrag #12.

Und ein wenig Neid zu Honoria Lucastas Lob der nicht nur weitgehend regietheaterfreien Opernisnszenierungen in Timisoara, auch zu dem architektonisch äußerlich, aber besonders innerlich wunderschönen Opernhaus. 

Herzlichst Sir Morosus

Zitat von Honoria Lucasta

Und was machen wir nun, da selbst in kleineren Opernhäusern viele Möchtegern-Barrie-Koskys tätig sind? Es wird uns nichts anderes über bleiben, als Protest und Nichtgefallen beredt zu äußern. Nicht nur hier in diesem Forum -wo wir ja Bekehrten predigen- sondern vor allem in direktem Kontakt mit den Opernhäusern und durch präzise, prägnante und daher zur Veröffentlichung einladende Leserbriefe an Zeitungen.

Liebe Honoria,

das habe ich auch immer gesagt und einige Jahre in dem anderen Forum verwirklicht – trotz beleidigender Antworten bis hin zum Hirntod, den mir ein Doktor (kein Mediziner, sondern Philosoph) andichtete. Alle diese Anfeindungen einiger weniger Anhänger der Regisseurstheaters habe ich ignoriert. In Zeitungen und Zeitschriften (auch überörtlich in der HÖRZU in Bezug auf im Fernsehen gezeigte Verunstaltungen) habe ich mehrfach Leserbriefe veröffentlicht, bei denen ich das Glück hatte, dass alle davon auch veröffentlicht wurden, woraufhin ich zustimmende Briefe und Anrufe von mir völlig fremden Leuten aus verschiedenen Teilen Deutschlands bekam. Ebenso sind meine Zuschriften, die ich an Frau Prof. Gilles gerichtet habe, deren „Mitteilungen an meine Freunde“ inzwischen sehr viele Leute beziehen und die auch im Internet veröffentlicht wurden, freundlicherweise alle veröffentlicht worden. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass nur ein ständiges erneutes Aufzeigen dieser Missstände dem Wahn, dem heute viele Intendanten und Regisseure verfallen sind,  vielleicht – wenn auch leider nur schleichend – ein Ende bereiten kann. Daher werde ich auch immer wieder mein Recht, meine Meinung zu äußern, wahrnehmen.

Liebe Grüße
Gerhard

Liebe Honoria Lucasta, liebe Freunde

in meiner aktiven Opergängerzeit ab 1990 an meinem heimischen Theater in Gera hatte ich Musiktheaterpremierenanrecht und damit Karten für jährlich 10 Neuinszenierungen im Musiktheater (Oper und Operette) und im Ballett (Gera stellt das Thüringer Staatsballett). Zusätzlich hatte ich Konzertanrecht mit 10 Konzerten jährlich. Darüber hinaus bin ich in manche Aufführung 2-3 x gegangen, zusätzlich auch ins Schauspiel. Sehr oft bin ich in andere Theater gefahren, nach Dresden, Chemnitz, Dessau, Erfurt, Halle, Meinigen, Plauen, Eisenach und Leipzig. In Leipzig war ich zusätzlich mind. 5-6 mal jährlich im Gewandhaus. Manche Woche war ich 3x im Theater, und arbeiten mußte ich ja auch. Aber es hat Freude gemacht.

Mit einem Intendantenwechsel wurde das Musiktheateranrecht abgeschafft und in ein Premierenanrecht festgesetzt, wobei gleichzeitig die Anzahl an Neuinszenierungen im Musiktheater drastisch reduziert wurden. Anrechtsinhabern wurde Schauspiel aufgezwungen, und es wurden Stücke gebracht, deren Besuch sich mit meinen Interessen nicht deckte. Zudem wurde die Stücke auch im Musiktheater in eine neue Form gepreßt, die wir jetzt RT nennen. Ich habe nach einer furchtbaren Inszenierung der Gräfin Mariza, dem das Alter verhöhnenden und mit obszönen Sexszenen auf offener Bühne gebrachten Schauspiel „Bauernstaat“ und einem total verunstaltetem „Lohengrin“ mein Anrecht gekündigt und auch begründet damit, daß mir diese Art der Verunstaltung nicht zusagt. Bereits vorher hatte ich oft meinen Unwillen zum Ausdruck gebracht, schon in den 90-er Jahren. Ich hatte an die Presse geschrieben, an den Intendanten. Die Presse hat manches gedruckt, und ich bekam von Freunden Zustimmung. Vom Theater nie eine Reaktion. Als der neue Intendant eingesetzt war, hatte ich ihm nochmals meine Gedanken geschrieben, warum mir die Freude am Theater abhanden gekommen ist. Da bekam ich eine Antwort, in der er mir mitteilte, daß ich ein einzelner Nörgler sei, auf dessen veraltete Einstellung er keine Rücksicht nehmen könne.  Seitdem gehe ich jährlich nur noch 3-4 x ins Theater, nicht nur in Gera, sondern städteübergreifend. Ich will mich im Theater nicht ärgern, sondern begeistern. Ich will nicht gut gelaunt und erwartungsvoll ins Theater gehen und enttäuscht und wütend wieder herauskommen. Das viele so denken wie ich kann man an den Besucherzahlen sehen, die trotz Beschönigung (so werden von vornherein nicht alle Plätze angeboten und die Auslastung auf die im Verhältnis dazu verkauften Karten errechnet, so kommen bei einer wahren Auslastung von 40 % schnell mal 80 % heraus). Der 2. Rang ist fast immer leer. Die jetzt noch im Theater Anrecht haben, nehmen die Verunstaltungen stillschweigend hin und zucken die Schulter. Mir ist mein Geld leider zu schade,  meine Frau und ich ziehen uns lieber mal chic an und gehen essen. Da haben wir mehr davon. Aber es fehlt doch etwas. Freue Dich darüber, daß Dir solche Erlebnisse in Timisoara erspart bleiben.

Herzlichst Sir Morosus

Zitat von Honoria Lucasta am 30. Mai 2022, 07:18 Uhr

Und was machen wir nun, da selbst in kleineren Opernhäusern viele Möchtegern-Barrie-Koskys tätig sind?

Liebe Honoria

Zunächst mal Dir und allen anderen – herzlichen Dank für Eure ausführlichen Beiträge, deren Inhalt, wie schon geschrieben – ich vollends zustimme.

Deine obige, von mir zitierte Frage, kann ich freudig beantworten: seit nunmehr fast 10 Jahren bin ich begeisterter und dankbarer Zuschauergast im tschech. Theater /Opernhaus in Liberec /Reichenberg. War dort in diesem Zeitraum mindestens 50 mal, bei ca. 15 verschiedenen Musikwerken. Habe also viele Aufführungen mehrmals erlebt. Warum wohl??? Die Antwort fällt mir leicht – weil alle Aufführungen werkgetreu und großartig inszeniert sind und von einem hervorragenden Ensemble dargeboten werden. Wo man jedesmal mit großer Vorfreude hinfährt und beglückt und dankbar erfreut, das Haus wieder verläßt. „Möchtegern – Koskys“ sind dort bisher zum Glück „Persona non grata“! Unter den vielen Werken, war nur eines mißraten. Das war vor 7 Jahren der „Don Pasquale“, der im Krankenhaus – Milieu inszeniert war.. Dem waren aber nur insgesamt drei Aufführungen beschieden, dann war er zurecht in der Versenkung verschwunden. Solch ein verunstalteter Versuch, kommt dort beim Publikum nicht an. Überzeugt Euch selbst – ich stelle die Szenenfotos hier rein…

https://www.saldovo-divadlo.cz/program/detail-predstaveni/r/don-pasquale

Auf die Frage – was erwarte ich von einem Theaterbesuch, möchte ich für mich antworten: Ich möchte entspannen, abschalten vom Alltag, die festliche Stimmung genießen, mich an der Musik und der Leistung des Ensembles erfreuen. Und dazu gehört eben die musikalisch /zeitgeprägte Übereinstimmung von Werk, Bühnenbild /Kulissen, Kostümen. Und dazu gehört eben auch und es ist schön, daß es mich im Finale der Traviata, der Bohéme und im Rigoletto immer ergreift und berührt.

Ich gehe nicht ins Theater, um eine Lehrveranstaltung zu besuchen, oder um philosophische Erkenntnisse mitzunehmen. Schulungen und Vorlesungen hatte ich genug, da ist mein Bedarf gedeckt. Für mich ist Theater  – Freude und Genuß – so einfach ist das! Und das durfte ich in „meinem Theater“ in Liberec bisher immer erleben. Und dafür bin ich diesem Haus sehr dankbar.

LG PavOro

 

Zitat von Sir Morosus,

Vom Theater nie eine Reaktion.

Dasselbe habe ich bei mehreren Zuschriften an das Fernsehen auf meine Frage erlebt, warum fast immer nur solche verunstalteten Inszenierungen gezeigt werden. Die Herren interessiert doch das Publikum überhaupt nicht oder sie sind sich zu vornehm, darauf einzugehen. Sie wollen nur „ihr eigenes Süppchen kochen“. Möglicherweise haben sie mich auch für einen einsamen Nörgler gehalten. Viele Leute beschweren sich, ich erlebe es häufiger, aber das kommt nicht an die Ohren jener  Verantwortlichen, weil die meisten zwar meckern, aber zu bequem sind, auch einmal selbst etwas dagegen zu unternehmen, es sich nicht zutrauen oder aus anderen Gründen daran gehindert sind (z.B. nicht über die technischen Möglichkeiten verfügen oder diese beherrschen). Deswegen müssen wir – wie es auch in manchen anderen Bereichen der Fall ist – mit kleiner Mannschaft die Interessen einer überwiegenden Menge vertreten.

Liebe Grüße
Gerhard

Sollte dies hier ein Deutschaufsatz werden, dann könnte es passieren, dass der Lehrer die Note 6, mit dem Zusatz »Thema verfehlt«, drunter schreibt …
Aber ich bin auf Schulnoten nicht mehr angewiesen, also versuche ich es mal.

Meine Operngänger Karriere ist ähnlich verlaufen, wie die von Sir Morosus, allerdings waren das die Jahrzehnte von 1960 bis 1980. Da ich zwischen zwei Opernhäusern wählen konnte, die jeweils in einer halben Stunde vom Wohnort aus erreichbar waren, gab ich damals ein kleines Vermögen für Opernkarten aus. Es standen Ensembles auf der Bühne, die man kannte, sodass es auch immer ein besonderes Erlebnis war die Protagonisten in ihren jeweiligen Rollen zu erleben.
Auch wenn ich mal nach Hamburg, Berlin oder München kam, wurde das stets mit einem Opernbesuch verbunden und in aller Regel ging man zufrieden und mit schönen Eindrücken nach Hause, Mogelpackungen gab es damals nicht. Mit solcherart Erlebnissen behaftet, habe ich mir nun einige Gedanken darüber gemacht was da geschehen ist, wer da Sand ins Getriebe gestreut hat.

Die neue Sportversion des BMW iX beschleunigt trotz seiner 2,6 Tonnen in 3,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h.

 
Und was hat das mit Operninszenierungen zu tun?

Weiten Teilen der Gesellschaft geht es offenbar so gut, dass mitunter auf vielen  Ebenen der größte Blödsinn entsteht; in der Nachkriegszeit – als das Publikum noch Briketts zu den Spielstätten bringen musste – wäre zum Beispiel ein Affen-Rigoletto undenkbar gewesen, das ist eindeutig Dekadenz.

Es ließen sich leider einige Seiten mit abstrusen Inszenierungsideen füllen, da ist so viel intellektuelles Brimborium unterwegs, dass man aus dem Staunen nicht herauskommt. Während die Gesangssolisten früher auf die erzielten »Vorhänge« stolz waren, ist es heute in der Regel die Regie – eine früher kaum wahrgenommene Institution – die ihre Popularität und ihren Marktwert aus der Phonstärke und Dauer der Buh-Rufe ableitet.
Mit Uhland möchte man da rufen: »Weh dir, verruchter Mörder! du Fluch des Sängertums!«

Diese Stückeverdreher verunstalten alte gewachsene Musikkultur mitunter zur Unkenntlichkeit und glauben dabei noch, dass sie die Kultur mächtig vorangebracht haben, was bei Lichte besehen über relativ kurzlebige Modegags nicht hinaus kommt; von echten Innovationen kann man da nicht sprechen.

Christoph Willibald von Gluck, 1714 geboren, kann da als leuchtendes Beispiel stehen, das war ein Erneuerer der Oper, der hat echt was von Dauer bewirkt und hat Lebendigkeit in den Laden gebracht.

Richard Wagner, der nach Neuem lechzte, später dann auch; aber seine berühmt gewordene Aufforderung: »Kinder, schafft Neues« wird oft gründlich missverstanden, denn in dieser Aussage steckt keineswegs die Aufforderung, dass man Blödsinn verzapfen soll. Dieses Zitat bezieht sich eindeutig auf die Produktivität von Librettisten und Komponisten; in einem Brief an seinen Freund, den Schauspieler Ferdinand Heine, besteht er darauf, dass seine Stücke so zu geben sind wie er sie sich gedacht hat und wer das nicht könne oder wolle, solle es eben bleiben lassen.

Auch Wieland Wagner war ein ernstzunehmender Neuerer der Opernabläufe, wenngleich er sich da bei Preetorius einiges abgeschaut hatte. Wielands Abstraktionen und seine Lichtregie stellten die Musik in den Vordergrund, seine Ideen waren eine Labsal für Ästheten.
Natürlich brachte das auch eine Menge Alt-Bayreuther in Rage, aber es war damals eine dringende Notwendigkeit sich von dem alten Plunder zu befreien.

Und heute? Wo ist das Neue? Ein Opernwerk mit einem Libretto aus unserer Zeit und der Musik eines zeitgenössischen Komponisten?
Gewiss, es gibt Auftragswerke, die uraufgeführt werden – dann liest man darüber ein paar intellektuell unterfütterte schlaue Sätze im Feuilleton und das war´s dann aber auch schon, dass so etwas mit Furore um die Welt geht konnte ich noch nicht bemerken.

Zitat von Belcanto

Weiten Teilen der Gesellschaft geht es offenbar so gut, dass mitunter auf vielen  Ebenen der größte Blödsinn entsteht

Ja leider springt heute die Masse auf allen Blödsinn mehr an als auf Sinnvolles. Das sieht man ja auch am Fernsehen, wo mehr Blödsinn als Sinnvolles angeboten wird, weil der Blödsinn anscheinend die höheren Quoten bringt, und für die Macher der Bildungsauftrag des öffentlichen Rundfunks weniger zählt als die höheren Einschaltquoten. Ich schaue daher nur noch selten in die Flimmerkiste. Wenn ich aber zufällig manchmal den Quatsch mitbekomme und auch an den Blödsinn denke, der uns auf deutschen Bühnen mehr und mehr angeboten wird, muss ich immer an jene Anekdote von den Professor denken, der einem Frosch das Gehirn herausoperierte und ihn dann in ein Glas setzte. Der Frosch sprang wie wild darin auf und ab und die ganze Meute der Studenten lachte. Darauf der Professor: „Da sehen sie es, meine Herrschaften, wie viel Geist dazu gehört, eine ganze Meute zum Lachen zu bringen!“

Liebe Grüße
Gerhard

Lieber Gerhard!

Ich grüße Dich hiermit als „Neuling“ im Troubadour-Forum. Es hat lange gedauert, ehe ich hier Zugang fand. Es braucht auch etwas Zeit um mich zurecht zu finden. Ich möchte Dir mitteilen, daß ich vor Kurzem die „Mond-Arie“ aus dieser Oper mit Nino Maraidze hörte. Wundervoll!

Liebe Grüße

Wolfgang

 

Zitat von Attila am 5. Juni 2022, 18:02 Uhr

daß ich vor Kurzem die „Mond-Arie“ aus dieser Oper mit Nino Maraidze hörte. Wundervoll!

Hallo Attila, du meinst bestimmt Nino Machaidze !

Hier das Lied an den Mond mit ihr….ö

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

LG tiranno 

 

Vielen Dank, tiranno!

Aus dem Kopf heraus habe ich den Namen falsch geschrieben. Na ja, ich werde mich bessern!

Gruß Wolfgang

 

Lieber Attila,

auch ich begrüße dich herzlich und freue mich, dass du zu uns gefunden hast. Ich habe die Rusalka früher auch einmal in deutscher Sprache auf der Bühne gesehen, erinnere mich aber nicht an die Interpretin, weil hierhin nur Tournéebühnen kamen. Ein großartiges Erlebnis in märchenhafter Ausstattung war aber die Kinoübertragung aus der MET mit Renée Fleming als Rusalka und Piotr. Beczala als Prinz, allerdings in tschechischer Sprache so wie Nina Machaidze in der vorstehenden Aufnahme. Ich persönlich muss sagen, dass ich die Opern in der Originalsprache vorziehe, wobei ich mich allerdings vorher eingehend über den Inhalt – möglichst anhand des Librettos – informiert habe. 

Liebe Grüße
Gerhard

Im Theater /Opernhaus Liberec /Reichenberg wird heute Abend die „Rusalka“ wieder mal aufgeführt. Wie ich am Nachmittag sehen konnte, im Parkett und im 1. Rang, gab es verteilt nur noch 11 freie Plätze. Und sonst gab es nur noch Restplätze auf den oberen Rängen. Ja, Qualität ist eben ein Garant für ein (fast) volles Haus!

Kontakt
Telefon: 0178-1069333
E-Mail: info@troubadour-forum.de

Gestaltung Agentur kuh vadis