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Troubadour-Forum für die Freunde der Oper, des Gesangs und der Klaviermusik

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Werdegang der Opernsterne

Einleitende Gedanken:

In diesem Thread werden junge aufstrebende Sängerinnen und Sänger vorgestellt und auf ihrem weiteren Karriereweg begleitet und beobachtet.

Sie können auch über Anfang und Fortgang ihrer Karriere berichten und Fragen stellen zu aktuellen Problemen und zur Optimierung ihrer weiteren Karriere.

Liebe Grüße

Willi

Äneas Humm „Ein Wunderkind wird erwachsen“

so lautet der Titel eines Filmes über Äneas Humm, mit dem Zusatz „auf dem Weg zu einer Weltkarriere“. Bereits in den letzten Jahren hat der Bariton, seit 2020 Ensemblemitglied beim  Badischen Staatstheater Karlsruhe, exzellente Proben seines herausragenden Könnens gegeben, und das gleichermaßen in der Oper wie im Lied. Die Zeitschrift „OpernWelt“ wird den Jungstar in der nächsten Ausgabe 2/22  im Gespräch vorstellen.

RONDO / Äneas Humm – Aufbruchstimme

Der Schweizer Bariton  debütierte bereits im Alter von 18 Jahren am Stadttheater Bremerhaven. Im Sommer 2019 schloss er sein Gesangsstudium an der Juilliard School New York ab. In der Spielzeit 2019/20 war Äneas Humm Ensemblemitglied des Nationaltheaters Weimar. Am Staatstheater Karlsruhe wird er bereits in anspruchsvollen Partien angekündigt.

Awakening

Auf You Tube können  zahlreiche Aufnahmen von Humm gehört werden. Wir sind gespannt, wie es weitergehen  wird. Komet oder länger strahlender Stern am Sängerhimmel?

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Es grüßen die Sängerfreunde 

Diana Haller eine Nachwuchssängerin?

Wohl nicht mehr so ganz, aber gebremst durch die nun schon viel zu lange währende Corona-Problematik, die das gesamte Künstlerwesen sehr arg gebeutelt hat; vermutlich wäre Diana Haller in den letzten beiden Jahren international weit voran gekommen, denn 2020 gewann sie den 5th Manhattan International Competition und sie hat auch schon für einige Monate die Luft der Metropolitan Opera New York geschnuppert, wo sie als Cover von Joyce Di Donato bereitstand.

Es soll hier aus ganz persönlicher Sicht geschrieben werden und nicht im Sinne eines lexikalischen Beitrags.
Es war im Frühjahr 2012 als mir Diana Haller erstmals über den Weg lief; diese Formulierung ist mit Bedacht gewählt, es war im Treppenhaus der Alten Aula in Heidelberg, inmitten einer Gruppe anderer junger Leute, die nach oben strebten. Bald darauf sah ich selbige in den ersten Stuhlreihen der altehrwürdigen Aula sitzen, es waren 12 Stipendiaten eines von Thomas Hampson geleiteten Meisterkurses; acht Sängerinnen und Sänger und vier Pianistinnen und Pianisten.

Es war ein einwöchiger Meisterkurs angesagt und ich dachte mir so eine Art »Gesangslehrlinge« vor mir zu haben; damals hatte ich keine Ahnung, welchen Leuten diese »Anfänger« schon vorgesungen hatten. Schon nach relativ kurzer Zeit war mir klar geworden, dass hier auf beachtlichem Niveau gesungen wird; zwei Stimmen fielen  mir besonders auf, nämlich die von Diana Haller und Benjamin Appl; es war klar, die werden ihren Weg machen.

Da wurde nun an jedem Tag geprobt und korrigiert was das Zeug hielt, auch Brigitte Faßbaender leistete einen pädagogischen Beitrag. Nach meinem Dafürhalten hatte Hampson die Stipendiaten überfordert – nicht im Kurs, aber indem sie abends um 18 Uhr nochmals ran mussten »after-work-konzert«, nannten sich diese Veranstaltungen, die in der Heiliggeistkirche, dem bedeutendsten Gotteshaus der Stadt, angeboten wurden, eine recht intime Veranstaltung, vorne im Chorraum.

Am Montag, 16. April 2012 gestalteten zwei Duos – also Stimme und Klavier – den Abend; die Aufgabe der Duos war die Erarbeitung eines kleinen Liederabends. Diana Haller und ihr Begleiter Jonathan Ware überschrieben ihren Abend mit »Venezianische Reise« und sie brachten Lieder von Robert Schumann, Mendelssohn Bartholdy, Reynaldo Hahn, Ivan Zajc, Joseph Marx, Franz Schubert, Gioacchino Rossini, Gabriel Fauré, Hugo Wolf, Charles Gounod und Antonio Buzolla zu Gehör, also eine enorme musikalische Bandbreite unter einem Thema.

Wenn man da nur zwei Meter von der Sängerin entfernt sitzt, dann weiß man – nach so einem Programm – ziemlich genau, was die Sängerin kann. Die zweite Begegnung ließ nicht lange auf sich warten, schon im Oktober des gleichen Jahres konnte man ihr in Stuttgart Beifall zollen, als Diana Haller dort den Hugo-Wolf-Wettbewerb mit der Pianistin Katharina Landl gewann.

Solche Erlebnisse spornen dann auch dazu an mal an einem Abend 250 Kilometer zu fahren, um in Sindelfingen ein Konzert mit Diana Haller erleben zu können. Sie sang dort bei dem Klein-Festival DER ZWERG, wobei sie unter anderem auch das gleichnamige Schubert-Lied sang.
Normalerweise sagt man bei einem Konzertbericht über die Pause nichts; aber ich wurde – vor dem Gebäude flanierend – von einem mir fremden Herrn angesprochen: »Können Sie mir sagen, wo das Motorrad der Sängerin steht?«
Die Frage konnte nicht beantwortet werden; ich wusste nicht ob Frau Haller mit ihrer Honda angereist war, aber dass die Sängerin schon mal zu einer »Cenerentola«-Vorstellung zum Cuvilliés-Theater nach München düst, ist allgemein bekannt, für kleinere Ausfahrten tut´s die Vespa.

In dem Sindelfinger Konzert sang Diana Haller zunächst Lieder von Hugo Wolf – schön und ausdrucksvoll – und als sie dann zu Liedern von Joaquin Turina kam, war eine andere Gestaltung gefragt, hier konnte sie Stimme zeigen und machte davon dann auch ausgiebig Gebrauch.

Natürlich war das Publikum aus dem Häuschen, eine Zugabe war unter diesen Umständen nicht zu vermeiden. »Rheinlegendchen« von Mahler wurde angesagt, man war wieder beim deutschen Kunstlied angelangt. Das war so hinreißend schön gesungen und von unaufdringlicher Gestik begleitet, das sind Augenblicke eines Liederabends, die man für den Rest seines Lebens nicht mehr vergisst.
Den endgültigen sängerischen Schlusspunkt setzte Diana Haller mit Gioacchino Rossinis bekannter »Canzonetta spagnuola«, nun stand die »Italienerin« Haller auf der Bühne.

Letztes Jahr war es dann fast ein Schock in der Zeitung zu lesen: »Diana Haller zur Kammersängerin ernannt« – schon neun Jahre waren vergangen, seit mir das »Mädchen« in legeren Jeans über den Weg lief, ich hatte sie damals wesentlich jünger geschätzt und keine Ahnung, welche beeindruckende Ausbildung sie bereits absolviert hatte, bevor ich erstmals einen Ton von ihr hörte.

Diana Haller, ein durchaus deutsch klingender Name, diesbezüglich liegen die Wurzeln in Österreich-Ungarn.  Sie ist jedoch stolze Kroatin mit auch italienischen Wurzeln, die bis Sizilien reichen und 1986 in Rijeka geboren. Musikalische Wurzeln reichen bis zur Urgroßmutter, die  Pianistin war; der Onkel ist Pianist und Dirigent, die Tante Sängerin.
Als Schulkind hatte Diana den Kroatienkrieg erlebt, Erlebnisse, die sie auch in Corona-Zeiten nicht verzagen lassen, denn sie meint, dass irgendwann die Sonne wieder scheint. Ein besonderes Erlebnis vermittelte der 14-jährigen Diana eine Lehrerin am Gymnasium, die eine DVD von Cecilia Bartoli abspielte, wobei sie die Bartoli als Angelina in »Cenerentola« erleben konnte.

Dennoch studierte Diana Haller zunächst Klavier und kam über einen Umweg zum Gesang; ihre Klavierlehrerin war der Meinung, dass Diana mal zu einer Gesangslehrerin gehen sollte, um Bögen zu singen, die am Klavier nicht möglich sind. Dieser Gesangslehrerin war klar, dass hier ausbaufähiges Material vorhanden ist und sie riet dazu das weiter zu verfolgen.
Da Diana sich – seit sie zusammen mit ihrer Großmutter in Rijeka eine »Traviata« gesehen hatte – durchaus vorstellen konnte auch mal auf der Bühne zu stehen, nahm die Sache ihren Lauf. Diana Haller studierte am Conservatorio die Musica Giuseppe Tartini in Triest, von Rijeka aus mit dem Bus in zwei Stunden erreichbar. Ihre Lehrerinnen waren dort Gloria Scalchi und Cinzia de Mola; mit dem Bachelor in der Tasche, wandte sie sich westlich.
Um auch in der Weltsprache Englisch unterwegs zu sein, folgte ein Studium an der Royal Academy of Music in London, das sie mit dem Master of Vioce abschloss, ihre Londoner Lehrerin war die Kontra-Altistin Anne Howells.
Auch in Stuttgart studierte sie bei erstrangigen Künstlerpersönlichkeiten ihres Fachs, nämlich bei ihrer Landsmännin Dunja Vejzović, einer Sängerin mit weltweiter Erfahrung; und privat wird sie von Brigitte Fassbaender beraten, da ist Diana Haller in besten Händen.

Die bisher erbrachte Leistung spornte an noch mehr zu wagen, denn das weite Feld des deutschen Kunstliedes ist mit der entsprechenden Kenntnis der Sprache leichter zu erfassen. So begab sie sich 2009 nach Stuttgart, um dort an der Musikhochschule noch den Master-Lied zu absolvieren. Aber wenn eine Stimme gut ist … natürlich wurde sie auch fürs Opernstudio entdeckt. Inzwischen hat Diana Haller schon eine stattliche Anzahl Preise gewonnen, die man natürlich nicht mal eben so nebenbei erringt; neben der unerlässlichen Begabung gehört da eine Menge Fleiß dazu. So musste sie zum Beispiel zu dem Stuttgarter Wettbewerb im Jahr 2012 zehn Schubert-Lieder parat haben, was für die Sängerin bedeutete, dass sie sich zunächst die etwa 600 Schubert-Lieder anschaute und dann davon etwa einhundert genauer studiert und gesungen hat, um die geforderten zehn gut drauf zu haben – und bei diesem Wettbewerb wurde schließlich nicht nur Schubert gesungen …

Als Mitglied des Stuttgarter Opernstudios debütierte Diana Haller in der Saison 2009/10 als Knappe in Wagners »Parsifal«. An der Stuttgarter Oper wurde Diana Haller in der Spielzeit 2010/2011 das jüngste Ensemblemitglied. Inzwischen ist sie hier schon in sehr viele Rollen geschlüpft, eine Aufzählung würde sehr lang werden …
Bereits 2013 wurde sie von der Zeitschrift »Opernwelt« zur Nachwuchssängerin des Jahres gewählt und mit ihrer Angelina in Rossinis »Cenerentola« gelang ihr der fulminante Durchbruch. Aber sie ist auch schon seit mehreren Jahren als Gast in anderen renommierten Häusern zu hören. Es ist zu beobachten, dass Diana Haller ihre Stimme klug einsetzt und neben dem  Operngesang auch immer wieder als Konzert- und Liedsängerin zu hören ist, wie zum Beispiel in Mozarts c-moll-Messe; und wenn einmal Not am Mann ist, lernt sie auch mal rasch zwei Bach-Kantaten.
Seit 2012 ist die Stimme der Frau Kammersängerin gewachsen, Udo Klebes stellt fest:
»Die Tiefe ist inzwischen fülliger, die Mittellage noch stabiler und die Höhe durchsetzungskräftiger geworden«; dem kann man nur zustimmen!
Diana Haller eine Nachwuchssängerin? Eigentlich kann man das so nicht mehr sagen …

 

 

Gerade begeisterte KUS uns mit seinem Bericht über Wolansky und nun dürfen wir Dir, lieber Belcanto, für diesen brillanten Beitrag über Diana Haller danken. Wenn wir dieses Niveau halten und stabilisieren können wird das Troubadour Forum seinen Weg machen und die Ziele erreichen, die der Gründerkreis sich gesetzt hat.

Herzlichst 

die Sängerfreunde

Hallo

Hier ein kurzer Mitschnitt aus „Rusalka“ mit der 30-jähährigen  armenischen Sopranistin Ruzan Mantashyan.

Rusalka Dvorak | Staleta moudrost tva – YouTube

Gruß Wolfgang

 

Lieber Wolfgang,
Eine wunderschöne Stimme! Schön, dass Du sie hier vorgestellt hast, man sollte das noch ergänzen, deshalb kopiere ich mal  hier ihre Vita noch dazu.

Die armenische Sopranistin Ruzan Mantashyan studierte Klavier und Violine am Komitas Konservatorium in Jerewan sowie Gesang an Mirella Frenis Accademia di Belcanto in Modena und bei Hedwig Fassbender an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Frankfurt, wo sie 2014 ihren Master abschloss. Bis 2016 war sie Mitglied des Atelier lyrique der Opéra national de Paris. Als Finalistin des Francisco Viñas International Singing Contest in Barcelona wurde sie mit dem Special Prize ausgezeichnet. Außerdem gewann sie den Toti dal Monte Wettbewerb, woraus Engagements als Musetta (Puccini „La Bohème) in Treviso, Bozen, Fermo und Ferrara folgten. Weitere Auftritte führten Ruzan Mantashyan mit den Mozart-Partien Susanna („Le nozze di Figaro“) nach Modena, Servilia („La clemenza di Tito“) nach Reggio Emilia sowie Fiordiligi („Così fan tutte“) u.a. nach Lille, Seoul, an die Bayerische Staatsoper und die Oper Zürich. Als Echo (Strauss „Ariadne auf Naxos“) gastierte sie im Konzerthaus Berlin, an der Opéra Bastille Paris und beim Glyndebourne Festival, als Enfant (Ravel „L’Enfant et les Sortilèges“) an der Komischen Oper Berlin, Micaëla (Bizet „Carmen“) in Montpellier, Xenia (Mussorgsky „Boris Godunow“) an der Opéra Bastille sowie als Mimì (Puccini „La Bohème“) und Marguerite (Gounod „Faust“) am Grand Théâtre de Genève. Zu Ruzan Mantashyans aktuellen Projekten zählen u.a. Mimì in Zürich, München und an der Wiener Staatsoper, Micaëla und Tatjana (Tschaikowsky „Eugen Onegin“) in Hamburg sowie Cleofide (Händel „Poro, Re delle Indie“) an der Komischen Oper Berlin.

Wie fruchtbar solche Einstellungen sein können, möchte ich im Folgenden kurz darlegen:
Beim Lesen von Ruzan Mantashyans Vita bin ich über den Namen Hedwig Fassbender gestolpert und dachte sogleich an einen Tippfehler – das muss doch Fassbaender heißen und der Vorname stimmt auch nicht …
Beim ›Schlauerwerden‹ las ich dann, dass diese Hedwig Fassbender den Hugo-Wolf-Wettbewerb gewann. Wieso kenne ich diesen Namen nicht? – da war ich doch immer dabei … ja, der fand damals noch in Wien statt und erst später in Stuttgart, wo ich immer dabei war. Fazit: Man lernt nie aus …

Nach Diana Haller soll nun eine weitere nach oben strebende Künstlerpersönlichkeit in sehr persönlicher Betrachtungsweise hier eingeführt werden. Nicht nur bei Aneas Humm und Diana Haller, auch bei Konstantin Krimmel steht am Anfang der Karriere der Lied-Gesang, wohl auch deshalb, weil sich ein Klavier mit entsprechender Begleitung leichter arrangieren lässt als ein Orchester.

Konstantin Krimmel – Bariton

Es war ein wettermäßig unfreundlicher Morgen am 6. Februar 2019, als ich dem Heidelberger Theater zustrebte, weil dort »Das Lied International Song Competition« über die Bühne gehen sollte; nach Jahrzehnten ein Wiedersehen mit dem Theater meiner Jugendtage.

Vor mir querte schnellen Schrittes ein Pärchen die Straße und strebte dem Theatereingang zu; ich hatte den Eindruck, die hatten gerade noch eben einen der raren Parkplätze gefunden.
Der Mann war bezüglich des Haarwuchses etwas auffällig und mit hohem Wiedererkennungswert. Die Wettbewerbsteilnehmer kamen mit schwerem Gepäck, denn  die Jury hatte vorgeschrieben, dass Lieder von Johannes Brahms, Hugo Wolf, Claude Debussy, Maurice Ravel, Carles Ives und Wilhelm Killmayer vorzutragen sind, wobei die Sängerinnen und Sänger von jedem der genannten Komponisten jeweils einige Lieder im Repertoire haben mussten, denn das Finale war erst am Sonntag, 10. Februar, in der Zwischenzeit musste ein beachtliches Pensum erledigt werden.

Im Laufe des ersten Tages kam der Bärtige auf die Bühne, inzwischen hatte man sich im Programmheft informiert, es war Konstantin Krimmel mit seiner Klavierpartnerin Doriana Tschakarova.
Dem Heft war auch zu entnehmen, dass Krimmel in Ulm geboren wurde und im etwa eine Autostunde entfernten Stuttgart an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst bei dem Japaner Teru Yoshihara studiert hatte.
Als unbeschriebenes  Blatt kam Krimmel nicht zum Wettbewerb, er hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einiges gewonnen, nämlich:

den 1. Internationalen Helmut Deutsch Liedwettbewerb, den Rising Stars Grand Prix (International Music Competiton Berlin 2018, den 1. Internationalen Haydn-Wettbewerb für klassisches Lied und Arie sowie den Lied-Sonderpreis für die beste Interpredation eines deutschen Liedes des internationalen DEBUT Klassik-Gesangswettbewerbs.
Wie es in seiner Vorstellung weiter heißt, erhielt er weitere musikalische Impulse in Meisterkursen bei Kammersängerin Prof. Brigitte Fassbaender, Prof. Magreet Honig, Noelle Turner und Prof. Thomas Heyer.

An jedem Wettbewerbstag kamen logischerweise einige nicht weiter und man war gespannt, wer es am nächsten Tag auf den Programmzettel geschafft hatte; das Duo-Paar, Krimmel / Tschakarova, war immer dabei – bis zum Finaltag, wo sieben Paare um die vorderen Plätze wetteiferten; die Damen und Herren hatten für ihre Präsentation jeweils 30 Minuten zur Verfügung, die sie nun mit Liedern ihrer freien Wahl ausfüllen konnten.  Das Programm der beiden sah so aus:

Ives: Songs my mother taught me
Killmayer: An ein Taubenpaar
Ravel: Chanson romanesque (Don Quichotte á Dulcinée)
Ravel: Chanson épique (Don Quichotte á Dulcinée)
Ravel: Chanson á boire (Don Quichotte á Dulcinée)
Wolf: Zur Warnung (Mörike-Lieder)
Killmayer: Auf ein Selbstbildnis von Carl Philipp Fohr (Härtling-Lieder)
Wolf: Der Feuerreiter (Mörike-Lieder)

Und das Ende vom Lied? Weil die Duos in der Bewertung so eng beieinander lagen, hatte die Jury beschlossen den zweiten Preis von 10.000 Euro zu teilen, dafür kamen dann die 25-jährige Mezzosopranistin Yajie Zhang und der 26-jährige Bariton Konstantin Krimmel infrage. Das Publikum hatte die Möglichkeit per Stimmzettel unmittelbar nach dem Konzert die »beste Leistung« zu küren, der sogenannte Publikumspreis war mit 2.000 Euro dotiert.
Eigentlich hätte es der Stimmzettel nicht bedurft – nachdem er im Finale seine acht Lieder zusammen mit der engagiert begleitenden Doriana Tchakarova vorgetragen hatte, brach ein Jubel der Begeisterung los. Die Präsens des Sängers erweckte den Eindruck als würde ihm das Theater gehören …

Langatmige Beschreibungen kann man sich ersparen, denn es gibt ein Video von diesen Vorkommnissen.

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Ein weiteres Konzert mit Krimmel und seiner bewährten Begleiterin wurde dann im August des gleichen Jahres in Weikersheim besucht. Am Rande sei bemerkt, dass in Weikersheim von alters her ein  recht ansehnliches Renaissanceschloss mit einem wunderschönen barocken Garten zu bewundern ist, zu dem sich nun mit einem gewaltigen Schritt in die Neuzeit noch die erst im Juli 2019 fertiggestellte TauberPhilharmonie hinzugesellte.
TauberPhilharmonie? Da werden einige Musikfreunde doch stutzen und fragen ob dieses Konzerthaus nach dem berühmten Tenor Richard Tauber benannt wurde, aber es gibt auch Assoziationen zur Elbphilharmonie in Hamburg, ein Begriff, der über viele Jahre – vor allem der langen Bauzeit und der Kosten wegen – praktisch jedem Zeitungsleser nahegebracht wurde. Mit dem Tenor Richard Tauber hat das allerdings nichts zu tun, aber das Bauwerk liegt an dem 130 Kilometer langen Flüsschen Tauber.

In dieser nagelneuen TauberPhilharmonie, welche über einen großen, repräsentativen Konzertsaal mit 650 Plätzen und einem kleineren, den Wittenstein-Saal, mit 200 Plätzen verfügt, fand diese Liedermatinée statt, natürlich im kleinen Saal, wie sich das fast am Rande versteht … den Begriff Matinée muss man nicht unbedingt wörtlich nehmen, das Lieder-Konzert begann um 16:00 Uhr. In den hinteren Reihen hätten noch einige Musikfreunde Platz gefunden, und da wären vermutlich auch noch einige von weiter her gekommen, wenn sie den Wissensstand des Berichterstatters gehabt hätten …

Da sang mal wieder jemand Loewe-Balladen; diese hatte Krimmel mitgebracht:

Tom der Reimer op. 135a
Die Uhr op. 123 Nr. 5
Erlkönig op. 1 Nr. 3
Odins Meeresritt op. 118

Loewes »Erlkönig» – der ja oft mit dem von Schubert verglichen wird, und diesen Vergleich nicht zu scheuen braucht – wurde von Krimmel so wunderbar und eindrücklich erzählt, dass man das hier nicht wirklich schildern kann, das war ganz große und ergreifende Interpretationskunst. Der Sänger schloss den Loewe-Block mit »Odins Meeresritt« ab. Dieses »Hättet Ihr Flügel, so glaubt´ ich´s gern«, um nur mal einen winzigen Teilbereich herauszugreifen, war so eine typische Krimmel-Gestaltung, wo er wegen des vermeintlichen Sprücheklopfers, der noch eben mal rasch nach Norwegen mochte, ein unnachahmliches Lachen andeutet, das nicht in den Noten steht, aber dem Zuhörer ein sehr plastisches Bild dieses nächtlichen Vorgangs vermittelt; und wenn sich dann – O Wunder – das viel zu kleine Hufeisen ausdehnt kann Krimmel das auch durch entsprechendes Stimmvolumen darstellen.

Bei den vier folgenden Schubert-Liedern hatten die beiden Protagonisten von der Darbietung sehr bekannter Stücke Abstand genommen und überwiegend Nachdenkliches zu Gehör gebracht.

Fahrt zum Hades D 526
Die Hoffnung D 251
Der Kreuzzug D 932
Gruppe aus dem Tartarus D 583

Bei der Fortsetzung des Programms übernahm der Sänger selbst die einführenden Worte zu den nun folgenden vier Liedern russischer Komponisten, da das gesamte Programm auf einem beidseitig bedruckten DIN A6 Blatt Platz fand und die Zuhörer, soweit sie nicht des Russischen mächtig waren, somit keinen Zugang zum deutschen Text hatten, also sich an den einführenden Worten des Vortragenden orientieren mussten.

Dargeboten wurde:

Nikolai Andrejewitsch Rimski-KorsakowOktava op. 45 Nr. 3
Pjotr Iljitsch Tschaikowski Tod op. 57 Nr. 5
Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow  – In der stillen Nacht op. 4 Nr. 3
Michail Iwanowitsch Glinka  – Bolero

Nach diesen vier russischen Liedern kamen wieder zwei Kompositionen von Franz Schubert zum Zuge, wo man eigentlich keinen Text vorliegen haben muss, denn Krimmels Wortdeutlichkeit ließ keine Wünsche offen. Es war »Der Zwerg« D 771 und »Der Wanderer« D 493.
Allzu oft hört man die Ballade »Der Zwerg« im Konzertsaal nicht, aber wenn, dann kann der Interpret diese Geschichte von Matthäus von Collin recht dramatisch gestalten, die so idyllisch beginnt und mit sanfter Brutalität endet. Und da ist in Krimmel wieder als Erzähler gefragt, und er bringt es fertig, diesen schauerromantischen Kriminalfall so zu erzählen, dass man mit im Boot ist.

Zum Ende der nachmittäglichen Matinée wurden noch drei Lieder von Hugo Wolf angeboten

Anakreons Grab
Gebet
Feuerreiter

Der »Feuerreiter« stand wohlüberlegt am Schluss des Ganzen, denn Krimmel konnte da alle Register seines Könnens ziehen, Bariton und Klavier brachten das schwierige Stück gut über die Bühne; bestimmt hätte Mörike, der eine Zeit lang unweit der TauberPhilharmonie gewohnt hatte, vermutlich seine helle Freude daran gehabt.

Der etwas mickrige Pausenbeifall war vergessen, der Jubel allgemein und mit Bravo-Rufen garniert; eine Zugabe war fällig und wurde von Krimmel angesagt und erklärt. Es handelte sich um ein Stück, das Wolseley Charles (1889-1962) im Jahre1926 mit dem Titel »The Green-Eyed Dragon« komponierte, der Text stammt von Greatrex Newmann. Das Lied ist an sich sehr bekannt, allerdings nicht unbedingt im Rahmen von Kunstliedern; es kann als lustiges oder Angst machendes Lied gesehen werden; es hat mit einem König, einer Prinzessin, einem furchterregenden Drachen und einem Polizisten zu tun.

Im Saal herrschte nun rundum gute Stimmung und die Phonstärke des Beifalls machte einen weiteren Einsatz des Künstler-Duos erforderlich. Konstantin Krimmel überlegte laut, was man denn da noch abschließend bringen könnte und hatte auch gleich die Lösung parat; ein von Michael Haydn (1737-1806) im Jahre 1802 vertontes Lied, Michael war der Bruder des weit berühmteren Joseph Haydn. Der Titel dieses Stückes: »Der couragierte Schneidergesell«. Was nun geschah, gehört zu den Ereignissen, die man mit Recht als unbeschreiblich bezeichnet, nur mit Stimme allein ist so etwas nicht zu machen – bravo! Konstantin Krimmel!

Man sagt: Aller guten Dinge sind drei – also nix wie hin, nach Blaibach, es war im Februar 2020. Blaibach? Wohl nicht so bekannt wie Bayreuth, eine kleine Einführung:
Die Gemeinde Blaibach liegt etwa zwanzig Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt und hat knapp 2000 Einwohner; nach Regensburg sind es ca. 80 Kilometer, nach Cham 15; die Landschaft nennt sich Oberpfalz.
Wie es dazu kam, dass man dort einen Konzertsaal schuf, der inzwischen Architekturgeschichte geschrieben hat, muss hier im Dunkeln bleiben, es würde zu ausschweifend werden …  Kurz und prägnant dargestellt – der Architekt hat so eine Art Schuhkarton diagonal in die Erde gerammt und schon hatte man einen Konzertsaal.

Aber nun zum Konzert mit Konstantin Krimmel der wieder einmal mit seiner bewährten Partnerin auftrat, wobei man die Pianistin Doriana Tchakarova auf dem Programmzettel vergeblich suchte, eine Ungehörigkeit ohnegleichen; die Zeiten sind längst vorbei, dass man Pianisten versteckt, wie das Gerald Moore noch widerfahren ist.

Nun saß man da und sah auf dem Programm, dass neben Schubert, Loewe, Ravel und Wolf auch noch Killmayer gesungen werden sollte, auf die penible Auflistung der Programmpunkte sei diesmal verzichtet.

Bei den Loewe-Balladen war der Erzähler Krimmel mal wieder so richtig in seinem Element, das ist einer der Interpreten, die man live erleben muss oder sollte. Der Mann versteht es einfach Geschichten zu erzählen und das was er singt auch mit sparsamen Gesten – manchmal auch pointiert – zu unterstreichen, wobei da nichts zum Klamauk verkommt oder überzogen wirkt. Dem folgte die gruselige Story vom Herrn Oluf, die fast nahtlos in die Geschichte vom Schmied auf Helgoland überging; ich kannte ja die Art des Vortrags – er hatte das auch im letzten August in Weikersheim gesungen. Da ist der Zuhörer mittendrin in dieser Helgoländer Schmiede, als Odin mit seinem Rappen heran gerauscht kommt und vom Schmied ob seiner großspurigen Reisepläne belächelt wird. Der Pausenapplaus war außergewöhnlich stark.

Zum offiziellen Abschluss des Liederabends hatte das Duo drei Lieder von Hugo Wolf ausgewählt, welche dem komödiantischen Talent von Konstantin Krimmel sehr entgegenkamen und mit Eduard Mörike als Autor von drei Texten, gibt es bei Wolf auch keine Schwierigkeiten.
Bei Wolfs »Warnung« hatte Doriana Tchakarova etwa eine Minute am Klavier alleine zu tun, bis der Bariton mit der Erklärung seiner Katerstimmung begann.
Das ganz kurze »Selbstgeständnis« sorgt mit seinen Schlussworten auch stets für Heiterkeit, die sich bei »Abschied« noch erheblich steigert wenn der Rezensent verabschiedet wird; auch Krimmel ließ dem kritischen Besucher keine Chance den Treppenabgang normal zu bewältigen und verhehlte seine Schadendfreude nicht; da ist Heiterkeit und Beifall garantiert, egal wer singt, das war an diesem Abend nicht anders – natürlich setzte Krimmel mit seinem
»Der couragierte Schneidergesell« als Zugabe noch einen drauf, und wie!

Die Karten für einen Liederabend Krimmels in der Frankfurter Oper waren bereits gekauft, aber es sollte nicht sein, wegen Corona musste das Konzert abgesagt werden.

Nun war bis hierher Konstantin Krimmel nur als Lieder-Sänger in Erscheinung getreten, was daraus resultiert, dass hier aufstrebende Sängerpersönlichkeit dargestellt werden zu denen man einen ganz besonderen Bezug entwickelt hat, irgendwelche Booklet-Texte abzuschreiben scheint weniger sinnvoll zu sein, aber überall kann man ja auch nicht dabei sein, also schaut man sich um, welchen Weg Konstantin Krimmel in diesen schwierigen Zeiten genommen hat und hängt den Anfang mal ans Ende.

Konstantin Krimmel ist deutsch-rumänischer Abstammung und das älteste von vier Kindern. Sein Vater kann als Vorbild für ihn gelten; dieser hat sich nämlich von der Hauptschule zum Rektor einer Realschule hochgearbeitet. Gerne erinnert sich Konstantin an kindliche Erlebnisse auf dem Bauernhof in Rumänien bei Verwandten seiner Mutter.
Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er bei den St. Georgs Chorknaben in Ulm, wo er immerhin 16 Jahre lang mitwirkte.
Nach dem Abitur tat sich dann die Frage auf, was machen? Ein Musikstudium war nicht angedacht, Musik war Hobby, er spielte Fagott und Klavier und sang. Da er die Natur über die Maßen liebte, landete er bei den Gebirgsjägern der Bundeswehr in Mittenwald, den Haarschnitt kann er noch exakt angeben – neun Millimeter mit der Maschine. Nun versuchte er Musik und Bundeswehr miteinander zu verbinden und bewarb sich als Fagottist beim Musikkorps, als dieser Versuch misslang, verließ Krimmel die Bundeswehr.

Danach fand er Anschluss im Extrachor der Ulmer Oper, wo seine Sangeslust aufs Neue entfacht. Der Chorleiter empfiehlt ihm ein Gesangsstudium, andere vom Fach auch – nach einigem Zögern steigt er ins Studium ein. Im Alter von 21 Jahren begann er sein Gesangsstudium bei Prof. Teru Yoshihara, einen Sänger, den man zum Beispiel durch sein Antrittskonzert per YouTube näher kennenlernen kann.
Krimmel schloss sein Hochschulstudium 2020 mit Auszeichnung ab. In seiner letzten offiziellen Studienzeit lief das Studium eher so nebenbei, denn seit er den Deutschen Musikpreis gewonnen hatte, fragten immer größere Häuser an: Köln, Amsterdam, Barcelona, London …
Inzwischen stößt man an Grenzen, wenn man alle wichtigen Auftrittsorte des Sängers nennen soll. Er begann seine Laufbahn zunächst im Genre Lied, mit Liederabenden in der Kölner Philharmonie, im Konzerthaus Berlin, in der Oper Frankfurt, an der Deutschen Oper Berlin …

Er war zu Gast bei der Schubertíada de Vilabertran, so einer Art spanisches Pendant zu Schwarzenberg, das in einer Kirche stattfindet und natürlich bei der Schubertiade in Schwarzenberg, zudem in Madrid, in der Londoner Wigmore Hall und beim Liedfestival in Oxford. Auch im Oratorienbereich hat er von Johann Sebastian Bachs »Weihnachtsoratorium« bis zum »Deutschen Requiem« von Johannes Brahms ein umfangreiches Repertoire und arbeitet mit Dirigenten wie Philippe Herreweghe, Peter Dijkstra und Raphaël Pichon. Zu seinen bisherigen Opernpartien zählen Zoroastro »Orlando«, Roberto/Nardo »La finta giardiniera«, Leporello »Don Giovanni« und die Titelpartie in »Le nozze di Figaro«. Mit Beginn der Spielzeit 2021/22 ist er Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper.

Die „Saga“ CD finde ich ausgesprochen gut interpretiert, mochte eigentlich die Lieder von Loewe nie, aber das sie mal auf der CD mit aufgenommen wurden, habe ich halt in den saueren Apfel gebissen, doch was soll ich sagen, das gefiel mir auf einmal gut! 

Was besonders ins Ohr geht ist Krimmels Textverständlichkeit und man merkt den beiden an, dass sie diese Lieder/Balladen ernst nehmen, Schumanns „Belsatzar“ ist ein Lieblingslied von mir, und das singt er ganz hervorragend! 

Ich bin gespannt was da noch kommt!

 

Hier noch zwei weitere interessante Einspielungen mit Krümmel….

 

LG tiranno 

Junge Sänger mit Artikeln in Wikipedia und im „Klassik begeistert“ Blog und anderswo vorzustellen und bei ihrer Entwicklung zu begleiten, ist für mich ein Schwerpunkt. Nun frage ich mich, welche hier zu den jungen Opernsternen oder aber besser in die Rubrik Sängerproträts passen. Bei Leuten, die etwa große Rollen an der Wiener Staatsoper darstellen und viel Beachtung bei den Rezensenten finden, wie Hanna-Elisabeth Müller oder Slávka Zámečníková, würde ich zum Sängerporträt tendieren, jüngere, die noch um erste interessante Engagements kämpfen, wie z.B. Carolina López Moreno, zu den Opernsternen auf dem Weg nach oben. Doch dazwischen gibt es jede Menge Abstufungen, da wäre mir an einem Entscheidungskriterium gelegen.

Wie z.B. umgehen mit der talentierten Álfheiður Erla Guðmundsdóttir, die am Theater Basel engagiert ist, aber eher Rollen in modernen Kammeropern oder szenischen Oratorien bekommt und jetzt als Gilda in Rigoletto als Zweitbesetzung neben der berühmten Regula Mühlemann eher unauffällig in Erscheinung treten durfte? M.E. ist sie gut und vielseitig genug, um in Kürze auch ein Sängerporträt zu verdienen, aber vielleicht erst in zwei oder drei Jahren.

Oder soll man vielleicht Nachwuchskünstler erst mal hier anlegen und zu gegebener Zeit zu den Sängerporträts verschieben? Kann man sich ja alles mal überlegen …

Liebe Grüße,

Lorenz

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