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Troubadour-Forum für die Freunde der Oper, des Gesangs und der Klaviermusik

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Die Liebe im Kunstlied

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Der eigentliche Schwanengesang,  D. 957,  Franz Schuberts beginnt mit dem Lied „Liebesbotschaft“ mit dem Text von Ludwig Rellstab. Man kann aber noch viele von Schuberts Liedern in diesem Thread veröffentlichen, weil die „Liebe“,  zumal die unglückliche und (oder) enttäuschte Liebe,  sich durch die meisten Lieder Schuberts zieht. Hier singt Werner Güra, begleitet von Christoph Berner:

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Rauschendes Bächlein,
So silbern und hell,
Eilst zur Geliebten
So munter und schnell?
Ach, trautes Bächlein,
Mein Bote sei du;
Bringe die Grüße
Des Fernen ihr zu.

All ihre Blumen,
Im Garten gepflegt,
Die sie so lieblich
Am Busen trägt,
Und ihre Rosen
In purpurner Glut,
Bächlein, erquicke
Mit kühlender Flut.

Wenn sie am Ufer,
In Träume versenkt,
Meiner gedenkend
Das Köpfchen hängt,
Tröste die Süße
Mit freundlichem Blick,
Denn der Geliebte
Kehrt bald zurück.

Neigt sich die Sonne
Mit rötlichem Schein,
Wiege das Liebchen
In Schlummer ein.
Rausche sie murmelnd
In süße Ruh,
Flüstre ihr Träume
Der Liebe zu.

Liebe Grüße

Willi????

Auch Goethes „Gesänge des Harfners“  aus „Wilhelm Meister“ op. 12 hat Schubert natürlich vertont. Gleich am Anfang steht „Gesang des Harners I“, 2. Bearbeitung, D. 478. Es singt hier Ulf Bästlein, begleitet von Stefan Laux:

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Gesang des Harfners I

Wer sich der Einsamkeit ergibt
Ach! der ist bald allein,
Ein jeder lebt, ein jeder liebt,
Und läßt ihn seiner Pein.

Ja, laßt mich meiner Qual!
Und kann ich nur einmal
Recht einsam sein,
Dann bin ich nicht allein.

Es schleicht ein Liebender lauschend sacht!
Ob seine Freundin allein?
So überschleicht bei Tag und Nacht
Mich Einsamen die Pein,
Mich Einsamen die Qual.
Ach werd ich erst einmal
Einsam in Grabe sein,
Da läßt sie mich allein!

Liebe Grüße

Willi????

Text: Johann Scheffler (1657), Angelus Silesius (1657), Frankfurt (1695) Melodie: Johann Gottlieb Naumann, Meiningen (1693)

1) Liebe, die du mich zum Bilde
deiner Gottheit hast gemacht,
Liebe, die du mich so milde
nach dem Fall hast wiederbracht:
Liebe, dir ergeb ich mich,
dein zu bleiben ewiglich.

2) Liebe, die du mich erkoren,
eh ich noch geschaffen war,
Liebe, die du Mensch geboren
und mir gleich wardst ganz und gar:
Liebe, dir ergeb ich mich,
dein zu bleiben ewiglich.

3) Liebe, die für mich gelitten
und gestorben in der Zeit,
Liebe, die mir hat erstritten
ewge Lust und Seligkeit:
Liebe, dir ergeb ich mich,
dein zu bleiben ewiglich.

4) Liebe, die du Kraft und Leben,
Licht und Wahrheit, Geist und Wort,
Liebe, die sich ganz ergeben
mir zum Heil und Seelenhort:
Liebe, dir ergeb ich mich,
dein zu bleiben ewiglich.

5) Liebe, die mich hat gebunden
an ihr Joch mit Leib und Sinn,
Liebe, die mich überwunden
und mein Herz hat ganz dahin:
Liebe, dir ergeb ich mich,
dein zu bleiben ewiglich.

6) Liebe, die mich ewig liebet
und für meine Seele bitt‘,
Liebe, die das Lösgeld gibet
und mich kräftiglich vertritt:
Liebe, dir ergeb ich mich,
dein zu bleiben ewiglich.

7) Liebe, die mich wird erwecken
aus dem Grab der Sterblichkeit,
Liebe, die mich wird umstecken
mit dem Laub der Herrlichkeit:
Liebe, dir ergeb ich mich,
dein zu bleiben ewiglich.

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musika

Marc Antoine Charpentier (1643-1704): Auprès du feu (H.446)

Lea Desandre, Mezzosopran
Thomas Dunford, Theorbe

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Auprès du feu l’on fait l’amour,
Aussi bien que sur la fougère ;
N’attendez pas belle Bergère
Que le printemps soit de retour,
Pour choisir un Berger sincère :
Auprès du feu l’on fait l’amour,
Aussi bien que sur la fougère.
————————————–
Am Feuer machen wir Liebe,
Sowie auf dem Farn;
Warte nicht, schöne Hirtin
bis der Frühling zurückkehrt,
um einen aufrichtigen Hirten auszuwählen:
Am Feuer machen wir Liebe,
Sowie auf dem Farn.

Anonym ❤

Ich bin bei Robert Schumann und seinen Liedern op. 35 nach Gedichten von Justinus Kerner, speziell bei dem Lied „Stille Liebe“, das hier von Peter Schreier gesungen wird, der von Norman Shetler begleitet wird. Vor vielen Jahren habe ich das Duo mal bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen mit der Winterreise erlebt:

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Stille Liebe

Könnt’ ich dich in Liedern preisen,
Säng’ ich dir das längste Lied.
Ja, ich würd’ in allen Weisen,
Dich zu singen nimmer müd’!

Doch was immer mich betrübte,
Ist, dass ich nur immer stumm
Tragen kann dich, Herzgeliebte,
In des Busens Heiligtum.

Dieser Schmerz hat mich bezwungen,
Dass ich sang dies kleine Lied,
Doch von bitterm Leid durchdrungen,
Dass noch kein’s auf dich geriet.

Liebe Grüße

Willi????

uhrand hat auf diesen Beitrag reagiert.
uhrand

Auf der gleichen CD habe ich noch ein weiteres Kerner-Lied entdeckt: „Stirb, Lieb‘ und Freud‘ „:

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Stirb, Lieb‘ und Freud‘

Zu Augsburg steht ein hohes Haus,
Nah’ bei dem alten Dom,
Da tritt am hellen Morgen aus
Ein Mägdelein gar fromm;
Gesang erschallt,
Zum Dome wallt
Die liebe Gestalt.

Dort vor Marias heilig’ Bild
Sie betend niederkniet,
Der Himmel hat ihr Herz erfüllt,
Und alle Weltlust flieht:
„O Jungfrau rein!
Lass mich allein
Dein eigen sein!“

Alsbald der Glocken dumpfer Klang
Die Betenden erweckt,
Das Mägdlein wallt die Hall’ entlang,
Es weiss nicht, was es trägt;
Am Haupte ganz
Von Himmelsglanz,
Einen Lilienkranz.

Mit Staunen schauen all’ die Leut’
Dies Kränzlein licht im Haar.
Das Mägdlein aber wallt nicht weit,
Tritt vor den Hochaltar:
„Zur Nonne weiht
Mich arme Maid!
Stirb’, Lieb’ und Freud’!“

Gott, gib, dass dieses Mägdelein
Ihr Kränzlein friedlich trag’,
Es ist die Herzallerliebste mein,
Bleibt’s bis zum jüngsten Tag.
Sie weiss es nicht,
Mein Herz zerbricht,
Stirb’, Lieb’ und Licht!

Liebe Grüße

Willi????

uhrand hat auf diesen Beitrag reagiert.
uhrand

Danny Boy ist eine Liebesballade des englischen Lied-Dichters Frederic Weatherly. Die alte irische Volksweise A Londonderry Air lieferte ihm dazu die Melodie. Hier erklingt das Lied in einer Bearbeitung von Gordon Getty (*1933) für Stimme und Klavier.

»Melody Moore singt souverän von der vollen Tiefe und Mittellage bis zur konzentrierten Höhe, mit brillantem Squillo; sie vermag mit ihrer Stimme nach Belieben zu spielen, bietet klingende Piani sul fiato und berückende Morendi.​ Zugleich ist ihre Textexegese sorgsam durchdacht.​ Manches in diesem Album greift ans Herz, wobei Moore der durchaus vorhandenen Gefahr, ins Sentimentale abzugleiten, entrinnt.​ Namensvetter Bradley Moore begleitet feinfühlig.​« (Fono Forum, November 2019)

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Oh, Danny boy, the pipes, the pipes are calling
From glen to glen, and down the mountain side
The summer’s gone, and all the roses falling
‘Tis you, ‘tis you must go and I must bide.

But come ye back when summer’s in the meadow
Or when the valley’s hushed and white with snow
‘Tis I’ll be there in sunshine or in shadow
Oh, Danny boy, oh Danny boy, I love you so!

And when ye come, and all the flow’rs are dying
If I am dead, as dead I well may be
Ye’ll come and find the place where I am lying
And kneel and say an Ave there for me.

And I shall hear, though soft you tread above me
And all my grave will warmer, sweeter be
For you will bend and tell me that you love me,
And I shall sleep in peace until you come to me.
———————————————————————-
Oh Danny, Junge, die Dudelsäcke, die Dudelsäcke rufen
Von Schlucht zu Schlucht und von den Bergen herab.
Der Sommer ist vorbei und all die Rosen welken.
Du bist derjenige, der fort muss, und ich muss hier ausharren.

Solltest du zurückkommen, wenn der Sommer über den Wiesen steht
Oder wenn es still ist im verschneiten Tal,
Dann werde ich hier sein, bei Sonne oder Dunkelheit.
Oh Danny, Junge, oh Danny, Junge, ich liebe dich so sehr.

Wenn du aber zurückkommst, wenn all die Blumen verblüht sind,
Wenn ich dann tot bin, denn sterben kann ich allemal,
Dann wirst du hier den Ort finden, an dem ich ruhe,
Und du wirst dich hinknien und dort für mich ein Ave Maria beten.

Und ich werde dich hören, so leise du auch auftreten magst
Dann wird mein Grab wärmer und süßer sein als je zuvor.
Du wirst dich dann hinunterbeugen und mir sagen, dass du mich liebst,
Und ich werde in Frieden ruhen, bis du zu mir kommst.

Frederic Weatherly ❤

Ich bin, wenn ich nichts übersehen habe, immer noch bei Robert Schumann und diesmal bei seinen fünf Liedern op. 40, nach Texten von Adelbert von Chamisso. Diesmal geht es um das letzte Lied in dieser Reihe mit dem Titel „Verratene Liebe“. Es singt wieder Peter Schreier, und es spielt wieder Norman Shetler:

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Verratene  Liebe

Da nachts wir uns küßten, o Mädchen,
Hat keiner uns zugeschaut.
Die Sterne, die standen am Himmel,
Wir haben den Sternen getraut.

Es ist ein Stern gefallen,
Der hat dem Meer uns verklagt,
Da hat das Meer es dem Ruder,
Das Ruder dem Schiffer gesagt.

Da sang der selbige Schiffer
Es seiner Liebsten vor.
Nun singen’s auf Straßen und Märkten
Die Knaben und Mädchen im Chor.

Liebe Grüße

Willi????

Eine Liebesgeschichte aus „La Comédie de la mort“ (1838) von Théophile Gautier wurde vertont vom französischen Komponisten Henri Duparc (1848 – 1933).

Axelle Fanyo (Sopran) und Adriano Spampanato (Klavier) interpretieren das Lied sehr ausdrucksvoll:

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Romance

Au pays où se fait la guerre,
Mon bel ami s’en est allé;
Il semble à mon coeur désolé
Qu’il ne reste que moi sur terre!
En partant, au baiser d’adieu,
Il m’a pris mon âme à ma bouche.
Qui le tient si longtemps? mon Dieu!
Voilà le soleil qui se couche,
Et moi, toute seule en ma tour,
J’attends encore son retour.

Les pigeons, sur le toit, roucoulent,
Roucoulent amoureusement,
Avec un son triste et charmant;
Les eaux sous les grands saules coulent.
Je me sens tout près de pleurer;
Mon coeur comme un lis plein s’épanche
Et je n’ose plus espérer.
Voici briller la lune blanche,
Et moi, toute seule en ma tour,
J’attends encore son retour.

Quelqu’un monte à grands pas la rampe,
Serait-ce lui, mon doux amant?
Ce n’est pas lui, mais seulement
Mon petit page avec ma lampe.
Vents du soir, volez, dites-lui
Qu’il est ma pensée et mon rêve,
Toute ma joie et mon ennui.
Voici que l’aurore se lève,
Et moi, toute seule en ma tour,
J’attends encore son retour.
—————————————————
Romanze

In das Land, in dem Krieg geführt wird,
ging mein schöner Freund weg;
Es scheint meinem Herzen trostlos zu sein,
dass es nur noch mich auf der Erde gibt!
Beim Verlassen mit einem Abschiedskuss,
nahm er meine Seele aus meinen Mund.
Wer hält ihn so lange? mein Gott!
Hier ist der Sonnenuntergang,
Und ich, ganz allein in meinem Turm,
Ich warte immer noch auf seine Rückkehr.

Die Tauben auf dem Dach gurren,
Gurren liebevoll,
Mit einem traurigen und schönen Klang;
Das Wasser fließt unter den hohen Weiden.
Ich bin kurz davor zu weinen;
Mein Herz breitet sich aus wie eine volle Lilie
Und ich wage es nicht mehr zu hoffen.
Hier scheint der weiße Mond,
Und ich, ganz allein in meinem Turm,
Ich warte immer noch auf seine Rückkehr.

Jemand schreitet die Rampe hinauf,
Könnte er es sein, mein süßer Liebhaber?
Es ist nicht er, sondern nur
Mein kleiner Page mit meiner Lampe.
Abendwinde, fliegt, sagt es ihm
Dass er mein Gedanke und mein Traum ist,
All meine Freude und Freudlosigkeit.
Hier bricht die Morgendämmerung an,
Und ich, ganz allein in meinem Turm,
Ich warte immer noch auf seine Rückkehr.

Théophile Gautier ❤

Clara Schumann, geb. Wieck (1819 – 1896): „Liebeszauber“, op. 13 Nr. 3, aus Sechs Lieder, Nr. 3, veröffentlicht 1844 [Stimme und Klavier]

Das Lied wird hier vorgetragen von einem seltenen Talent: Chelsea Guo, einer hervorragenden Pianistin mit einer betörenden Stimme.

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Die Liebe saß als Nachtigall
Im Rosenbusch und sang,
Es flog der wundersüße Schall
Den grünen Wald entlang.

Und wie er klang, da stieg im Kreis
Aus tausend Kelchen Duft,
Und alle Wipfel rauschten leis‘,
Und leiser ging die Luft;

Die Bäche schwiegen, die noch kaum
Geplätschert von den Höh’n,
Die Rehlein standen wie im Traum
Und lauschten dem Getön.

Und hell und immer heller floß
Der Sonne Glanz herein,
Um Blumen, Wald und Schlucht ergoß
Sich goldig roter Schein.

Ich aber zog den Weg entlang
Und hörte auch den Schall —
Ach, was seit jener Stund‘ ich sang,
War nur sein Wiederhall.

Emanuel von Geibel

Franz Schubert (1797 – 1828): „Gretchen am Spinnrade“, op. 2, D 118 (1814), veröffentlicht 1821, uraufgeführt 1823.

Eines seiner ersten erfolgreichen Lieder.

Sofia Pavone, Mezzosopran
Boris Radulovic, Klavier
Internationaler Wettbewerb für Liedkunst 2014
Hugo Wolf Akademie

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Meine Ruh‘ ist hin,
Mein Herz ist schwer;
Ich finde sie nimmer
Und nimmermehr.

Wo ich ihn nicht hab‘
Ist mir das Grab,
Die ganze Welt
Ist mir vergällt.

Mein armer Kopf
Ist mir verrückt,
Mein armer Sinn
Ist mir zerstückt.

Meine Ruh‘ ist hin,
Mein Herz ist schwer;
Ich finde sie nimmer
Und nimmermehr.

Nach ihm nur schau‘ ich
Zum Fenster hinaus,
Nach ihm nur geh‘ ich
Aus dem Haus.

Sein hoher Gang,
Sein‘ edle Gestalt,
Seines Mundes Lächeln,
Seiner Augen Gewalt,

Und seiner Rede
Zauberfluß,
Sein Händedruck,
Und ach sein Kuß!

Meine Ruh‘ ist hin,
Mein Herz ist schwer;
Ich finde sie nimmer
Und nimmermehr.

Mein Busen drängt
Sich nach ihm hin.
Ach dürft ich fassen
Und halten ihn!

Und küssen ihn
So wie ich wollt‘,
An seinen Küssen
Vergehen sollt‘!

Meine Ruh‘ ist hin,
Mein Herz ist schwer..

Johann Wolfgang von Goethe ❤

Ludwig van Beethoven: 6 Gesänge op.75 – 2. Neue Liebe, neues Leben

Dieses schöne Lied über die Liebe klingt fast schon wie eine Opernarie, denke ich. ????

Hermann Prey · Leonard Hokanson

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Herz, mein Herz, was soll das geben?
Was bedränget dich so sehr?
Welch ein fremdes neues Leben!
Ich erkenne dich nicht mehr.
Weg ist Alles, was du liebtest,
Weg warum du dich betrübtest,
Weg dein Fleiß und deine Ruh‘ –
Ach wie kamst du nur dazu!

Fesselt dich die Jugendblüte,
Diese liebliche Gestalt,
Dieser Blick voll Treu‘ und Güte,
Mit unendlicher Gewalt?
Will ich rasch mich ihr entziehen,
Mich ermannen, ihr entfliehen,
Führet mich im Augenblick
Ach mein Weg zu ihr zurück.

Und an diesem Zauberfädchen,
Das sich nicht zerreißen läßt,
Hält das liebe lose Mädchen,
Mich so wider Willen fest;
Muß in ihrem Zauberkreise
Leben nun auf ihre Weise.
Die Verändrung ach wie groß!
Liebe! Liebe! lass mich los!

Johann Wolfgang von Goethe ❤

Hallo

Wie für dieses Thema geschaffen ist der Liedzyklus „An die ferne Geliebte“ von Ludwig van Beethoven.

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1. Auf dem Hügel sitz ich spähend

Auf dem Hügel sitz ich spähend
In das blaue Nebelland,
Nach den fernen Triften sehend,
Wo ich dich, Geliebte, fand.

Weit bin ich von dir geschieden,
Trennend liegen Berg und Tal
Zwischen uns und unserm Frieden,
Unserm Glück und unsrer Qual.

Ach, den Blick kannst du nicht sehen,
Der zu dir so glühend eilt,
Und die Seufzer, sie verwehen
In dem Raume, der uns teilt.

Will denn nichts mehr zu dir dringen,
Nichts der Liebe Bote sein?
Singen will ich, Lieder singen,
Die dir klagen meine Pein!

Denn vor Liedesklang entweichet
Jeder Raum und jede Zeit,
Und ein liebend Herz erreichet
Was ein liebend Herz geweiht!

2. Wo die Berge so blau

Wo die Berge so blau
Aus dem nebligen Grau
Schauen herein,
Wo die Sonne verglüht,
Wo die Wolke umzieht,
Möchte ich sein!

Dort im ruhigen Tal
Schweigen Schmerzen und Qual
Wo im Gestein
Still die Primel dort sinnt,
Weht so leise der Wind,
Möchte ich sein!

Hin zum sinnigen Wald
Drängt mich Liebesgewalt,
Innere Pein
Ach, mich zög’s nicht von hier,
Könnt ich, Traute, bei dir
Ewiglich sein!

3. Leichte Segler in den Höhen

Leichte Segler in den Höhen,
Und du, Bächlein klein und schmal,
Könnt mein Liebchen ihr erspähen,
Grüßt sie mir viel tausendmal.

Seht ihr, Wolken, sie dann gehen
Sinnend in dem stillen Tal,
Laßt mein Bild vor ihr entstehen
In dem luft’gen Himmelssaal.

Wird sie an den Büschen stehen
Die nun herbstlich falb und kahl.
Klagt ihr, wie mir ist geschehen,
Klagt ihr, Vöglein, meine Qual.

Stille Weste, bringt im Wehen
Hin zu meiner Herzenswahl
Meine Seufzer, die vergehen
Wie der Sonne letzter Strahl.

Flüstr‘ ihr zu mein Liebesflehen,
Laß sie, Bächlein klein und schmal,
Treu in deinen Wogen sehen
Meine Tränen ohne Zahl!

4. Diese Wolken in den Höhen

Diese Wolken in den Höhen,
Dieser Vöglein muntrer Zug,
Werden dich, o Huldin, sehen.
Nehmt mich mit im leichten Flug!

Diese Weste werden spielen
Scherzend dir um Wang‘ und Brust,
In den seidnen Locken wühlen.
Teilt ich mit euch diese Lust!

Hin zu dir von jenen Hügeln
Emsig dieses Bächlein eilt.
Wird ihr Bild sich in dir spiegeln,
Fließ zurück dann unverweilt!

5. Es kehret der Maien, es blühet die Au

Es kehret der Maien, es blühet die Au,
Die Lüfte, sie wehen so milde, so lau,
Geschwätzig die Bäche nun rinnen.

Die Schwalbe, die kehret zum wirtlichen Dach,
Sie baut sich so emsig ihr bräutlich Gemach,
Die Liebe soll wohnen da drinnen.

Sie bringt sich geschäftig von kreuz und von quer
Manch weicheres Stück zu dem Brautbett hieher,
Manch wärmendes Stück für die Kleinen

Nun wohnen die Gatten beisammen so treu,
Was Winter geschieden, verband nun der Mai,
Was liebet, das weiß er zu einen.

Es kehret der Maien, es blühet die Au.
Die Lüfte, sie wehen so milde, so lau.
Nur ich kann nicht ziehen von hinnen.

Wenn alles, was liebet, der Frühling vereint,
Nur unserer Liebe kein Frühling erscheint,
Und Tränen sind all ihr Gewinnen.

6. Nimm sie hin denn, diese Lieder

Nimm sie hin denn, diese Lieder,
Die ich dir, Geliebte, sang,
Singe sie dann abends wieder
Zu der Laute süßem Klang.

Wenn das Dämmrungsrot dann zieht
Nach dem stillen blauen See,
Und sein letzter Strahl verglühet
Hinter jener Bergeshöh;

Und du singst, was ich gesungen,
Was mir aus der vollen Brust
Ohne Kunstgepräng erklungen,
Nur der Sehnsucht sich bewußt:

Dann vor diesen Liedern weichet
Was geschieden uns so weit,
Und ein liebend Herz erreichet
Was ein liebend Herz geweiht.

Gruß Wolfgang

Hallo André

Ich hoffe, es ist okay, dass ich in einem Anfall von Arbeitswut eine Übersicht der bislang eingestellten Stücke erstellt habe. Bitte kritisch drüber sehen.

Beethoven An die ferne Geliebte
Beethoven Neue Liebe, neues Leben
Beethoven Zärtliche Liebe
Brahms Alte Liebe
Brahms Von ewiger Liebe
Charpentier Auprès du feu l´on fait l´amour
Cornelius Märchenwunder
Duparc L´invitation au voyage
Duparc La comédie de la mort
Eisler  Verfehlte Liebe
Fauré Notre amour
Getty Danny Boy
Léhar O Mädchen mein Mädchen
Martini Plaisir d´amour
Mendelssohn Allnächtlich im Träume seh´ ich dich
Mendelssohn Neue Liebe  
Naumann Liebe, die du mich zum Bilde
Pfitzner Mailied
Poulenc Les chemins de l´amour
Schubert Fülle der Liebe
Schubert Gesang des Harfners I
Schubert Gretchen am Spinnrade
Schubert Liebesbotschaft
Schubert Trockne Blumen
Schumann, Clara Liebeszauber
Schumann, Clara Liebst Du um Schönheit
Schumann, Robert Es leuchtet die Liebe
Schumann, Robert Liebeslied
Schumann, Robert Stille Liebe
Schumann, Robert Stirb, Lieb´ und Freud´
Schumann, Robert Verratene Liebe
Schumann, Robert Widmung „Du meine Seele“
Strauß, Johann Sohn Die Liebe ist eine Himmelsmacht
Strauß, Johann Sohn Wer uns getraut
Strauss, Richard Waldseligkeit
Suppé Hab ich nur Deine Liebe
Unbekannt Kein Feuer- keine Kohle
Wolf Verschwiegene Liebe

 

Gruß Wolfgang

Das ist sehr gut, danke Wolfgang. Der Überblick schafft neue Ideen, die bisher noch nicht genannt wurden.

Ich überlege….

musika

Brahms: Liebeslieder-Walzer, Op. 52: No. 1, Rede, Mädchen, allzu liebes
Robert Shaw Festival Singers · John Wustman

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musika

gunhild hat auf diesen Beitrag reagiert.
gunhild

Cyrille Dubois (Tenor) und Tristan Raës (Klavier) spielen O Lieb! (Liebestraum) von Franz Liszt. Auszug aus dem Konzert von Générations France Musique, Live, aufgenommen am 28. September 2019.

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O lieb‘, so lang du lieben kannst!
O lieb‘, so lang du lieben magst!
Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
wo du an Gräbern stehst und klagst!

Und sorge, dass dein Herze glüht
und Liebe hegt und Liebe trägt,
solang ihm noch ein ander Herz
in Liebe warm entgegenschlägt!

Und wer dir seine Brust erschließt,
o tu ihm, was du kannst, zu lieb!
Und mach ihm jede Stunde froh,
und mach ihm keine Stunde trüb!

Und hüte deine Zunge wohl,
bald ist ein böses Wort gesagt!
O Gott, es war nicht bös gemeint, –
der andre aber geht und klagt.

Ferdinand Freiligrath ❤

Nadia Boulanger: Cantique de sœur Béatrice. Geschrieben im Jahr 1909, oft einfach als „Cantique“ bekannt.

Melinda Paulsen, Mezzosopran
Angela Gassenhuber, Klavier

 

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Allen weinenden Seelen,
allen flüchtigen Sünden,
öffne ich, von Sternen umarmt,
meine Hände voller Gnade.

Keine Sünde kann leben
wenn die Liebe gesprochen hat,
keine Seele kann sterben
wenn die Liebe geweint hat.

Und wenn die Liebe in die Irre geht
Auf irdischen Pfaden,
ihre Tränen werden mich finden
und nicht in die Irre gehen.

Maurice Maeterlinck ❤

Franz Schubert: Die Unterscheidung Op. 95/1, D. 866
Anke Vondung, Mezzosopran
Christoph Berner, Klavier
2013

 

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Die Mutter hat mich jüngst gescholten,
Und vor der Liebe streng gewarnt:
„Noch jede“, sprach sie, „hat’s entgolten:
Verloren ist, wen sie umgarnt!“ –
Drum ist es besser, wie ich meine,
Wenn kein’s von uns davon mehr spricht!
Ich bin zwar immer noch die Deine:
Doch lieben – Hans! kann ich dich nicht!

Vor Allem, Hans, vergiß mir nimmer,
Daß du nur mich zu lieben hast;
Mein Lächeln sei dir Lust nur immer,
Und jeder Andern Lächeln – Last.
Ja, um der Mutter nachzugeben,
Will ich mich, treu der Doppelpflicht,
Dir zu gefallen stets bestreben:
Doch lieben, Hans – kann ich dich nicht!

Bei jedem Feste, das wir haben,
Soll’s meine größte Wonne sein,
Flicht deine Hand des Frühlings Gaben
Zum Schmucke mir in’s Mieder ein.
Beginnt der Tanz – dann ist – wie billig –
Ein Tanz mit Gretchen deine Pflicht;
Selbst eifersüchtig werden will ich:
Doch lieben, Hans – kann ich dich nicht!

Und sinkt der Abend kühl hernieder,
Und ruh’n wir dann, recht mild bewegt,
Halt‘ immer mir die Hand an’s Mieder,
Und fühle, wie mein Herzchen schlägt.
Und willst du mich durch Küsse lehren,
Was stumm dein Auge zu mir spricht,
Selbst das will ich dir nicht verwehren:
Doch lieben, Hans – kann ich dich nicht!

Johann Gabriel Seidl ❤

Auf der Suche nach Rosen stieß ich auf – wen wundert’s? – die Liebe:

Robert Schumann: „Mit Myrten und Rosen“, op. 24 Nr. 9

 

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Mit Myrten und Rosen, lieblich und hold,
mit duft’gen Zypressen und Flittergold,
möcht‘ ich zieren dies Buch wie ’nen Totenschrein,
Und sargen meine Lieder hinein.

O könnt‘ ich die Liebe sargen hinzu!
Am Grabe der Liebe wächst Blümlein der Ruh‘,
da blüht es hervor, da pflückt man es ab, –
doch mir blüht’s nur, wenn ich selber im Grab.

Hier sind nun die Lieder, die einst so wild,
wie ein Lavastrom, der dem Ätna entquillt,
Hervorgestürtzt aus dem tiefsten Gemüt,
und rings viel blitzende Funken versprüht!

Nun liegen sie stumm und totengleich,
nun starren sie kalt und nebelbleich,
doch aufs neu die alte Glut sie belebt,
wenn der Liebe Geist einst über sie schwebt.

Und es wird mir im Herzen viel Ahnung laut:
der Liebe Geist einst über sie taut;
einst kommt dies Buch in deine Hand,
du süßes Lieb im fernen Land.

Dann löst sich des Liedes Zauberbann,
die blassen Buchstaben schaun dich an,
sie schauen dir flehend ins schöne Aug‘,
und flüstern mit Wehmut und Liebeshauch.

Heinrich Heine ❤

Richard Strauss: „Rote Rosen“, WoO. 76 (1883)

 

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Weißt du die Rose, die Du mir gegeben?
Der scheuen Veilchen stolze, heiße Schwester;
Von Deiner Brust trug noch ihr Duft das Leben,
Und an dem Duft sog ich fest mich und fester.

Ich seh Dich vor mir, Stirn und Schläfe glühend,
Den Nacken trotzig, weich und weiss die Hände,
Im Aug noch Lenz, doch die Gestalt erblühend voll,
Wie das Feld blüht um Sonnenwende.

Um mich webt Nacht, die kühle, wolkenlose,
Doch Tag und Nacht, sie sind in eins zerronnen.
Es träumt mein Sinn von Deiner roten Rose
Und von dem Garten, drin ich sie gewonnen.

Karl Stieler ❤

Die Thematik der verlorenen Liebe und herzzerreißenden Sehnsucht gibt uns im folgenden Lied ein charakteristisches Beispiel für kraftvolle Emotionen und lebendige Bilder, welche die Tiefe menschlicher Erfahrungen ausdrücken.

Katharina Konradi/Eric Schneider : Clara Schumann “Ich stand in dunklen Träumen” op 13, Nr. 1

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Ich stand in dunkeln Träumen
Und starrte ihr Bildnis an,
Und das geliebte Antlitz
Heimlich zu leben begann.

Um ihre Lippen zog sich
Ein Lächeln wunderbar,
Und wie von Wehmuts-Tränen
Erglänzte ihr Augenpaar.

Auch meine Tränen flossen
Mir von den Wangen herab —
Und ach, ich kann es nicht glauben,
Dass ich Dich verloren hab‘!

Heinrich Heine ❤

Louis Beydts (1896-1953): „Si le bon Dieu l’avait voulu“ aus Six Ballades Françaises de Paul Fort, Nr. 6
Cyrille Dubois, Tenor
Tristan Raes, Klavier

 

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Si le bon Dieu l’avait voulu – lanturlurette, lanturlu –
j’aurais connu la Cléopâtre, et je ne t’aurais pas connue.
Las ! que fussé-je devenu sans ton amour que j’idolâtre ?
Mais le bon Dieu n’a pas voulu – lanturlurette et lanturlu –
que je connaisse Cléopâtre. Gloire à Dieu au plus haut des nues !

Si le bon Dieu l’avait voulu – lanturlurette, lanturlu –
j’aurais connu, vêtues ou nues, j’aurais connu la Messaline, Agnès,
Odette et Mélusine, Eve, plus belle que le jour, Noémi, Sara, Rebecca,
j’aurais connu la Pompadour, la fille du Royal-Tambour, et la
Mogador et Clara.

Mais le bon Dieu a bien voulu – lanturlurette, lanturlu –
que je connaisse mes amours. Tu m’as connu, je t’ai connue.
Las ! que fussé-je devenu sans toi la nuit, sans toi le jour ?
Mais le bon Dieu a bien voulu – gloire à Dieu au plus haut des nues ! –
que je connaisse mes amours, lanturlurette et lanturlu !
———————————————————————-
Wenn der liebe Gott es gewollt hätte – Lanturlurette, Lanturlu –,
hätte ich Kleopatra gekannt, und ich hätte dich nicht gekannt.
Ach, was wäre aus mir geworden ohne deine Liebe, die ich vergöttere?
Aber der liebe Gott hat es nicht gewollt – Lanturlurette und Lanturlu –
dass ich Kleopatra kennenlerne. Ehre sei Gott in den höchsten Wolken!

Wenn der liebe Gott es gewollt hätte – Lanturlurette, Lanturlu –,
hätte ich sie gekannt, gekleidet oder nackt, ich hätte Messaline, Agnès,
Odette und Mélusine gekannt, Eva, schöner als der Tag, Noémi, Sara, Rebecca,
Ich hätte die Pompadour gekannt, die Tochter des Royal-Tambour, und die
Mogador und Clara.

Aber der liebe Gott hat gewollt – Lanturlurette, Lanturlu –
dass ich kenne meine Liebe. Du kanntest mich, ich kannte dich.
Ach, was wäre aus mir geworden, nachts ohne dich, tagsüber ohne dich?
Aber der liebe Gott hat gewollt – Ehre sei Gott in den höchsten Wolken! –
dass ich kenne meine Liebe, Lanturlurette und Lanturlu!

Paul Fort ❤

Louis Beydts: aus „D’Ombre et de soleil“: I. Le temps d’Adonis
Cyrille Dubois, Tenor
Tristan Raës, Klavier

 

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Dans la saison qu’Adonis fut blessé,
Mon cœur aussi de l’atteinte soudaine
D’un regard lancé.

Hors de l’abyme où le temps nous entraîne,
T’évoquerai-je, ô belle, en vain – ô vaines
Ombres, souvenirs.

Ah ! dans mes bras qui pleurais demi-nue,
Certe serais encore, à revenir,
la bienvenue.
——————————————————-
Zu der Zeit als Adonis verwundet wurde,
mein Herz auch von dem plötzlichen Anfall
mit einem Blick.

Aus dem Abgrund, in den uns die Zeit führt,
will ich dich heraufbeschwören, oh Schöne, vergeblich – oh vergebliche
Schatten, Erinnerungen.

Ah! In meinen Armen, in denen du halbnackt weintest,
wärst du sicherlich immer noch, bei der Wiederkunft,
willkommen.

Paul Jean Toulet ❤

Ich habe hier ein anderes Lied von der Liebe von Hugo Wolf aus seinen Mörike-Liedern: „Nimmersatte Liebe“. Es singt Dietrich Fischer-Dieskau, begleitet von seinem „Lieblingsbegleiter“ Gerald Moore:

Nimmersatte Liebe

 

So ist die Lieb‘! So ist die Lieb‘!
Mit Küßen nicht zu stillen:
Wer ist der Tor und will ein Sieb
Mit eitel Wasser füllen?
Und schöpfst du an die tausend Jahr;
Und küßest ewig, ewig gar,
Du tust ihr nie zu Willen.

Die Lieb‘, die Lieb‘ hat alle Stund‘
Neu wunderlich Gelüsten;
Wir bißen uns die Lippen wund,
Da wir uns heute küßten.
Das Mädchen hielt in guter Ruh‘,
wie’s Lämmlein unter’m Messer;
ihr Auge bat: nur immer zu,
Je weher desto besser!

So ist die Lieb‘, und war auch so,
wie lang es Liebe gibt,
Und anders war Herr Salomo,
Der Weise, nicht verliebt.

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Liebe Grüße

Willi????

uhrand hat auf diesen Beitrag reagiert.
uhrand

Von Carl Loewe habe ich hier die spanische Ballade „Die Gruft der Liebenden“, die vermutlich vom Stettiner OLG-Rat Eugen von Puttcamer stammt und Carl Loewe anonym übersandt wurde, die dieser dann im Jahre 1832 in Töne setzte. Er schuf hier ein wahres Musikdrama, das hier vom Bariton Andreas Schmidt vorgetragen wird, begleitet, von Cord Garben:

Die Gruft der Liebenden
Sprache: Deutsch
 
Da, wo des Tajo grünlich blauer Strom
Mit weißem Schaum durch Marmorbrüche brauset,
Am Rebenufer stand der hohe Dom,
Die Gothenburg, wo Könige gehauset.
Jetzt starrt die Aloe dort wild aus den Ruinen,
Und schattend rauschen Palm und Lorbeer über ihnen.

Von oben fällt der Tau ins offne Haus,
Und die zerbrochnen hohen Fensterbogen
Füllt der Citronenbaum mit Blüten aus,
Die wilden Tauben sind hier eingezogen;
Der Wandrer breitet hier bei heißer Mittagsschwüle
Den Mantel auf das Moos und schlummert in der Kühle.

Es führet unterm Schutt ein breiter Gang
Durch hochgewölbte schwere Säulenhallen
Den Chor der Grüfte der Könige entlang…,
Auf ihm ruht Garcias, noch nicht in Staub zerfallen;
Des Königs Leichnam deckt den Eingang in die Grüfte,
Daß keine Hand das Tor zum Grab der Liebe lüfte.

Don Garcias der König ruft seinen Kämmerling:
„Geh, bringe meiner Tochter von meinem künft’gen Eidam,
Don Pedro, den Verlobungsring.
Sie halte sich zum dritten Tag bereit, 
Zum Herrscher von Castilien zu ziehn. 
Du führst als Marschall ihr Geleit.“

Der Ritter geht zum Fräulein und knieet vor ihr hin,
Des Königs Worte stammelnd; sie sieht sein Aug‘ in Tränen
Und überhört der Worte Sinn,
Dann wendet sie erblaßt sich von ihm ab
Und seufzet leise, tief in sich verloren:
„Nein, eher geh‘ ich in mein Grab.“

Und wieder spricht der König, von heißem Grimmt entbrannt:
„Geh, Kämmerling, und bringe den Ring dem stolzen Fräulein,
Sie trag ihn heut noch an der Hand
Und reich die Hand zu dem Verlöbnis hin,
Sonst soll sie meines Zorns Gewicht empfinden,
So wahr als ich der König bin!“

Der Ritter knieet nieder und beut den Ring ihr dar
Und seufzt die harten Worte und birgt ihr seine Tränen,
Gedeckt vom Ringellocken Haar.
„So nehm‘ ich denn den Ring von deiner Hand,
So reich‘ ich dir die Hand zum ew’gen Bunde,
Folg mir ins unbekannte Land!“

Und an dem dritten Tage wohl um das Morgenrot,
Als sie zum Aufbruch bliesen, erschallt’s durch alle Hallen:
Des Königs Tochter, sie ist tot!
Und als man sie zur Gruft der Ahnen trug,
Da wankt der Kämmerling, als Marschall des Geleits,
Ein Leichnam vor dem Trauerzug.

Da ward die Burg so öde, und spät nach Mitternacht,
Als auch der Schmerz verstummte,
Bat leise sich der Ritter das Tor der Toten aufgemacht.
Da schläft sie bei der Lampe Schein,
Als sei das Schönste nur des Todes würdig
Und steiget in die Gruft hinein.

Dann erst entfernt, dann näher, kniet er am offnen Sarg,
Dann strömen seine Tränen, 
Dann bricht er aus in Worte, was er so lang im Busen barg!
„O du, die ich im Leben stumm geliebt,
O hier im Grabe darf ich’s dir vertrauen;
Eh dies gebrochne Herz verstiebt!“

Und zärtlich, schüchtern naht er sich dem kalten Munde
Und küßet sanft die Lippe,
Dann glühender entzückter, besiegelt er den Todesbund.
Sein Hauch durchwärmt, durchglüht sie,
Er belebt, die Wangen röten sich;
Es lispeln Worte, wie Lieb‘ der Lieb‘ entgegen strebt.

Da öffnet sich das Auge, wie selig, wie verklärt,
Als sei zum ird’schen Leben
Die Seligkeit des Himmels der Auferstandenen noch gewährt.
Er schütternd, unaussprechbar ist die Lust!
Er fühlet sich von ihrem Arm umschlungen,
Sie pressen schweigend Brust an Brust.

„Und mußt du mich verlassen, wenn früh die Lerche singt,
So will ich süß hier träumen,
Bis mir dein Kuß allnächtlich der Liebe neuen Morgen bringt!“
Hernieder zieht sie ihn ins blüh’nde Grab
Und sauget schmeichelnd seines Mundes Hauch,
Das Ja von seinen Lippen ab.

Verschlungen in den Armen der süßen Todesbraut,
Wie steiget sein Entzücken!
Da horch! ein Ton des Schreckens,
Wie’s grässlich dort hernieder schaut,
Der König, grimmig, bleich, schaut er hinab.
Ein Donner kracht die zugestürzte Tür,
Geschlossen ewig ist das Grab.

Den königlichen Mantel verbreitet er aufs Tor
Und sinket darauf nieder,
Dann lädt er seine Ritter zum letzten Male sterbend vor.
„Verflucht sei, der von Frevelmut verführt,
Hier jenseits dieses Grabesgitters schreitet,
Und der mein Lager hier berüht!“

Und hinterm Eisengitter, da hören in der Nacht
Es die Trabanten flüstern
Wie unterird’sche Quellen, ganz leise, daß er nicht erwacht.
So hört man’s noch beim fünften Morgenrot,
Dann starb es ab, so leise, immer leiser,
Dann war es stille wie der Tod.


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Liebe Grüße

Willi????

 

Claude Debussy (1862-1918): „Romance“, L. 65/(79) – Deux Romances no. 2 (1891)
Viviane Hasler, Sopran
Edward Rushton, Klavier

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L’âme évaporée et souffrante,
L’âme douce, l’âme odorante
Des lys divins que j’ai cueillis
Dans le jardin de ta pensée,
Où donc les vents l’ont-ils chassée,
Cette âme adorable des lys?

N’est-il plus un parfum qui reste
De la suavité céleste
Des jours où tu m’enveloppais
D’une vapeur surnaturelle,
Faite d’espoir, d’amour fidèle,
De béatitude et de paix?

Paul Bourget (1852-1935) ❤

——————————————-
Die flüchtige und leidende Seele,
die süße Seele, die duftende Seele
göttlicher Lilien, die ich gepflückt habe
im Garten deiner Gedanken,
wohin denn haben die Winde sie verjagt,
diese anzubetende Seele der Lilien?

Ist kein Duft mehr geblieben
von der Himmelssüße
der Tage als du mich einhülltest
in einen übernatürlichen Schleier,
gewoben aus Hoffen, treuer Liebe,
Glückseligkeit und Frieden?

Wolfgang Rihm: Ophelia Sings (2012), Text von William Shakespeare

Viviane Hasler, Sopran
Edward Rushton, Klavier

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Tomorrow is Saint Valentine’s day,
All in the morning betime,
nd I a maid at your window,
To be your Valentine.
Then up he rose, and donned his clothes,
And dupped the chamber door.
Let in the maid that out a maid
Never departed more.

Pretty Ophelia-

Indeed, without an oath I’ll make an end on ’t:

By Gis and by Saint Charity,
Alack, and fie, for shame!
Young men will do ’t, if they come to ’t.
By Cock, they are to blame.
Quoth she, “Before you tumbled me,
You promised me to wed.”

He answers,
“So would I ha‘ done, by yonder sun,
An thou hadst not come to my bed.”

William Shakespeare ❤
————————————————————-
Morgen ist Valentinstag,
Alles pünktlich zum Morgen,
Und ich bin eine junge Maid an deinem Fenster,
Um dein Valentinsgruß zu sein.
Dann stand er auf und zog seine Kleider an,
Und öffnete die Kammertür.
Ließ die Jungfrau rein, die als Jungfrau
nimmermehr hinaus ging.

Hübsche Ophelia-

In der Tat, ohne einen Eid werde ich damit Schluss machen:

Bei Sankt Niklas und der Heiligen Nächstenliebe,
Ein unverschämt Geschlecht!
Junge Männer werden es tun, wenn sie dazu kommen,
fürwahr, das ist nicht recht.
Sie sprach: „Eh’ du gescherzt mit mir,
hast du mir versprochen zu heiraten.“

Er antwortet:
„Das hätte ich auch getan, beim Sonnenlicht!,
wär’st du nicht hereingekommen.

Aus Hamlet, Akt IV, Szene 5

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