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HAYDN, Franz Joseph: DIE WÜSTE INSEL (L'isola disabitata)

Franz Joseph Haydn (1732-1809):
L’ISOLA DISABITATA
(Die wüste Insel)

Azione per musica in einem Akt mit zwei Teilen
Libretto von Pietro Metastasio
Uraufführung: 1779 Schloss Estahazy in Fertöd (Ungarn)
Originalsprache: Italienisch

Personen der Handlung
Costanza (Mezzosopran)
Gernando, ihr Gemahl (Tenor)
Silvia ihr jüngere Schwester (Sopran)
Enrico, Gernandos Begleiter (Bariton)

Ort und Zeit der Handlung: Eine sonst unbewohnte Insel, 17. Jahrhundert

Erster Teil

Costanza versucht eine Inschrift in den harten Felsen an ihrer Grotte zu schlagen, in der sie Leuten, die eventuell auf diese Insel verschlagen werden sollten, ihr Schicksal mitteilt. Sie glaubt sich von ihrem Gatten hier mit ihrer jüngeren Schwester Silvia, die damals noch ein Kind war, zurückgelassen. Die Inschrift ist fast vollendet.
Ihre inzwischen herangewachsene kleine Schwester kommt freudig herbei und berichtet, dass sie ihr Reh, mit dem sie sehr vertraut ist, wiedergefunden habe. Da sie ihre Schwester in Tränen sieht, will sie wissen, warum sie immer nur weint. Von Costanza erfahren wir nun, dass die beiden schon dreizehn Jahre hier weilen und sie ohne Hoffnung sei, jemals wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Silvia versteht das nicht. Die Heimat sei doch voller Männer, die ihnen feindselig gesinnt seien. Costanza bestätigt, dass diese keine Liebe, Treue und Menschlichkeit kennen. Silvia meint, da seien sie doch hier wenigstens sicher. Sie will Costanza zum Trost ihr Reh schenken. Costanza verteidigt ihre Tränen, denn hier gäbe es ja niemanden, der sie trösten könne.Dann geht sie.
Silvia erklärt, dass sie alle Mühe aufwende, den Schmerz ihrer Schwester zu lindern. Aber umso mehr weine Costanza und dann müsse sie mit weinen. Plötzlich sieht sie ein Schiff, das auf die Insel zusteuert und will Costanza benachrichtigen. Doch als sie Leute ans Ufer steigen sieht, bekommt sie Angst und verbirgt sich im Gebüsch.
Gernando tritt mit seinem Begleiter Enrico auf. Enrico zweifelt, ob sie am richtigen Ort seien, doch Gernando ist sich sicher, dass es der Ort ist, wo er die mit ihrer kleinen Schwester in der Grotte schlafende Gattin verließ. Dann sei er von Piraten überfallen, verwundet und verschleppt worden. Er hat zwar keine Hoffnung, die beiden wiederzufinden, aber er will wenigstens hier bei ihr beerdigt werden. Dann geht er ab, um sie zu suchen.
Enrico spricht seine Rührung über Gernandos Schicksal aus, da er viele Jahre in der Sklaverei leben musste und nie etwas von seiner Gattin gehört habe. Er verdankt Gernado seine Freiheit und auch Schutz in Gefahren und Enrico würde sich undankbar fühlen, wenn er ihm jetzt nicht beistünde. Silvia kann zwar in ihrem Versteck seine Worte nicht verstehen, aber als er sich einmal umdreht, empfindet sie, sein Gesicht doch als sehr angenehm. Dann geht auch er nach der andern Seite suchen.
Silvia, die noch nie einen Mann gesehen hat, kann das Geschöpf nicht einordnen. Ein Mann kann es nicht sein, denn die sind ja grausam, und so ein tyrannisches Herz konnte sie in seinem Gesicht nicht erkennen. Eine Frau kann es auch nicht sein, denn es trägt ja keinen Rock. Es scheint aber ein liebenswürdiges Geschöpf zu sein. In einer Arie schildert sie, dass sie ein besonderes Gefühl und Hoffnung ergriffen habe.

Zweiter Teil

Gernando kommt nach vergeblichem Suchen zurück. Er ist verzweifelt, hofft aber, dass sein Freund Enrico etwas gefunden habe. Er nähert sich dem Felsen mit der Inschrift. Enrico kommt hinzu. Da die Schrift unvollendet ist fürchten nun beide, dass Costanza gestorben sei, ohne die Inschrift vollenden zu können. Nach einer Trauerarie geht Gernando ab, weil er den Schmerz Enricos, der mit ihm trauert, nicht vergrößern will.
Silvia kommt und sucht Costanza. Enrico spricht sie an, doch Silvia will fliehen. Er bittet sie, wenigstens von fern mit ihm zu reden. Als sie dann hört, dass er ein Mann sei, ruft sie um Hilfe und bittet ihn um Erbarmen. Es gelingt ihm aber, sie zu beruhigen, und sie fasst schließlich Vertrauen. Auf seine Frage bestätigt sie, dass Costanza lebt. Als sie den Namen Gernando hört, kann er sie ebenfalls überzeugen, dass dieser nicht grausam, sondern nur unglücklich sei. Er bittet sie, nach Costanza zu suchen, während er Gernando aufsuchen will. Bevor sie geht, bittet sie ihn, nicht zu lange zu bleiben. Sie spürt eine besondere Zuneigung zu ihm und auch er gesteht, dass er sein Leben mit ihr verbringen möchte.
Als er gegangen ist, versucht Silvia sich zu erklären, was in ihren Gefühlen gegenüber diesem Mann vorgegangen ist. Dann geht sie.
Costanza kehrt wieder und bedauert, dass die Zeit dahin schwindet und ihr einen so langwierigen Tod bereitet. Dann geht sie wieder an den Felsen, um ihre Arbeit aufzunehmen.
In diesem Augenblick erscheint Gernando. Als er sich dem Felsen nähert, erkennt er seine Gattin. Doch sie nennt ihn Verräter und fällt in Ohnmacht. Er eilt davon, um schnell etwas Wasser aus einem Bach zu holen, den er bei seiner Suche entdeckt hat.
Enrico entdeckt die Ohnmächtige. Er spricht sie an. Doch sie weist ihn zurück, sie will lieber sterben. Als sie aufschaut, wundert sie sich, dass es nicht Gernando ist. Er klärt sie nun auf, dass Gernando damals von Seeräubern entführt wurde und bis jetzt in Gefangenschaft war. Costanza bereut, dass sie ihrem Gatten Unrecht getan habe.
Von verschiedenen Seiten kommen nun Gernando und Silvia hinzu. Die beiden Gatten fallen sich in die Arme. Silvia ist enttäuscht, dass Enrico ihr nicht auch mit ihr spricht. Er erwidert, dass er bereit sei, ihr alles, was sie wünsche zu sagen, wenn er ihr lieb sei. Da gesteht sie, dass er ihr sogar lieber sei als ihr Reh. Doch als er sie anspricht, ob sie seine Gattin werden will, schreckt sie davor zurück, weil sie noch Zweifel hat, dass er sie auf einer einsamen Insel zurücklassen könne. Costanza klärt sie auf, dass ihre Ansicht, die sie ihr von den Männern gegeben habe, nicht stimme und sie ihren Gernando zu Unrecht beschuldigt habe. In einem Schlussquartett besingen alle ihre Liebe und den Tag des Glücks und der Freude. Dann brechen sie auf zur Abreise.

© Gerhard Wischniewski

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