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Troubadour-Forum für die Freunde der Oper, des Gesangs und der Klaviermusik

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Opernereignisse demnächst – Für Sie ausgewählt.

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Lieber PavOro, 

Dein Vergleich mit den Filmen ist sehr aufschlussreich und trifft in seiner Konsequenz weitgehend auf die Glaubwürdigkeit von Inszenierungen auch in der Oper zu.

Herzlichst grüßen die Sängerfreunde.

Lieber Pavoro, 

guter Vergleich mit den Filmen. Aber für viele Opernregisseure existiert die Vergangenheit nicht mehr. Sie haben vielleicht noch nie etwas davon gehört. Alle Zeugnisse der Vergangenheit sind doch nur Fälschungen. Und schreckliche oder freudige Ereignisse, menschliche Schwächen, Niedertracht, aber auch Freundschaften, Menschenliebe hat es vor unserer Zeit in ähnlicher Form überhaupt nicht gegeben. Alles, damit aber auch die Musik, gehört ins Museum. Und auch die Museen sind überflüssig. Was haben sie uns denn noch zu sagen? Alles wird in das enge Korsett unserer Gegenwart gepresst, auch wenn es absolut nicht passt. Einfalt statt Vielfalt! Nichts gegen Leute, die so etwas mögen. Sie sollen ruhig ihren Anteil erhalten. Aber dann bitte nicht unter der Flagge der echten Werke, sondern mit neuem, eindeutigem Titel, an dem jeder erkennen kann, dass ihm hier nicht das Originalwerk geboten wird. Und für die Liebhaber der echten Werke den ihnen gebührenden Anteil an gescheiten Inszenierungen!!

Liebe Grüße
Gerhard

Liebe Troubadour-Forianer,

dank PavOros Link zur Aida konnte ich einen Einblick in diese Deutung von Verdis Nil-Oper gewinnen.

Die Inszenierung lasse ich außen vor. Schwachsinn bleibt Schwachsinn. Dagegen mögen „Lustein“ & Co. intervenieren wie sie wollen. Ich beteilige mich an RT-Themendiskussionen nicht mehr!

Zu Jonas Kaufmann habe ich seit seinem Züricher Florestan ein ambivalentes Verhältnis. Hatte ich ihn aus seiner Stuttgarter Zeit als ausgezeichneten lyrischen Tenor in Erinnerung, so musste ich zwischenzeitlich öfters feststellen, dass er sich und seine Stimme überforderte, schwere Partien zu früh anging. Nun, die großen Häuser und das große Geld waren zu verlockend. Seinem jüngst dargebotenen Radames muss ich jedoch Bewunderung und Anerkennung zollen. So frisch und ausgeschlafen habe ich den Sänger lange nicht mehr gehört. Und seine Beherrschung der Voix mixte erzeugte in mir wohligen Schauer, wie ich ihn schon länger nicht mehr verspürte. Die Sterbeszene war wirklich superb, woran auch seine hervorragende Partnerin Sondra Radvanovsky entscheidenden Anteil hatte.

Vermutlich hatten JKs Kritiker nicht die Geduld, bis zum Finale auszuharren. Dennoch sei jedem seine Meinung belassen.

Lieber Wolansky, 

danke für Deine analytische, faire Betrachtung der stimmlichen Verfassung von Jonas Kaufmann. Grundsätzlich hat jede Stimme und  jeder Sänger Stärken und Begrenzungen.

Aber auf welcher  Ebene diskutieren wir denn? Auf der Ebene der heute weltweit  erfolgreichsten Sänger. Um in diese Klasse aufzusteigen  braucht man eine  herausragende Begabung und muss außergewöhnliche Leistungen über einen längeren Zeit bringen und halten. Das ist Jonas Kaufmann gelungen.

Heute im medialen Zeitalter muss der Sängerdarsteller der Spitzenklasse eine Gesamtheit von erwarteten  Fähigkeiten mitbringen: Darstellerische Fähigkeiten, eine glänzende Erscheinung, Gewandtheit auf der Bühne, Ausstrahlung, ja Charisma. kommunikative Fähigkeiten, hohe Sympathien, er sollte sogar sexy sein, bei der Masse ankommen und Stadien füllen. Von allen diesen  Fähigkeiten hat Kaufmann eine ganze Menge zu bieten. Er ist über den reinen Sänger hinausgewachsen, er ist ein Medien-ereignis und wird inzwischen von seinem Ruf, Ruhm und Image gestützt und getragen.- Und singen kann er zufällig auch noch.

Lassen und  wir Jonas Kaufmann seine momentane  Spitzenposition. Ob  JK langfristig einen Platz im Sängerolymp eringen kann wird sich erweisen. 

Herzlich grüßen Ingrid und Hans die Sängerfreunde.

Liebe Forum-Kollegen,

sicher ist Jonas Kaufmann einer der bedeutendsten Sänger der Gegenwart. Indes hat er in der Tat seine Schwächen. Als Beispiel sei nur die Pariser Aida genannt, die hier in letzter Zeit sehr zwiespältig behandelt wurde. Kaufmann sang den Radames in den ersten beiden Akten mit seinem prachtvoll klingenden, sehr baritonal anmutenden und insgesamt solide fokussierten Tenor sowie eleganter Phrasierung recht ansprechend. Problematischer wurde es ab dem dritten Akt, wo sich bei ihm Ermüdungerscheinungen einstellten. Da stemmte und presste er auch mal, was nicht sein sollte. Und teilweise ausgesprochen leise gesungene Spitzentöne waren bei ihm nicht im Körper verankert. Letzteres ist aber ein allgemeines Problem für ihn.

Ich finde übrigens, dass man der Aida-Inszenierung von Lotte de Beer unrecht tut. Heute habe ich noch einige Vorbereitungen für meinen Geburtstag übermorgen zu treffen, aber ich denke vielleicht morgen einmal hier eine kleine Besprechung der szenischen Seite zu machen, die ich durchaus nicht für misslungen halte.

Herzlichst

Lustein

Hat nicht jeder Sänger mal einen schlechten Tag? Die Stimme ist immer tagesabhängig und nie gleich. Dazu kommen auch persönliche Alltagsdinge, die, wie man sagt, einem auch mal die Stimme verschlagen können. Auch ein großer, routinierter Sänger muss eine lange Oper durchstehen, die viel Kraft benötigt, da kann es vorkommen, dass zum Ende der Oper die Stimme einfach nicht mehr so anschlägt wiezu Beginn. Die Aida ist ja keine kleine Oper, da ist es doch nicht verwunderlich, wenn Ermüdungserscheinungen auftreten. Singen ist halt Ausdauersport auf höchstem Niveau.

musika

Wie versprochen, hier nun meine Kritik über die Pariser „Aida“ in der Inszenierung von Lotte de Beer. Das reduzierte Bühnenbild stammt von Christof Hetzer. Ich rechne es dem Regieteam hoch an, dass es nicht mit einer konventionellen Sichtweise des Stückes aufwartete, sondern das dramatische Geschehen gekonnt in das ausgehende 19. Jahrhundert verlegte. Es war die Zeit, als die westlichen Mächte die Bewohner Afrikas, wo sich die Handlung ja abspielt, unter ihre herrische Knute brachten. Demgemäß warf Frau de Beer einen äußerst kritischen Blick auf den Kolonialismus. Dieses wurde in erster Linie im Bild des Isis-Tempels offenkundig. Darüber hinaus ging es ihr stark um die Aufzeigung von Rassenkonflikten. Beim Triumphmarsch spielte auch die Kunst eine wesentliche Rolle: In einem überdimensionalen Rahmen wurden hier altbekannte Bilder zum Leben erweckt. Da erblickte man zuerst einmal ein herkömmliches Alt-Ägypten-Motiv. Der Französischen Revolution wurde gehuldigt. Man sah Napoleon die Alpen überqueren und wohnte dem Hissen der amerikanischen Fahne bei. Hier waren es insbesondere die Zitate von Gemälden Davids und Delacroix‘, die sich nachhaltig einprägten. Als letztes Bild sah man Amneris als beflügelten Friedensengel sowie den etwas kritisch dreinblickenden Radames. Er schien sich der Fragwürdigkeit des Ganzen bewusst zu sein. Diese Idee der lebendigen Bilder fand ich ausgezeichnet. Selten habe ich eine so überzeugende Umsetzung des Triumphmarsches gesehen. 

Ähnlich bildgewaltig präsentierten sich auch die anderen Szenen. So beispielsweise das Museum des ersten Aktes, in dem die Besucher neugierig die in Vitrinen ausgestellten Museumsstücke betrachteten. Darunter befand sich auch ein Totenschädel, der später in der Tempelszene mit Radames‘ Blut benetzt wurde. Als der junge Feldherr sich mit einem Messer die Hand aufschlitzte, hatte das starken symbolischen Charakter. Die Harems-Szene des zweiten Aktes bestach durch elegante Negligees der Frauen. Der Nil-Akt wurde durch ein Theater auf dem Theater geprägt. Hier ließ die Regisseurin hervorragend Brecht’sches Gedankengut in ihre ansprechende Deutung einfließen. Die Priester trugen gutbürgerliche Anzüge. Hier hatten wir es mit einer politischen, machtbesessenen Priesterschaft zu tun, die die eigentliche Macht im Staate Ägypten darstellte. Der elegant uniformierte Pharao hatte hier keine Bedeutung mehr. 

Hauptaspekt der meiner Meinung nach recht gelungenen Inszenierung waren aber zwei Marionetten, die Frau de Beer Aida und Amonasro gleichsam als Doppelgänger zur Seite stellte. Diese wurden von Statisten bewegt. Die Sängerin und der Sänger, beide in tristes Grau gekleidet, folgten ihnen nach. Die Marionette der Aida war gleichsam als Spielzeug von Radames zu verstehen, an dem dieser stark gehangen hat. Und dass der Vater einer Marionette ebenfalls eine Marionette sein muss, war nachvollziehbar. Im von mehreren an den Bühnenrändern aufragenden schiefen Ebenen dominierten Schlussbild starben Aida und Radames unter einer ganzen Anzahl von herumliegenden Marionetten, was einen gewaltigen Eindruck hinterließ. Insgesamt ist Lotte de Beer eine ungemein starke, intensive und von einer spannenden Personenregie geprägte Inszenierung zu bescheinigen. Was sie hier so gekonnt auf die Bühne gebracht hat, hat mir gut gefallen. Ich hoffe, mit dieser Besprechung etwas zum Verständnis der Produktion beigetragen zu haben.

Herzliche Grüße

Lustein

Lieber Lustein,

vielen Dank, für den ausführlichen Bericht, der sicher Diskussionen bringen wird. Mir fällt dazu nur ein Satz ein, der eigentlich immer passt: „Jeder Jeck ist anders.“ 🙂

musika

“Gut gebrüllt Löwe“! Danke, lieber Lustein, für diesen ausführlichen, fachlich ausgezeichneten  Bericht, in dem Du Deine Sicht auf diese Inszenierung ausführlich begründest.

Genau Deine Aussagen sind für uns der Beweis , warum es in dieser der Diskussion traditionell versus modern keine Annäherung geben wird, ja kann. Neunzig Prozent dessen, was Du als gelungene Neudeutung des Werkes ansiehst und die Verlegung dieser Aida in eine andere Zeitepoche, die Du auch gut findest, sind für die Traditionalisten nicht zu tolerierende Eingriffe und Veränderungen des Werkes. Drastischer ausgedrückt genau das, was Du gelungen findest, sehen sie als Verfälschung, ja Verunstaltung des Werkes an.

Ingrid und Hans die Sängerfreunde finden  ihre Haltung, die sie bei dieser  Frage und Diskussion einnehmen, für sich als richtig, weil sie eine Aufführung/Inszenierung ausschließlich unter dem Aspekt gut gelungen/nicht gelungen beurteilen egal ob es sich um eine traditionelle oder moderne Realisierung handelt.

Zufälliger Weise habe ich (Hans) vor dem Lesen Deines Berichts  heute sehr früh am Morgen (senile Bettflucht?) beim Thema „Ich klage an“  eine Aussage von Thomas Hampton eingestellt, wo dieser sich genau  zu dieser Problematik  dezidiert  äußert.  Zur Kenntnisnahme empfohlen.

Die Schilderung von Lustein ist ja ganz interessant, aber es ist nicht Verdis Aida. Das, was er uns erzählt, würde sich für eine moderne Oper mit  entsprechend dazu geschriebenen Texten und Musik eignen. Allerdings erkenne ich nicht so recht einen bindenden Zusammenhang zwischen den einzelnen Betrachtungen und die Hinzufügung unnötiger Dinge (wie etwas die Gummipuppen als Spielzeug von Radames, wie Lustein sie deutet). 
Wenn ich in der Ankündigung eine Oper „Aida“ von Verdi geboten bekommen, dann möchte ich auch diese Aida sehen, und nicht ein Sammelsurium aus Analysen verschiedener Epochen. Für Analysten mag eine solche Oper vielleicht mit einem zum Inhalt passenden Titel „XY….mit unterlegter Musik aus Aida von Verdi“ bezeichnet werden. Alles andere ist Betrug am Zuschauer.
Für mich muss die Oper in der Zeit und an den Orten spielen, in denen sie nach dem Libretto angesiedelt sind. Ich stimme da Thomas Hampson zu, der es – wie ich auch – für ein Armutzeugnis hält, dass manche Regisseure nicht mehr fähig sind, eine Oper werkgerecht sowie zum Text entsprechend interessant zu inszenieren und dabei Schwerpunkte herauszuarbeiten. Oder hält der Regisseur die Zuschauer für so dumm, dass sie aus vielen Ereignissen vergangener Zeiten nicht mehr die Bezüge zu Ereignissen anderer Zeiten herstellen könnten. Häufig habe ich sogar den Eindruck, sie wollen die Zuschauer lächerlich machen und bewußt vertreiben. 
Es müssen keine üppigen Kostüme sein, aber sie sollten die Zeit darstellen. Ebenso müssen es keine üppigen Kulissen sein. Es gibt so viele moderne Mittel und Beleuchtungsmöglichkeiten, mit denen sich mit geringen Mitteln die Illusion des Spielorts herstellen lässt. 
Aber anders denkende Kritiker müssen zu solchen Verunstaltungen – wie ich auch schon gehört habe –  möglichst gute, zumindest nichtssagende Kritiken schreiben, weil es ihnen die Redaktion vorschreibt oder sie gemobbt werden. Ich darf wenigstens unabhängig meine ehrliche Meinung sagen,

Liebe Grüße
Gerhard

 

Liebe Sängerfreunde,

Gelungen
heißt für für mich – egal ob traditionell oder mit modernen Mitteln  – die Umsetzung der Handlung und ihres Textes nach Libretto in eine packende und ansprechende Inszenierung,  nicht die Unterlegung einer abwegigen Phantasie eines Regisseurs mit Text und Musik aus fremden Werken. Die Schöpfer des Werkes ist für mich immer noch der Librettist und der Komponist, der die dazu passende Musik erfand. Will der Regisseur „Künstler“ genannt werden, dann sollte er auch in Text und Musik ein völlig neues Werk schaffen!

Liebe Grüße
Gerhard

 

Zitate Lustein:

Man sah Napoleon die Alpen überqueren und wohnte dem Hissen der amerikanischen Fahne bei.

Die Priester trugen gutbürgerliche Anzüge. 

Der Nil-Akt wurde durch ein Theater auf dem Theater geprägt. Hier ließ die Regisseurin hervorragend Brecht’sches Gedankengut in ihre ansprechende Deutung einfließen.

Der elegant uniformierte Pharao hatte hier keine Bedeutung mehr.

Das sind nur ein paar Zitate aus dem Bericht vom Kollegen Lustein und ich frage mich kopfschüttelnd und völlig verständnislos, von welcher Oper sprechen wir hier eigentlich?! Bestimmt nicht über die Oper von Verdi, bestenfalls vielleicht noch von der Musik. Alles andere sehe ich aus einem Mischmasch verschiedener Zeitepochen, was alles ganz sicher nichts mit der eigentlichen Verdi – Oper zu tun hat. Verunstaltung und Mißbrauch, ist da noch sehr harmlos ausgedrückt. Und ich bleibe dabei, nicht geschenkt, möchte ich mir solchen Klamauk live antun!

LG PavOro

 

 

Lieber Pavoro,

ich habe das alles, was da an Verdi verschandelt wurde auch als Mischmasch unterschiedlicher Zeitepochen empfunden, eben „German trash“.
Ich kenne Brecht sehr gut, weil ich ich ein paar Jahre in einer Theatergruppe mit ihm beschäftigt und mich selbst an verschiedenen Stellen an Lesungen aus seinen Gedichten und Theaterstücken beteiligt habe. Und auch das hat mir Freude gemacht und ich kann heute noch Einiges von dem, was ich damls vorgetragen habe, auswendig. Aber was hat Verdi mit Brecht zu tun??  Ob er und sein Librettist wohl sein Gedankengut vorausgeahnt haben? Und warum muß heute alles unbedingt auf Brecht und seine Vorstellung von Theater bezogen werden? Lasst Verdi Verdi und Brecht Brecht sein! Will man denn nur noch alles zu einem widerlichen Einheitsbrei verquirlen? 

Liebe Grüße
Gerhard

Leider muß ich mich auch gegen diese Aida-Verunstaltung aussprechen, lieber Lustein. Nachdem ich bis in die 90-er Jahre ausnahmslos Operninszenierungen sehen durfte, bei denen Handlung, Zeitraum und Kostümierung den Opernführern entsprachen, kamen in den 90-ern verstärkt Aufführungen auf die Bühnen, bei denen eines oder mehrere der o.g. charakterisierenden Merkmale entfielen und durch Abweichungen in Handlung, Handlungszeitraum, charakteristischer Kleidung und Utensilien und schließlich sogar in der Musik verfälscht wurden. Ich konnte mich nicht mehr damit identifizieren, was mir vorgesetzt wurde und habe schließlich meine Abos gekündigt und meine Opernbesuche drastisch reduziert. Ich bin zunehmend arg verärgert aus dem Theater herausgegangen und habe mich gegrämt, den guten Anzug aus dem Schrank geholt zu haben. 

Jetzt gehe ich nur noch ins Theater, wenn ich weiß, daß mir Ärger erspart bleibt. Die von Dir eingestellte Rezension ist sehr interessant. Sie hätte mich allerdings zweifelsohne nicht neugierig gemacht, sondern dazu geführt, das Geld lieber für ein Essen mit meiner Frau auszugeben. Es ist schade um das Theaterereignis Oper. Mir fehlt dafür das Verständnis.

Sir Morosus

Mich würde mal interessieren, was die Jugendlichen zu diesen Inszenierungen sagen, falls sie überhaupt in die Oper gehen. Ist es wirklich eine Ansichtssache des Alters? Doch leider tummeln sich hier keine entsprechenden User, sondern nur die ältere Generation. Warum das so ist? Da sind wir wieder am Anfang. Welche Altersgruppe interessiert sich noch für klassische Musik?
Liegt es auch am Elternhaus, in dem die Jugendlichen aufwachsen? Sind die Eltern Vorbilder? Sind es die Schulen, in denen kein Musikunterricht mehr stattfindet?

Fragen über Fragen, wer beantwortet sie?

musika

 

Liebe Musika, 

ich glaube nicht, dass sich die jüngeren Leute, auch wenn sie vom Elternhaus und der Schule ein wenig zur Klassik angeleitet wurden, von solch einer „Aida“, die keine Aida ist, anlocken lassen, die aus einer trüben Brühe von Gedanken über Ereignisse verschiedener Epochen zusammensetzt, deren Sinn sich dem Zuschauer kaum erschließt und in die jeder  alles Mögliche hineindeuten kann. Eher ist es doch so, dass die jüngere Generation Unterhaltung sucht und nicht in hässlichen Bildern verpackte Dauerbelehrung. Das ist aber der Trend, die „modischen“ Regisseure wollen mit Gewalt ihre Weltanschauung den Zuschauern einpeitschen und manche versuchen, einen Sinn dahinter zu finden, andere nehmen es wegn der Musik und der auftretenden Künstler so hin, wobei sie an dem Geschehen auf der Bühne wenig interessiert sind. Aber es zeigt sich doch, dass immer mehr Opernfreunde die Theater verlassen, manhe Theater wegen mangelnden Interesses garnicht mehr täglich spielen oder Inszenierungen nach kürzester Zeit (manchmal schon nach der esten Aufführung) absetzen müssen.  Auch sogenannte Festspiele, die das festliche längst verloren haben (siehe Bayreuth), deren teure Karten man häufig Jahre vorher bestellen musste, sind heute nicht mehr voll besetzt und verschleudern ihre als Rest zurückbleibenden Karten. Es besteht die Gefahr, dass auch die Oper mit der Zeit verschwinden wird, wenn nicht bald eine Trendwende kommt. Bei konzertante Klassik sieht es noch etwas besser aus. Da wird zwar auch von Dirigent zu Dirigent unterschiedlich interpretiert, aber die Musik bleibt erkennbar (es sei denn, es handelt si h um ein – auch so bezeichnetes – Arrangement). Opern werden aber immer mehr bis zur Unkenntlichkeit entstellt. 
Was Lustein geschildert hat, mag zwar eine moderne Oper ergeben, wenn man zu der undurchsichtigen Handlung auch ein entprechendes, passendes Libretto schreiben und einen Komponisten mit der dazu passenden Musik beauftragen würde. Ob das dann Zuschauer anlocken würde, bleibt natürlich eine Frage. Den Regisseuren kann man nur zurufen: „Lasst die Kirche im Dorf, oder die Finger weg von fremden Kunstwerken, zu deren werkgerechter Umsetzung ihr nicht fähig seid, damit ihr euch mit der Zeit nicht selbst abschafft.“

Liebe Grüße
Gerhard
 

Liebe Freunde

Viele Kinos in Deutschland und Österreich übertragen die Live-Vorstellungen aus der Metropolitan Opera und den Royal Opera House, von denen wir immer einige besuchen. Ich weiß, ob ihr ein solches Kino in euerer Nähe habt, was man ja im Internet erfahren kann. Hier der Plan für die kommende Saison:

13.06.2023 20.15 Uhr Oper Live aus dem Royal Opera House in London Giuseppe Verdi DER TROUBADOUR
16.06.2023 19.30 Uhr Live-Konzertübertragung der Berliner Philharmoniker Zubin Mehta /Yefim Bronfman Sommerkonzert aus Berlin
12.10.2023 19.30 Uhr Oper 2023 aus dem Royal Opera House in London Richard Wagner DAS RHEINGOLD
07.11.2023 20.15 Uhr Ballett Live aus dem Royal Opera House in London The Royal Ballet DON QUIXOTE
09.12.2023 19.00 Uhr Oper Live aus der Metropolitan Opera in New York Daniel Catán FLORENCIA EN EL AMAZONAS
12.12.2023 20.15 Uhr
17.12.2023 15.00 Uhr Ballett Live aus dem Royal Opera House in London The Royal Ballet DER NUSSKNACKER
31.12.2023 Silvesterkonzert
06.01.2024 19.00 Uhr Oper Live aus der Metropolitan Opera in New York Giuseppe Verdi NABUCCO
27.01.2024 19.00 Uhr Oper Live aus der Metropolitan Opera in New York Georges Bizet CARMEN
29.02.2024 19.30 Uhr Ballett 2024 aus dem Royal Opera House in London The Royal Ballet MANON
09.03.2024 18.00 Uhr Oper Live aus der Metropolitan Opera in New York Giuseppe Verdi LA FORZA DEL DESTINO
23.03.2024 18.00 Uhr Oper Live aus der Metropolitan Opera in New York Charles Gounod ROMÉO ET JULIETTE
20.04.2024 19.00 Uhr Oper Live aus der Metropolitan Opera in New York Giacomo Puccini LA RONDINE
01.05.2024 19.30 Uhr Oper 2024 aus dem Royal Opera House in London Giacomo Puccini MADAMA BUTTERFLY
11.05.2024 19.00 Uhr Oper Live aus der Metropolitan Opera in New York Giacomo Puccini MADAMA BUTTERFLY
16.05.2024 19.30 Uhr Ballett 2024 aus dem Royal Opera House in London The Royal Ballet SCHWANENSEE
06.06.2024 19.30 Uhr Oper 2024 aus dem Royal Opera House in London Georges Bizet CARMEN
07.07.2024 19.30 Uhr Oper 2024 aus dem Royal Opera House in London Umberto Giordano (J. Kaufmann)  ANDREA CHENIER

Liebe Grüße
Gerhard

Liebe Freunde,

wieder einmal“beglückt“ uns arte in der Nacht von Sonntag, 25. 06 auf 26. 06. mit einer Oper (Beginn 0.20 Uhr!!). Diesmal ist es Rossinis „Moise und Pharaon“ von Rossini. Die Oper kann man sich aber bereits auf youtube ansehen und danach beurteilen, ob man sich das antut bzw. den Recorder programmiert. Ich persönlich habe jedenfalls meine Entscheidung schon getroffen: Aix-en Provence und dazu Thomas Kratzer hatte mich bereits abgeschreckt. Was ich im Querschnitt auf youtube gesehen habe, hat wieder absolut nichts mit der Zeit und dem Ort zu tun, in dem die Oper spielt. Nur der Moses kommt mir aus dem Rahmen der Zeit, in die der Regisseur die Oper verlegt, herausgefallen vor und passt garnicht zu den anderen Figuren. 

Liebe Grüße
Gerhard

TV-Tipp des Monats

Arte: So.30.7. 6./13./ 20. 8. jeweil um 23.40 Uhr

Alle 4 Teile von Wagners „Der Ring des Nibelungen“ in der Regie von Dmitri Tscherniakov  aus der Berliner Staatsoper unter musikalischer Leitung von Christian Thielemann mit Michael Volle  als Wotan, Anja Kampe  als Brünnhilde , Andreas Schager als Siegfried, Rolando Villazón  als Loge, Johannes Martin Kränzle als Alberich und vielen anderen  Opernstars.

Verteilt auf vier ganz späte Sonntagabende zum Wachbleiben und Aufnehmen!☹????????????

Ingrid und Hans die Sängerfreunde  empfinden den Schluss der Ankündigung als Chuzpe und Verhöhnung der Opernfreunde!

Liebe Sängerfreunde, 

wir lassen uns nicht verhöhnen. Da der Regisseur Tscherniakow heißt, scheiden für uns diese Inszenierungen ohnehin aus. Wir brauchen uns also nicht die „Nacht um die Ohren schlagen“, weil es sich garnicht erst lohnt.

Davor aber gibt es am Samstag , dem 29.07. auf 3 sat um 20.15 den „Parsifal“ aus Bayreuth, für den ja technische Spielereien angekündigt sind, wobei also zu erwarten ist, dass es wieder einmal – wie alle Inszenierungen der letzten Jahre – ein Experiment gegen das Werk sein wird. Der Regisseur Jay Scheib sagt mir allerdings wenig. Ebensowenig sagt mir aber auch der Regisseur Warlikowski etwas, dessen „Macbeth“ von den Salzburger Festspielen parallel dazu auf arte um 21,45  läuft (hier sieht man wieder, wie wenig die Fernsehmacher so etwas abstimmen und ausgewogen handeln, mal vieles geballt und zur gleichen Sendezeit, mal lange Zeit überhaupt nichts und selten etwas, was mit dem Werk, außer dem nicht passenden Text und der Musik noch etwas zu tun hat). Aber vielleicht ist wenigstens der „Macbeth“ aus Salzburg ja einmal eine Inszenierung, die dem Werk entspricht und die man mit Genuss ansehen kann.

Liebe Grüße
Gerhard

 

Das ARD RADIO FESTVAL ist ein Gemeinschaftsprojekt aller 9  ARD Kulturprogramme und läuft vom 8. Juli  bis zum 15. September

Neben vielen weiteren Programmhighlights gibt es 7o Konzerte und Opern zu hören, davon 22 live.

Zwei ausgewählte Hinweise von  selteneren Ereignissen von Ingrid und Hans den Sängerfreunden ausgewählt und empfohlen.

Radio Festival, Sonntag 2. September, 20.03 Uhr

Bellini: „I Capuleti e i Montemontecci“ Salzburger Festspiele mit Michele Petrusi und Elsa Dreisig. Leitung: Marco Armiliato

BR Klassik, Sonntag 8. September  19.30 Uhr

Bayreuth Baroque  Opera Fesitval: Arien von Graun, gesungen vom Countertenor Valer Sabadus 

Ingrid und Hans die Sängerfreunde wünschen bereichernde  Begegnungen mit unbekannterem Musikschaffen.

 

 

adus.

Heute geht mit der „Walküre“ aus der Staatsoper Berlin die „Ring“-Übertragung von ARTE in die zweite Runde. Bereits vor einigen Tagen lief das „Rheingold“, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ folgen an den kommenden Wochenenden. ARTE hat die Übertragungen alle bei nachtschlafender Zeit, alle nach 23 Uhr, angesetzt. Aber man kann das Ganze ja auf Video aufnehmen oder im Internet bei ARTE-Classics sehen. Da kann man wählen, wann man sich die Übertragungen aus der Berliner Staatsoper antut. Ich habe sie mir, als sie von ARTE das letzte Mal im Internet veröffentlicht wurden, bereits drei Mal angesehen. Demnächst erscheint dieser „Ring“ auch auf DVD. Ich werde ihn für den OPERNFREUND besprechen. Ich bin ein großer Fan von Regisseur Dmitri Tcherniakov, und auch sein „Ring“ gefällt mir persönlich ausgezeichnet. Das ist bestes, hochmodernes Musiktheater, so wie ich es gerne habe, keine langatmige Reclam-Heft- Inszenierung, die nur eins zu eins nachstellt, was im Text steht, sondern Gott sei Dank mit einer hoch interessanten zeitgenössischen Deutung aufwartet. Christian Thielemann dirigiert ganz ausgezeichnet und die gesanglichen Leistungen sind größtenteils ebenfalls einfach phantastisch. Bei „Rheingold“ ließ indes Rolando Villazon als Loge sehr zu wünschen übrig. Er war einfach nur mäßig. Und auch der Froh hat mir nicht gefallen, denn er hat überhaupt nicht im Körper gesungen. Obwohl ich glaube, dass meine Ansicht nicht von allen Trobadours geteilt wird, kann ich ihn allen modern eingestellten Gemütern nur bestens empfehlen!

Herzliche Grüße

Lustein

Lieber Lustein, liebe Freunde*innen,

danke für den ausführlichen und wie immer fachlich untermauerten Bericht über die Ring -Aufführungen in Berlin. Bitte halte  hier im Forum auch weiterhin Deine Plädoyers für moderne Inszenierungen, die Du als gelungen und gut beurteilst. Lasse Dich bitte durch Kritik von den Opernfreunden aus der traditionellen Richtung nicht entmutigen. Ingrid und Hans die Sängerfreunde haben schon voll gelungene moderne Inszenierungen erlebt, zum Beispiel vielleicht unseren beeindruckendsten „Tristan“ in  München in Szene gesetzt vom damaligen „Kinderschreck“ Peter Konwitschny.

Es wäre für die  fachliche Reputation unseres Troubadour-Forums schlimm, wenn nur Berichte über traditionelle Inszenierungen darin goutiert  würden. Wir brauchen die unterschiedlichen Meinungen und die Auseinandersetzung darüber.

Die Sängerfreunde schlucken schon manchmal schwer, wenn qualifizierte, erfahrene Opernfreunde die wir schätzen,  eine pauschale Ablehnung   mit einer Argumentation, wie der folgenden begründen:  „Nachdem ich den Namen des Regisseurs las habe ich mir diesen Schmarrn nicht angeschaut.“

Solche  von Vorurteilen vorbelastete Urteile sollten unterbleiben. Wir formulieren bewusst ganz offen, wohl wissend, dass  wir dafür wahrscheinlich wenig Zustimmung bekommen: Wir müssen im Troubadour-Forum aufpassen, dass sich in der Opernszene nicht die Meinung  bildet. Dieses Forum ist nur für Verfechter traditioneller Operninszenierungen interessant. 

Wir brauchen die offene, freie Diskussion über jeden Standpunkt, der in Form und Stil den Forenregeln entspricht!

Herzlich grüßen Ingrid und Hans die Sängerfreunde. 

Liebe Sängerfreunde, einen Shitstorm zu euren  ausgewogenen und wohl durchdachten Beiträgen wird es von meiner Seite nie geben, das verbietet schon die Wertschätzung, die ihr genießt, was auch bei unseren Telefongesprächen am Wochenende zum Ausdruck gebracht wurde.

Zur nächtlichen Walküre auf arte muss ich dennoch etwas los werden: Die Inszenierung samt Bühnenbild ist für mich völlig inakzeptabel. Weitere Ausführungen erspare ich mir, sonst werden sie von der selbstherrlichen Administration wieder gelöscht wie beim Rheingold im vergangenen Jahr.

Die gesanglichen Leistungen werde ich gegebenenfalls noch separat besprechen, falls ich dazu noch Gelegenheit haben werde.

Freundliche Grüße 

Lieber Wolansky,

du hättest ruhig weitere Ausführungen machen können, denn die Administration ist nicht selbstherrlich, sondern sie schreitet nur ein, wenn im Forum Äußerungen geschehen, die nicht den Forenregeln entsprechen. Für sachlich fundierte Beiträge ist die Administration ebenso wie jedes andere vernünftige Mitglied sogar dankbar, seien sie nun für Regietheater oder dagegen. Sie dürfen nur nicht gegen die Forenregeln und die guten Sitten sein, dann ist es Sache der Adminstration und sogar schon der Moderatoren, regulierend einzugreifen, und wenn ich mich nicht irre, bist du ja auch ein Moderator, und jetzt freue ich mich auf einen sachlich fundierten Beitrag aus deiner Feder über die gesanglichen Leistungen der Walküre-Sängerinnen und -Sänger in der Aufführung der Berliner Staatsoper, und vielleicht kannst du ja auch sachlich Fundiertes über die Leistung des Regisseurs Dmitri Tschernjakow sagen.

Liebe Grüße

Willi????

Lieber Lustein,

deine Ausführungen über die Walküre an der Staatsoper  sind mir etwas zu allgemein gehalten. Was meinst du, wenn du sagst:

„…sein Ring gefällt mir persönlich ausgezeichnet“?, oder

“ Das ist bestest, hochmodernes Musiktheater“, oder

„…sondern Gott sei Dank ..hochinteressante zeitgenössische Deutung“, oder

„…Christian Thielemann dirigiert ganz ausgezeichnet, und die gesanglichen Leistungen sind größtenteils ebenfalls einfach phantastisch“.

Erst wenn alle diese Ausführungen mit fachlich fundierten Begründungen untermauert wären, wie ich es andernorts gelesen habe, dass sie es wären, würde ich auch sagen, dass sie es sind.

Liebe Grüße

Willi????

Unser lieber Wolansky, 

danke für Deinen Beitrag. Du wirst hoffentlich noch sehr lange und viel in dem, uns über das Persönliche hinaus verbindende, Troubadour-Forum schreiben. 

 Für Dich, lieber Siegfried, jetzt schwäbisch: „O, Herr  lass Hirn ra riesle“ Wie können wir  es, ohne Öl ins Feuer zu gießen, formulieren?

Wir haben glücklicher Weise mit Musika und Willi zwei Administratoren, die wirklich alles tun, um das Forum erfolgreich zu führen und auf erfolgreichem Kurs zu halten. Um dies zu erreichen investieren sie unsagbar viel Arbeit, Kreativität und Willen in unser Forum.

Dabei achtet besonders Willi, aus erlebter Erfahrung in einem anderen Forum darauf, dass der Forumsfrieden eingehalten wird. In diesem Bemühen kann es passieren, dass er einen Beitrag, in dem er Zündstoff vermutet, rasch löscht.

Das ist aus Deiner Sicht geschehen und wirkt immer noch nach. Deshalb verwendest Du das Wort „selbstherrlich“. Du bist kommunikativ so erfahren, dass Du weißt, dass diese Titulierung wie ein Brandbeschleuniger wirken kann und dadurch die Gefahr besteht, dass  die Spirale der Eskalation erneut in Gang gesetzt wird.

Lieber Willi und lieber Siegfried, Ihr lieben Freunde, tut uns  Sängerfreunden den Gefallen und macht einen Strich unter diesen ärgerlichen Vorfall.  Vergessen und Vergeben ist eine große Tugend und eine Kunst in unserem Zusammenleben. Beweist die Richtigkeit der Lebensweisheit: „Die Zeit heilt alle Wunden“ und macht dem harmoniesüchtigen Teil der Sängerfreunde (Hans), die Freude, zwischen zwei wichtigen Persönlichkeiten des Forums vermittelt zu haben.

Herzlichst grüßen die Sängerfreunde

 

Lieber Hans, und lieber Wolansky,

mein abschließender Satz in Beitrag Nr. 86 war durchaus freundschaftlich gemeint.

Liebe Grüße

Willi????

Liebe Freunde,

ich muss an dieser Stelle sagen, dass mir an den Ausführungen ab Nr. 83 Einiges nicht gefällt. Nach meiner Meinung muss – wie ich es in dem von mir abgehakten Forum bereits gesagt habe – in der Sache durchaus jede Meinung gesagt werden können, ohne dabei ein Mitglied des Forums persönlich anzugreifen, herabzuwürdigen oder gar zu beleidigen. Dazu gehört auch, dass ich wohl die Sache als „völligen Unsinn“ ansehe, aber nicht die meiner Meinung entgegenstehende Meinung eines anderen als Unsinn abtue. Aber auch Anfeindungen wie „selbstherrlich“ sollte es bei uns nicht geben. Beim Schreiben habe ich ja die Möglichkeit und auch die Zeit, meine Worte richtig abzuwägen.
Ich darf als zahlender Zuschauer z.B. bei Operninszenierungen, über die es wohl den häufigsten Streit gibt, wohl erwarten, dass mir das angekündigte Werk auch gezeigt wird, und nicht eine irre Phantasie eines einsamen Einzelnen unter Missbrauch des unpassenden Textes und der Musik eines verstorbenen Künstlers, der sich nicht mehr wehren kann. Ich darf sicher auch schreiben, dass ich bei der Nennung des Namens bestimmter Regisseure, die bisher nur entstellende Inszenierungen geliefert haben, zurückschrecke. Denn bisher haben wir es nur höchst selten erlebt, dass einer von ihnen in fortgeschrittenen Alter vernünftiger geworden ist.
Wenn einige Leute, die so etwas mögen, entsprechende Inszenierungen bekommen, ist dagegen nichts einzuwenden, aber das Gros der Opernfreunde kommt zumindest hierzulande zu kurz, weil fast alle Werke inzwischen verunstaltet werden. Eine hilfreiche Orientierung, sich das nicht anzutun kann dabei auch sein, wenn man den Namen des Regisseurs kennt. Heute tue ich es mir jedenfalls nicht mehr an, mir solche Verunstaltungen einen ganzen Abend lang anzusehen. In der Regel genügt ein kurzer Querschnitt durch einzelne Szenen, an denen ich erkennen kann, das das wieder einmal nicht das Werk ist, und dass nur der Name des Komponisten und der Werkstitel dafür herhalten muss, uns irgendwelchen Schwachsinn vorzugaukeln, der mit der Handlung nach Libretto nichts mehr gemein hat. Da die missbrauhte Musik manchmal auch sängerisch sehr gut dargeboten wird, genügt es dann, es nur ohne das nur verwirrende Bild anzuhören, das bei mir, der eine Oper mit Auge und Ohr erleben will, auch die musikalische seit erheblich schmälert.
Hier soll jeder seine Meinung sagen dürfen, er sollte sie aber auch verständlich unterfüttern. Daher gebe ich Willi vollkommen recht, wenn er zu solchen nichtssagenden Ausführungen konkrete Fragen stellt. Aber, lieber Willi, ich glaube, das ist verlorene Liebesmüh. Ich habe mir damals in dem anderen Forum die Mühe gemacht, mir diese Verschandelungen der Werke vollständig anzusehen und konkrete Fragen zu Änderungen von Zeit und Ort, Hinzufügung von im Libretto nicht vorgesehener Personen und Handlungen, ja gänzlich anderer Handlungen und den Mehrwert solcher Umstellungen gestellt, ohne jemals eine konkrete Antwort zu erhalten, sondern lediglich abstrakte Vorträge. Amina wird es bestätigen können, den auch sie hat dort um – soweit ich mich erinnern kann – konkrete Atworten gefordert. Ich bin also gespannt, ob du auf deine Fragen eine Antwort und eine Begründung erhalten wirst, warum diese Änderungen notwendig sind und welchen Mehrwert sie für den mündigen Zuschauer haben. Ich bleibe der Meinung, dass im vom Komponisten des Werkes vertonten Libretto ganz eindeutig gesagt ist, wann und wo das Werk spielen soll. Er ist für mich der Künstler und nicht der Regisseur, der es nicht versteht, das Werk in der vorgegebenen Handlung ohne Veränderungen und Zusätze umzusetzen.

Eine aus Sicht von Ingrid und Hans den Sängerfreunden klärende Diskussion ist in Gang gekommen.  Wir hoffen und sind überzeugt, dass ein Fachjournalist wie Lustein  seine Aussagen begründet belegen kann und wird. Zumal er über die Berliner Ring-Aufführungen im „Opernfreund“ berichtet Diese Besprechung in dem Fachjournal, bei dem Lustein stellvertretender Chefredakteur ist, wird allerdings für ihn oberste Priorität haben.

Wie Gerhard und Willi richtig aufzeigen und fordern ist eine mit Beispielen begründete Diskussion eminent wichtig.

Da wir nicht alle gleichzeitig die gleichen Werke erleben können spielen Ingrid und ich mit dem Gedanken nach der Neuausrichtung des Forums ein Diskussionsforum vorzuschlagen,  in dem anerkannte Gesamt-/Referenz-Aufnahmen eingestellt und vom Mitglied, das diesen Beitrag liefert auch besprochen werden. Wenn dazu eine  Audio-Version  im Forum eingestellt wird kann sich jedes  Mitglied  aus der gleichen Quelle informieren und dann mit diesem Kenntnisstand qualifiziert an der Diskussion teilnehmen. 

Die Sängerfreunde wollen allerdings abwarten, bis die Umstellung und Relaunch des Troubadour-Forum abgeschlossen ist und technisch alles wunschgemäß funktioniert. Dann sind wir alle gefordert unser Troubadour-Forum durch neue Ideen und Vorschläge  so zu befruchten, damit weiteres gesundes Wachstum  erreicht wird. Wir glauben an diesen Fortschritt und eine   Zukunft, die alle diesem Forum Verbundenen viel Freude machen wird.

Herzlich grüßen Ingrid und Hans die Sängerfreunde.

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